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Mauerbienen

Gar nicht so einfach, bei dem Gewusel ein Foto zu machen! Was auf dem Bild schwer zu erkennen ist, ist beim Lehmhaus kaum zu übersehen. Hunderte Wildbienen schlüpfen jetzt aus ihren Brutröhren.  Die völlig harmlose Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) ist ausgesprochen hübsch: Die Weibchen haben einen rostrot bepelzten Hinterleib, während die kleineren Männchen an ihrer weissen Gesichtsbehaarung gut zu erkennen sind.

Die Gehörnte Mauerbiene besucht Blüten von vielen verschiedenen Pflanzenarten, wie zum Beispiel Lerchensporn, Hahnenfuss, Ahorn oder Weiden. Sie nistet in Hohlräumen aller Art und nimmt, wie bei uns in den Merian Gärten, auch gerne Nisthilfen an. Als ihr ursprünglicher Lebensraum werden Steilwände an Flussufern vermutet.

Die Wildbienen leben nicht in einem Staat wie die Honigbienen, sondern solitär: Jedes Weibchen legt in einem Hohlraum seine Brutzellen an, die es jeweils mit feuchter Erde oder Lehm verschliesst (beim Lehmhaus bedienen sie sich direkt an der Wand!). In die Brutzelle wird jeweils ein Ei gelegt und ein Pollen- und Nektarvorrat angelegt. Wenn die Larve schlüpft, zehrt sie von diesem Vorrat. Im Sommer verpuppt sich dann die Wildbiene und bleibt bis im kommenden Frühling im Kokon. Kaum geschlüpft, paart sie sich schon und es geht von Neuem los.