Pflanze des Monats

Japan-Aster (Aster ageratoides 'Ezo Murasaki')

Die späten Blüten dieser hübschen Aster sind relativ frostresistent und erscheinen bis in den Spätherbst. Sie wechseln von hellem zu dunklem Purpurblau. In Japan heisst dieser traditionell verwendete Farbton Edo Murasaki (Tokyo-Purpur). Wahrscheinlich bezieht sich der Name dieser Aster auf diese Farbe und wäre somit falsch geschrieben. Zur allgemeinen Verwirrung trägt eine ähnliche Pflanze bei, eine Schönaster (Kalimeris) 'Edo Murasaki'. Sie blüht in derselben Farbe, aber schon im Frühsommer.

Leider ist 'Ezo Murasaki' noch selten zu bekommen. Sie ist sehr gesund und durchsetzungsfähig. Mit ihren Ausläufern neigt sie zum Wuchern, ist aber längst nicht so raumgreifend wie die be-rüchtigte Sorte 'Asran'. Unter lockeren Gehölzen, im Halbschatten oder auch an etwas trocke-neren Stellen im Garten lässt sie sich gut verwenden. Durch die späte Blüte ist sie wertvoll für Bienen, Schwebfliegen und andere Insekten. Auch in der Vase macht sie eine gute Figur - ein richtiger Tausendsassa!

'Ezo Murasaki' wird von fast allen geliebt, aber nicht von unseren Herbst-Schneeglöckchen. Denn diese zeigen sich hier oft schon Ende Oktober und gehen unter der Asternblütenfülle fast verloren.

-

Zeit für Blumenzwiebeln

Alles über Krokus, winterharten Salbei und Fruchtziergehölze in der zehnten Ausgabe des Jahres!

Jeden Monat erscheint im "Schweizer Garten" im Rahmen der Kolumne "Praxis Ziergarten" eine Doppelseite mit Gartentipps von Gärtnern aus den Merian Gärten.

Download PDF

-

TOURNEE-STOP AUF DER SCHAFWEIDE

Seit dieser Woche ist Widder Ritus in der Schafherde unterwegs. Die Auen drängen sich um ihn und lassen ihn keine Sekunde aus den Augen. Wissen sie wohl, dass er etwas Besonderes ist?

Ritus ist knapp ein Jahr alt, schwarz mit weissen Flecken und ein richtiger Hingucker. Was man nicht sehen kann: Er ist eine Rarität. Aus der Zuchtlinie, aus der er stammt, ist er der letzte Widder. Das heisst, dass seine Blutlinie sehr selten und daher sehr wertvoll ist.

Warum wertvoll? Innerhalb einer Rasse braucht es eine möglichst grosse Vielfalt an Eigenschaften, um eine genetisch gesunde Population zu erhalten. Um die Vielfalt sicherzustellen, sollten alle Blutlinien etwa gleichmässig vertreten sein. Seltene Linien sollte man also fördern.

Ritus ist nun bei uns, um seine Blutlinie zu vermehren. Er ist mit sechs Auen auf der Weide, die von der restlichen Herde abgetrennt sind. Dies sind Haiti und alle "P": Paula, Petra, Paka, Prana, Pinky. Die Tiere der P-Linie sind gute Partnerinnen für Ritus, denn auch sie haben wertvolle Blutlinien. Ausserdem gebären diese Auen ohne Probleme und ihre Lämmer sind ausgezeichnete Nachwuchstiere.

Ritus muss sich beeilen, denn er bleibt nur bis Ende September. Als Rarität hat er einen strengen Terminkalender: Anfang Oktober präsentiert er sich an der Nationalen Schau gefährdeter Nutztierrassen (1.-2. Oktober, Brunegg).

