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Ein furchterregendes (Mini-)Raubtier

Hier lebt das vielleicht gefürchtetste Raubtier der Merian Gärten. Zumindest, wenn man nur ein paar Millimeter gross ist: In diesen Fallgruben lebt der Ameisenlöwe! Und der ist ein gnadenloser Jäger. Dieses Insekt baut Trichter in feinem Sand und lauert darin seine Beute auf. Wenn ein kleines Tier – hauptsächlich Ameisen – zu nah am Trichterrand vorbeikrabbelt, rutscht es in das Loch ab. Der Ameisenlöwe packt sie blitzschnell mit seinen grossen Zangen und spritzt ihnen ein tödliches Gift. Dann saugt er seine Beute aus. Die leere Hülle der Beute wirft er dann aus dem Trichter raus.

Der Ameisenlöwe lebt zwei Jahre so im Sand. Er ist eine Larve, also ein Jungtier. Nach zwei Jahren verwandelt er sich das erwachsene Stadium, die Ameisenjungfer. Dieses grazile Wesen sieht aus wie eine Libelle, gehört aber zu den Netzflüglern. Sie lebt nur wenige Wochen, in denen sie sich paart und Eier legt – die neue Generation der Ameisenlöwen. Da sie nachtaktiv ist, bekommen Menschen die Ameisenjungfer nur selten zu Gesicht.

In den Merian Gärten fühlen sich die Ameisenlöwen rund um die Berrischeune unter dem Vordach wohl. Überall wo es sandig, trocken und warm ist bauen sie ihre Trichter: zwischen den Pflastersteinen, entlang der Mauer und am liebsten unter den Sitzbänken.  Übrigens: auch wenn sie «Löwen» heissen, für Menschen sind die Winzlinge nicht gefährlich.