Pflanze des Monats

Wechselblättriger Sommerflieder (Buddleja alternifolia)

So sperrig der Name auch sein mag: Der wechselblättrige Sommerflieder ist einer der schönsten Sträucher in unseren Gärten. Seine langen, peitschenartigen Triebe sind der Länge nach mit leicht duftenden Blüten in allerzartestem Lila bedeckt, sein filigranes Laub erinnert an Weiden.

Im Gegensatz zum bekannteren Sommerflieder (Buddleja davidii) blüht diese Art leider sehr kurz und nur an den im vorigen Jahr gebildeten Trieben, was einen Rückschnitt im Winter verbietet. Um den lockeren Wuchs und die langen, peitschenähnlichen Blütentriebe zu fördern, schneidet man den wechselblättrigen Sommerflieder unmittelbar nach der Blüte zurück. Dabei entfernt man Samenstände und trockene Zweige. Das ist gar nicht so einfach, denn die noch weichen Neutriebe (welche im nächsten Jahr blühen werden) sind sehr zerbrechlich. Mit Stützpfahl, etwas Knowhow und jahrelanger Geduld lässt sich dieser Strauch sogar zu einem kleinen Baum formen.

Es gibt jede Menge Blütensträucher, welche einfacher zu schneiden sind, mit grösseren, bunteren Blüten, hübscheren Namen und langer Blütezeit. Da stellt sich schon die Frage: braucht es dieses Gewächs überhaupt? Die Antwort, im Brustton tiefster Überzeugung: Jawoll!

Das 'Findelkind' blüht

Diese Bartiris-Sorte zeigt sein gelbes Leuchten jeweils etwa zwei Wochen vor dem grossen Blütenmeer auf dem Irisfeld.

Etwa um Auffahrt herum werden also voraussichtlich die rund 1500 Sorten Iris um die Wette blühen. Verpassen Sie das Spektakel nicht! Bei warmem Wetter oder viel Regen dauert die Hauptblüte nur zwei Wochen, bei kühler Luft etwas länger.

Rhododendrontal in Blüte

Blühender Höhepunkt im Zauberwald! Das Rhododendrontal blüht wieder und jeder Tag wartet mit neuen Farben auf.

Die Rhododendronsammlung beherbergt eine vielfältige Auswahl an robusten Arten, Hybriden und Sorten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einem naturnahen Habitus sowie speziellem Laub und wird ergänzt durch ungewohnte Dufterlebnisse.

Die Kombination von zum Teil stattlichen Rhododendron und Azaleen mit einer Unterpflanzung aus schattenliebenden Stauden, verzaubert das Rhododendrontal während der Blütezeit in einen Märchenwald.

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Blütenspaziergang im April

Der Spaziergang beginnt unterhalb des Spielplatzes, wo das Immergrün (Vinca minor) blüht. Folgen Sie dem Weg nach unten, vorbei an weissblühenden Schwarzdorn-Sträuchern (Prunus spinosa), über die Brücke in den Arzneipflanzengarten. Wer möchte, kann einen kurzen Blick auf die Kaninchen werfen. Einige Jungtiere entdecken momentan das Gehege. Im Arzneipflanzengarten blüht derweil direkt beim Tor eine Zahnwurz.

Gehen Sie nun am Lehmhaus vorbei und dem Busch-Windröschen-bewachsenen Ufer entlang Richtung Rhododendrontal. Hier blühen bereits einige prächtige Rhododendron wie eine Campanulatum-Hybride, R. 'Jacksonii' oder R. oreodoxa var. shensiense. Weiter geht's dem Weg neben dem Ausgang nach oben folgend, unter dem Bienenhaus vorbei und links des Pleasure Grounds zu den Staudenrabatten bei der Villa. Zahlreiche Geophyten erfreuen hier das Auge. Zum Beispiel die Engelstränen-Narzisse (Narcissus triandrus 'Thalia') oder das Zwillingsblatt (Jeffersonia diphylla). Dazu ist die Frühlings-Platterbse am Aufblühen. Am Villenvorplatz schliesslich kontrastiert das Gelb der Scheinhasel (Corylopsis pauciflora) mit dem Blau des Blausterns (Scilla siberica).

