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Pflanze des Monats

Reispapierbaum (Tetrapanax papyrifer)

Fernreisen sind in der aktuellen Situation keine gute Idee. Wer die Tropen vermisst, kann sich als Ersatz die grüne Üppigkeit (oder zumindest einen Abklatsch davon) in den Garten holen. An geschützten Orten im milden Basler Klima gedeihen tropisch anmutende Schönheiten wie Zwergbanane, Bambus oder winterharte Begonien. Noch beeindruckender ist der Reispapierbaum; zwischen seinen urtümlichen Riesenblättern könnte jeden Moment ein Saurierkopf erscheinen. Im Handel existieren martialisch klingende Sorten wie ‘Rex’ (die Abkürzung T. Rex macht sich gut beim Verkaufsgespräch) oder ‘Steroidal Giant’, die sich aber nicht besonders von der Art unterscheiden.

Der Name Reispapierbaum ist irreführend. Aus dem Mark im Innern der Triebe wird ein wertvolles Papier hergestellt, von dem man anfangs dachte, es würde aus Reis gefertigt. Sogenanntes Reispapier wird aber auch aus einigen anderen Pflanzen hergestellt, sogar aus Reis – letzteres wird aber nicht beschrieben, sondern gegessen.

Reispapierbäume galten lange als kaum winterhart, oft half nicht mal ein guter Schutz. In den letzten Jahren sind aber Pflanzen mit besserer Winterhärte auf den Markt gekommen. Und sie gedeihen gut. Je nach Standort sogar zu gut: Berichte über währschaftes Gestrüpp mit hemmungsloser Ausläuferbildung mehren sich. Friert die Pflanze doch einmal zurück, erscheinen oft viele Nachkommen aus den Wurzeln, die in kurzer Zeit die tropische Üppigkeit wieder auferstehen lassen. Eingetopft bewurzeln diese sich rasch und eignen sich gut als kleines Geschenk für Leute mit grossen Gärten.