Blütenspaziergang im September

Der Septemberspaziergang beginnt bei der kleinen Brücke neben der Irissammlung. Bereits von weitem sind die riesigen Blütenstände des Pampasgras (Cortaderia selloana) zu sehen. Gleich gegenüber wächst in Töpfen die Knoblauchs-Kaplilie (Tulbaghia violacea). Gehen Sie nun über die Brücke und nehmen Sie die Abzweigung nach links. In der Feuchtzone linkerhand blühen Rosen-Eibisch (Hibiscus lasiocarpos) und Blut-Weiderich (Lythrum salicaria) um die Wette.

Weiter führt der Weg zum Vorplatz der Villa Merian. Die Rabatte unmittelbar hinter dem Tor ist momentan eine Augenweide aus Steinquendel (Calamintha nepeta 'Triumphator'), Japanischem Blutgras (Imperata cylindrica 'Rubra') und Prachtkerze (Gaura lindheimeri in Sorten). Wer etwas genauer hinschaut, kann ausserdem die weissen Blüten der Neapolitanischen Zyklame (Cyclamen hederifolium 'Album') entdecken. Auch die Staudenrabatten auf der anderen Villenseite haben einiges zu bieten. So gibt es spätblühende Funkien (Hosta), verschiedene Herbstanemonen (Anemone) und ein Blütenmeer der weissen Waldaster (Eurybia divaricata).

Gehen Sie nun am Café vorbei und folgen Sie der Treppe hinunter in den alten Bauerngarten. Nebst den weiterhin blühenden Dahlien zeigen sich am Bogen über der mittleren Bank die wun-derbaren Blüten einer Passionsblume (Passiflora) sowie darunter die immer wieder reizvollen Blüten der Rose 'Anne Frank'.
Am Lehmhaus vorbei nehmen Sie den Weg dem Dych entlang und gelangen so ins Rhododendrontal. Am Eingang empfängt sie die Krötenlilie (Tricyrtis Hybride). Nehmen Sie den linken Weg, dabei passieren Sie das unauffällig blühende Japangras (Hakonechloa macra 'All Gold') sowie den Teufelsabbiss (Succisa pratensis). Beim kleinen Vorplatz des Eingangs blühen ausserdem zwei Sorten Lilien (Lilium).

Wer möchte, kehrt nun auf dem Weg via Trockenbiotop und Schmetterlingsblütler (hier blüht der Hymalaya-Indigostrauch (Indigofera heterantha)) zum Irishang zurück, wo die Kräuselmyrte (Lagerstroemia indica) zaghaft aufblüht. Weiter geht's zum Silberhang, wo es einen besonderen Flieder (Buddleja x pikei 'Hever') zu bewundern gibt und von da aus lohnt sich ein Abstecher zur Clematissammlung, in welcher es immer irgendwo blüht. Heute zum Beispiel besonders schön Clematis 'Anita'. Lassen Sie sich als Abschluss dieses spätsommerlichen Spaziergangs im Zwischengang der beiden Glashäuser von einigen Blütenkleinoden wie Gerrardanthus macrorhizus und Ipomoea transvaalensis verzaubern.

Neaoplitanische Zyklame (Cyclamen hederifolium 'Alba')
Neaoplitanische Zyklame (Cyclamen hederifolium 'Alba')
Weisse Waldaster (Eurybia divaricata)
Weisse Waldaster (Eurybia divaricata)
Flieder (Buddleja x pikei 'Hever')
Flieder (Buddleja x pikei 'Hever')
Gerrardanthus macrorhizus
Gerrardanthus macrorhizus
Rosen-Eibisch (Hibiscus lasiocarpos) vor Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)
Rosen-Eibisch (Hibiscus lasiocarpos) vor Blut-Weiderich (Lythrum salicaria)

Pflanze des Monats

Japan-Begonie (Begonia grandis 'Alba')

In Ostasiens schattigen Wäldern ist diese Begonie zuhause. Dort wächst sie an feuchten Hängen und in Schluchten, sogar an Strassenböschungen kommt sie zurecht. Unter einer Laubdecke ist sie hier gut winterhart, Dennoch: Jeden Frühling wartet man auf den Austrieb, der aber erst kommt, nachdem die Pflanze ("Jetzt ist sie endgültig hinüber, ganz sicher!") für tot erklärt wurde. Das kann durchaus erst Anfang Juni sein.