Die nächsten Blütenfreuden erwarten Sie links am Wegesrand der Irissammlung: Zahlreiche Narzissen in der Wiese gefolgt von Traubenhyazinthen im Irishang. Rechterhand gibt es eine grosse Fläche mit Knotenblumen (Leucojum aestivum). Etwas weiter, vor den Gewächshäusern, zeigt eine Magnolie (Magnolia x kewensis 'Wada's Memory') ihre weissen Sterne. Spazieren sie nun zum Silberhang, wo das Mandelbäumchen (Prunus dulcis 'Rosella') auf der einen Seite und die Zierkirsche (Prunus serrulata 'Takasago') auf der anderen rosa blühen. Auch hier gibt es einige Geophyten wie Tristagma uniflorum 'Wisley Blue' oder die Garten-Hyazinthe (Hyacinthus orientalis). Wer noch nicht genug davon hat, kann zum Schluss den Weg vom Eingang St. Jakob zu den Gebäuden von Vorder Brüglingen nehmen und sich an Anemonen, Schachbrettblumen und weiteren Hyazinthen laben.

Anemone nemorosa
Anemone nemorosa
Rhododendron oreodoxa var. shensiense
Rhododendron oreodoxa var. shensiense
Corylopsis pauciflora
Corylopsis pauciflora
Magnolia x kewensis 'Wada's Memory'
Magnolia x kewensis 'Wada's Memory'
Tristagma uniflorum 'Wisley Blue'
Tristagma uniflorum 'Wisley Blue'
Jeffersonia diphylla
Jeffersonia diphylla
Prunus spinosa
Prunus spinosa
Fritillaria meleagris
Fritillaria meleagris

Pflanze des Monats

Hundszahn (Erythronium 'Pagoda')

Der Hundszahn, von dem es auch eine seltene einheimische Art gibt, ist eine eher unübliche Zwiebelpflanze für den Halbschatten. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen dieser Gattung ist die Sorte 'Pagoda', eine  Kreuzung zweier amerikanischer Wildarten, relativ anspruchslos und wüchsig.

Die Zwiebeln werden im Herbst gepflanzt. Beim Kauf muss man darauf achten, dass sie frisch sind, weder geschrumpft noch angeschimmelt. Hacken sollte man vermeiden, da sonst die wertvollen Zwiebeln verletzt würden. Den richtigen Standort (Halbschatten, humos, nicht zu trocken) vorausgesetzt, sind sie langlebig und wunderschön.  Sie stehen hier seit fast zwanzig Jahren und scheinen sich wohl zu fühlen.

Der Name "Hundszahn" hat weder mit dem Geruch noch mit der Beisswütigkeit der Pflanze zu tun, sondern mit der Form: Die Zwiebel unserer europäischen Art sieht aus wie der Eckzahn eines Hundes. Die der amerikanischen Arten sind um ein Mehrfaches grösser, der dementsprechende Hund wäre ungefähr drei Meter hoch. Ein Schild mit der Aufschrift "Vorsicht, bissiger Hundszahn!" am Gartentor wirkt jedenfalls respekteinflössend.

Pflanze des Monats

Balkan-Windröschen (Anemone blanda)

Über den Balkan, Zypern, Syrien, Türkei oder den Kaukasus liest man meistens im Zusammenhang mit bedrückenden Nachrichten. Dabei geht vergessen, dass diese Namen nicht nur Konflikte bezeichnen, sondern auch für atemberaubende Natur und eine phantastische Pflanzenvielfalt stehen.

Das Balkan-Windröschen zum Beispiel ist in all diesen Gegenden heimisch, fühlt sich aber auch hier sehr wohl. Jedes Jahr im März, wenn die Krokusse allmählich verblühen, öffnet es seine blauvioletten Sterne. Am besten kauft man die kleinen Wurzelknollen im Herbst, am allerbesten viele. Sie sehen aus wie Erdklümpchen und sollten sofort an Ort und Stelle eingegraben werden. Wer sie zuerst im Beet verteilt, um sie etwas zu drapieren und danach zu pflanzen, findet die meisten davon nie wieder.

In unserem kalkhaltigen, schweren Boden gedeihen die Balkan-Windröschen prächtig, obwohl in manchem Katalog (…log!) bisweilen von "kalkfreiem Standort" gefaselt wird. Sie wachsen nicht nur unter Gehölzen, sondern auch zwischen Stauden und bilden dort durch Selbstaussaat allmählich grössere Bestände. Aber nur, wenn man sie in Ruhe wachsen lässt, denn durch Hacken werden sie zerstört.

