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Aussergewöhnlicher Besuch

Beim Auswerten unserer nächtlichen Aufnahmen trauten wir unseren Augen kaum: was ist das für ein grosses, rundliches Tier am Wasserrand? Ist es möglich? Ein…. Biber?! Die nächsten Bilder bestätigten es: eindeutig ist der bibertypische platte Schwanz zu sehen.

Niemals hätten wir damit gerechnet. Zwar leben wieder Biber am Rhein und an der Birs, das Nagetier ist aber immer noch selten. In den Merian Gärten und der Umgebung haben wir bisher keine Spuren gesehen die einen Biber vermuten lassen, gestaute Bäche oder angenagte Bäume erst recht nicht.

Biberexpertin Astrid Schönenberger von der Biberfachstelle Baselland bestätigt, dass es sich auf den Fotos um einen Biber handelt und kam auch schnell für eine Ortsbesichtigung vorbei. Sie meint, dass es sich möglicherweise um ein junges Tier handeln könnte, welches die Gegend auskundschaftet. Junge Biber verlassen im Alter von zwei Jahren das Revier ihrer Eltern und suchen einen neuen geeigneten Lebensraum. Sie benötigen Gewässer mit genug Wassertiefe und Ufer, in denen sie graben können, ausserdem ein angemessenes Nahrungsangebot: Mädesüss, Seerose, Brennnesseln und andere Ufervegetation, im Winter Baumrinde und junge Knospen.

Ob die Merian Gärten den Ansprüchen des Bibers genügen? Es ist durchaus möglich, dass er bereits weiter gezogen ist. Aber man weiss nie – der Biber ist sehr anpassungsfähig und überrascht immer wieder!

Bis hier aber ein Revier entsteht oder sogar ein zweiter Biber auftaucht und eine Biberfamilie gründet, fliesst noch viel Wasser den Dyych runter. Wir beobachten weiter und sind gespannt, ob wir ihn nochmals sichten.

Mehr Informationen im Netz:

Biberfachstelle (Beratungs- und Koordinationsstelle für Biberfragen des Bundesamtes für Umwelt BAFU)

Biberfachstelle Baselland (Pro Natura Baselland betreibt die Biberfachstelle als Leistungsauftrag des Kantons)

Hallo Biber (Nationales Naturschutzprogramm von Pro Natura)