Aber dann: Allein das asymmetrische Laub! Im Gegenlicht der tiefstehenden Sonne zeigen die rot geaderten Blätter ihre ganze Schönheit und sind ein dankbares Fotomotiv. Im August erscheinen dann die interessant geformten Blüten mit ihren allerliebsten gelben Bommeln und viel zu vielen Adjektiven.

Sogar der herbstliche Zerfall ist sehenswert. Durch die gelbe Laubfärbung treten die roten Blattadern und Stängel besser hervor. Beim genauen Hinsehen entdeckt man in den Blattachseln kleine Knöllchen. Diese sterben nicht wie die übrigen oberirdischen Pflanzenteile nach dem ersten Frost ab. Im Frühling entstehen aus ihnen neue Begonien - aber erst, nachdem man die Hoffnung aufgegeben hat.

-

Blütenpracht im Herbst

Der Herbst wird bunt! Welche Pflanzen der anhin schon farbenprächtigen Jahreszeit noch mehr Fülle verleihen und wie Sie Ihren Rasen entspanter Pflegen - alles in der neunten Ausgabe des Jahres.

Jeden Monat erscheint im "Schweizer Garten" im Rahmen der Kolumne "Praxis Ziergarten" eine Doppelseite mit Gartentipps von Gärtnern aus den Merian Gärten.

Download PDF

Blütenspaziergang im August

Der Augustspaziergang beginnt auf dem Hofplatz Vorder Brüglingen. Nehmen Sie zuerst den Hauptweg Richtung Ausgang St. Jakob. Gleich am Ende des Hofplatzes fallen rechter Hand die vielen bienenumsummten Kugeldisteln (Echinops) auf. Etwas weiter unten treffen Sie auf Ballonblumen, eine dunkle Fetthenne (Sedum 'Red Cauli'), eine Kleinblütige Bergminze (Calamintha nepeta 'Triumphator') und linkerhand auf verschiedene Knöteriche.

Folgen Sie nun links dem Weg zur Clematissammlung, in der immer noch viele Pflanzen blühen (siehe auch Julispaziergang) und über den Silberhang zu den Gewächshäusern. Zwischen den Häusern gibt es einen Art Korridor in dem sich viele Schlingpflanzen in Kübeln befinden. Schöne Blüten zeigen momentan Prunkwinden (Ipomoea quamoclit, I. x multifida), Bomarie (Bomarea hirtella) und Passionsblume (Passiflora citrina). Weitere einjährige Kletterer lassen sich vor den Gewächshäusern sehen. So die Prunkwinden Ipomoea lobata und Ipomoea alba und eine Pfeifenblume (Aristolochia littoralis). Auch einige weitere blühende Kübelpflanzen stehen rund um das Gewächshaus.

Weiter führt der Spaziergang ins Rhododendrontal. Wenn Sie hier den Weg über das Hochplateau wählen, stehen im Trockenbiotop unterhalb des Bienenhauses eine grosse Anzahl wilder Möhren. Diese Pflanze wächst zwar überall, aber es lohnt sich trotzdem, sie einmal etwas genauer anzusehen. Haben Sie bemerkt wie schön sich die Blüte entfaltet? Und haben Sie die einzelne schwarze Blüte in der Mitte der Dolde entdeckt?
Zwischen den Rhododendren blühen die Riesen-Glockenblume (Campanula lactiflora), die Wachsglocke (Kirengeshoma palmata), einige Freilandfuchsien (Fuchsia), der kletternde Fingerrauch (Dactylicapnos macrocapnos) und die ersten Blüten der Krötenlilie (Tricyrtis Hybride).

