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Totholz schafft neue Lebensräume

Die Blutbuche neben der Villa im Englischen Garten war durch den Befall von einem schädlichen Pilz stark gezeichnet. Dieser Pilzbefall führte zur Instabilität des Baumes und daher wurde die Blutbuche vor vier Wochen sicherheitshalber gefällt.

Abgestorbene oder gefällte Bäume werden zwar als Totholz bezeichnet, aber gerade in diesem Holz steckt das Potential von einem zweiten Leben: Viele Organismen benötigen Totholz als Lebensraum. So stellt das Totholz für manche Organismen eine Nahrungsquelle dar, oder sie sie nutzen das Totholz als Ort für die Entwicklung der Larven. Je nach Lage und Zersetzungsstadium des Holzes kann dieses von unterschiedlichen Pilzen, Flechten, Moosen, Käfern, Holzbienen, Schnecken und zahlreichen anderen Organismen besiedelt werden.

Um in den Merian Gärten auch solche Lebensräume zu schaffen und die Artenvielfalt zu fördern, wurden zwei Stücke des imposanten Stammes von der gefällten Blutbuche auf dem Hochplateau aufgestellt. Die Stammteile sind je nach Bereich der Sonne exponiert oder teils im Schatten liegend. Durch die unterschiedliche Lage und Lichtverhältnisse wird es auf den Stammteilen zu variierenden Zersetzungsstadien kommen. Im Laufe der Jahre werden die beide Stammstücke von verschiedenen Organismen abgebaut und Faulstellen wie auch Mulmbereiche - verfaultes, getrocknetes und zu Pulver zerfallenes Holz - werden sichtbar. Auch wenn die meisten Organismen auf dem Totholz fürs Auge nicht erkennbar sind, die Faulstellen und Mulmbereiche machen den Wandel vom Totholz zu neuem Leben für uns Menschen sichtbar.