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Blütenspaziergang im Februar

Der Februarspaziergang beginnt beim Eingang St. Jakob, vorbei an zahlreichen unbenannten Schneeglöckchen, bis zum Krokus-Teppich rechterhand auf dem Rasen. Nehmen Sie darauf den einmündenden Weg bis kurz vor die Clematissammlung. Im Wegkreuz stehen dort unauffällig blühende Eisenholzbäume (Parrotia) und etwas auffälligere Zaubernüsse (Hamamelis mollis). Schlendern Sie zwischen den Clematis weiter, so erfreuen Sie verschiedene Frühjahrsblüher wie Krokusse oder Lenzrosen.

Biegen Sie nun ab zum Silberhang und danach gleich wieder links, dann schreiten Sie direkt auf eine Frühlings-Kirsche (Prunus subhirtella) zu. Weiter geht es Hügel abwärts zu den Gewächshäusern, auf die gegenüberliegende Seite und in den Nutzpflanzengarten. In der rechten Ecke erblüht gerade der Japanische Papierstrauch (Edgeworthia tomentosa). Spazieren Sie nun hinter dem Garten durch, vorbei an einer Virginischen Zaubernuss (Hamamelis virginiana), zur Irissammlung. Im Steingarten erfreut nach einer kurzen Blühpause erneut die Kretischen Schwertlilie (Iris unguicularis). Im restlichen Irisgarten verteilt können Sie mehrere Schneeglöckchen Arten und Sorten entdecken sowie verschiedene Zwiebeliris (Iris reticulata Hybriden und Iris danfordiae). Auch die ersten Traubenhyazinthen (Muscari) recken ihre Köpfchen.

Die aufblühende Kornelkirsche weist Ihnen den Weg weiter zur Villa Merian. In den schattigen Rabatten rechts des Gebäudes zeigen sich zahlreiche Lenzrosen von ihrer schönsten Seite. Der Spaziergang ist an dieser Stelle beendet. Wer aber nicht genug hat, kann seinen Weg in Richtung Rhododenrontal fortsetzen. Am Ende dieses ebenfalls Schneeglöckchengesäumten Weges erwarten Sie die ersten einzelnen Rhododendronblüten dieses Jahres.

Hamamelis virginiana
Hamamelis virginiana
Helleborus foetidus
Helleborus foetidus
Crocus
Crocus
Edgeworthia tomentosa
Edgeworthia tomentosa
Prunus subhirtella
Prunus subhirtella
Helleborus Hybride
Helleborus Hybride

GEO-Tag der Natur in den Merian Gärten

Der erste GEO-Tag der Natur in den Merian Gärten fand von Freitag, 16. Juni, 18 Uhr, bis Samstag, 17. Juni, 18 Uhr, statt. Während 24 Stunden gingen über 40 Expertinnen und Experten mit Lupe und Fangnetz bewaffnet auf Artensuche. Sie erkundeten Wald, Dyych und Quellen, Wiesen, Weiden und sogar die Vegetation zwischen den Pflastersteinen. Das Ergebnis? Atemberaubende 1'349 Pflanzen-, Tier-, Pilz- und Flechten-Arten.

Nach einem unermüdlichen Einsatz am Aktionstag und wochenlanger Nachbestimmungsarbeit durch die einzelnen Expertinnen und Experten liegt nun der Bericht vor. Wir freuen uns über die grosse Artenzahl und die spannenden Ergebnisse: über den Nachweis wohlbekannter Arten und über verschiedene unerwartete Funde!

Zwei Lämmer sind schon da

Am Samstagmorgen, 27. Januar, sind die ersten zwei Lämmer im 2018 in den Merian Gärten auf die Welt gekommen. Unser Schaf Haiti hat zwei schneeweisse Böcke auf die Welt gebracht.

Fünf weitere Schafe sind noch trächtig. Wir erwarten in den nächsten Tagen und Wochen noch weitere Lämmer. Wer genau hinschaut, kann vielleicht bei einer Geburt dabei sein.

Bald kommen die Lämmer

Ab Ende Januar ist es soweit: Wir erwarten von sechs trächtigen Schafen Lämmer.

Die Schafe sind insgesamt fünf Monate trächtig. Meistens verlaufen die Geburten problemlos, es gilt trotzdem, die Tiere jetzt gut zu beobachten und zu betreuen. Die richtige Fütterung ist in den letzten Wochen vor der Geburt und kurz danach besonders wichtig: eine gute Heumischung, Getreidefutter und Mineralsalz.

Üblicherweise haben unsere Schafe Zwillingsgeburten. Nur wenn sie zum ersten Mal lammen, wie Havanna in diesem Jahr, gibt es meistens nur ein Lamm. Wir sind gespannt! Und wer genau hinschaut, kann vielleicht bei einer Geburt dabei sein.