Wer sich gerne zurück zum Ausgangspunkt begibt, kann auf dem Rückweg am herrlichen Salbeibeet vorbei durch den Arzneipflanzengarten in den alten Bauerngarten flanieren. Begleitet von üppig blühendem Wechselflor, Kürbisblüten, Duft-Geranien und bunten Dahlien geht es dann wieder nach oben auf den Hofplatz.

Kugeldisteln (Echinops Hybriden)
Kugeldisteln (Echinops Hybriden)
Bomarie (Bomarea hirtella)
Bomarie (Bomarea hirtella)
Wilde Möhre (Daucus carota)
Wilde Möhre (Daucus carota)
Riesen-Glockenblume (Campanula lactiflora 'Prichards Variety')
Riesen-Glockenblume (Campanula lactiflora 'Prichards Variety')
Duft-Geranie (Pelargonium x citrosum 'Prince Of Oranges')
Duft-Geranie (Pelargonium x citrosum 'Prince Of Oranges')
-

Im Pokemon Fieber

Auch in den Merian Gärten werden fleissig Pokémon gejagt; zwischen Beeten und Bäumen sind zahlreiche PokéStops versteckt!

Aber wussten Sie, dass es hier auch ganz seltene Exemplare gibt? Kanin-Chen, Bartgü-Kel, Obalendaschafu oder Sweitsahuna tauchen auf dem Brüglingerhof auf. In den Wiesen erscheinen Kolwai-Sling, Hoisrek und manchmal auch die schwarzviolette Holzbin. Im Rhododendrontal fliegen Kolma-Isen. Mit etwas Glück findet man Eichörn-Chen oder sogar Mizekaze, ein weisses Prachtspokémon.

Zum Einfangen dieser gesuchten Pokémons brauchen Sie nicht mal die App. Schalten sie eine Kamera ein. Wenn Sie das gesuchte Wesen im Sucher sehen, drücken Sie auf den Auslöser, und - zack! - haben Sie es im Kasten.

Pflanze des Monats

Dorniger Nachtschatten (Solanum pyracanthos)

Dieser aparte Strauch ist einer der Unfreundlichsten. Er ist giftig, doch damit nicht genug: Sein botanischer Name bedeutet feuerdorniger Nachtschatten, man nennt ihn aber auch Teufelsdorn oder Stachelschweintomate. Die flammend orangen Stacheln (nein, keine Dornen - trotz des Namens) sitzen auf und unter den graugrünen Blättern, am Kelch und auch sonst fast überall. Sie sind sehr attraktiv, solange man sie nicht berühren muss.

Da seine Heimat in den westlichen Inseln des indischen Ozeans liegt, ist der dornige Nachtschatten bei uns nicht winterhart und trotz seiner martialischen Erscheinung ein eher zimperliches Gewächs. Frost verträgt er gar nicht, hätte gern viel Wasser und - bitteschön - auch eine gute Portion Dünger. Er benötigt ein sonnig warmes Plätzchen im Sommer und ein helles, frostfreies Winterquartier, sonst wird das nix.

Und das ist gut so, in wärmeren Gefilden zeigt er nämlich sein wahres Gesicht. Er wird zwei Meter hoch und noch breiter. Und er produziert Tausende von übel bestachelten Keimlingen, welche in kurzer Zeit ganze Gärten übernehmen und auch mit viel Geduld, Ausdauer und blutenden Fingern kaum zu entfernen sind.

-

Von Schnuppernasen und Kletterpflanzen

In der achten Ausgabe des Jahres: Wie Sie Ihren Garten anhand einer saisonalen Duftfolge gestalten, Samen ernten und Ihr Gartenbild mit Kletterpflanzen an den Bäumen verschönern! Und ausserdem: Haben Sie schon von der Wachsglocke gehört?

Jeden Monat erscheint im "Schweizer Garten" im Rahmen der Kolumne "Praxis Ziergarten" eine Doppelseite mit Gartentipps von Gärtnern aus den Merian Gärten.

Download PDF