Pflanze des Monats

Mondwinde (Ipomoea alba)

Die sich mit ihren raupenbeinähnlichen Zähnchen ans Gitter schmiegenden Ranken der Mondwinde sollte man sich genauer ansehen, ebenso die hübschen Samenkapseln mit ihren langen Kelchspitzen. Und erst die Blüten! Höchstwahrscheinlich sehen Sie hier verschrumpelte, welke Blütenruinen, doch frühmorgens erhascht man einen Blick auf die vergängliche Pracht: Gross, weiss, rund und duftend.

Sie blühen nur nachts, denn diese Blüten sind angepasst an die Bestäubung durch Nachtfalter. Der starke Duft und das im Mondlicht leuchtende Weiss helfen diesen faszinierenden Flattertieren, die Blüten im Dunklen zu finden. Wie Kolibris schweben sie und senken ihre dünnen Rüssel bis an den Grund der langen Blütenröhre, was man mit etwas Glück an späten Sommerabenden beobachten kann.

Und nicht nur dies: Mit etwas Geduld, einem Klappstuhl und kühlen Getränken lässt man sich vor einer Mondwinde nieder und beobachtet die grössten Knospen. Schon spätnachmittags werden sie allmählich dicker, bekommen eine interessante Spiralform… und öffnen sich plötzlich innert Minuten. Die Nachtfalter können kommen.