AUS BAUM WIRD BANK
Erinnern Sie sich an die spektakuläre Heli-Aktion im Februar?
Aus einem der Bäume – einer Robinie - ist nun eine Sitzbank geworden. Ein wahres Unikat! Sie steht bei der Linde vor dem Lehmhaus.
Erinnern Sie sich an die spektakuläre Heli-Aktion im Februar?
Aus einem der Bäume – einer Robinie - ist nun eine Sitzbank geworden. Ein wahres Unikat! Sie steht bei der Linde vor dem Lehmhaus.
Die Highlights im Juli sind die Clematis, die zahlreichen Lavendel und die Taglilien. Der Spaziergang führt deshalb auch zuerst in die Clematissammlung. Auf dem Weg dahin, befindet sich die Rabatte mit den üppigen Bodendeckerrosen, sowie das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis), welches die Blütezeit in der Pfingstrosensammlung verlängert. In der Clematissammlung blühen unter Anderem C. orientalis, C. crispa, C. viorna, C. stans, C. texensis, C. recta 'Purpurea', zahlreiche Clematis aus der viticella-Gruppe sowie aus der jackmanii-Gruppe und C. integrifolia in Sorten.
Weiter geht's direkt zum Lavendelübersäten Silberhang. Was auf den ersten Blick einfach wie ein Lavendelfeld aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als verschiedenste Sorten von Lavandula angustifolia. Nehmen Sie sich also ruhig Zeit, wandeln Sie im Lavendelduft und Insektengesumme.
Vorbei an einigen Engelstrompeten (Datura) erreichen Sie schon bald den Irishang, der für einmal nicht von Iris dominiert wird, sondern von den nicht minder bunten Taglilien (Hemerocallis). Sorten wie 'Breathless Beauty', 'Golden Chimes' und 'Kings Cloak' sprechen für sich… Ergänzt werden die Taglilien von einigen Zierlaucharten (Allium) und dem Gestreiften Grasschwertel (Sisyrinchium striatum).
Weiter könnte der Spaziergang noch zu den Kübelpflanzen führen. Viele davon stehen in Blüte. Insbesondere auch viele Wildarten der Fuchsie. Und wer noch länger unterwegs sein möchte, kann sich zum Beispiel den Funkienblüten (Hosta) widmen. Diese finden Sie hinter der Villa Merian, sowie in grosser Zahl im Rhododendrontal.
Der südosteuropäische Cousin der Skabiosen heisst Moorabbiss. In der Natur kommt er in Gräben, Mooren und Feuchtwiesen vor, bewährt sich aber auch im Garten an nicht allzu trockenen Stellen. Durch seinen Ausbreitungsdrang kann er kleinere Stauden überrollen, lässt sich aber gut unter Kontrolle halten. Er behauptet sich auch in schlechtem Boden und hat sich hier als vollkommen schneckenresistent erwiesen.
Nicht sehr auffällig, aber von überraschender Schönheit sind die Blüten: Weisse oder hellblaue Köpfe schweben auf filigranen Stängeln. Dazwischen schweben begeisterte Schwebfliegen, Bienen und Hummeln, die hinwiederum uns begeistern. Die Blütezeit dauert von Juli bis in den Herbst, und für die Vase ist er auch geeignet. Warum dieser Tausendsassa so selten gepflanzt wird, ist ein Rätsel.
Vielleicht liegt es ja am eigenartigen Namen. Trotz der vielen Doppelbuchstaben hat es aber damit seine Richtigkeit. Im nassen Boden faulen die Rhizome manchmal von unten her ab und sehen dann wie abgebissen aus.
Der Juni ist bekanntlich ein sehr blühfreudiger Monat. Sie können also Ihre Schritte überallhin lenken und werden sicherlich etwas Schönes entdecken.
Wenn Sie auch gerne im Blütenduft schwelgen, dann sollten Sie mit Ihrem Rundgang beim Hofplatz etwas in Richtung St. Jakob beginnen. Dort, wo ein von Rosensträuchern (Rosa multiflora) gesäumter Weg vom Hauptweg abgeht. Dieser Duft! Er kommt insbesondere von den Rosen, aber auch vom Pfeifenstrauch (Philadelphus). Daneben steht ein schöner Hartriegel (Cornus kousa var. chinensis).
Weiter geht's dem Weg entlang zur Pfingstrosensammlung. Hier sind viele Exemplare am Blühen und duften. Ein kleiner Umweg unterwegs könnte noch zu mehreren Prachtvollen Amsonien (Amsonia illustris) entlang dem Hauptweg St. Jakob führen. Diese Stauden blühen dieses Jahr das erste Mal richtig intensiv.
Von der Pfingstrosensammlung ist die Clematissammlung nur ein Katzensprung entfernt. Die immer wieder wundervolle Kombination aus blühenden Rosen und Clematis lassen jedes Herz höher schlagen.
Über den Silberhang mit leuchtendem Phlomis und zartlila Hängeflieder (Buddleja alternifolia) gelangen Sie in die Irissammlung. Noch wenige Tage ist diese das Highlight der Blütenfülle im Park. Nebst den historischen hohen Bartiris sind auch viele Wildarten, sowie einige Zwiebelpflanzen sehenswert.
Um die vielen Iriseindrücke etwas zu verdauen, können Sie als Abschluss einen kleinen Spaziergang den Hang hinauf und via Raetzblick zu den Schmetterlingsblütlern unternehmen. Sofort fallen dort die Lupinen (Lupinus Russel-Hybriden) ins Auge. Daneben erfreuen u.a. Färberhülse (Baptisia australis) und Blasenstrauch (Colutea media).
Anfangs des letzten Jahrhunderts wurden die begehrten Kletterrosen der französischen Züchterfamilie Barbier bis nach Amerika verschickt. Neuartige Kreuzungen zwischen ostasiatischen Wildrosen und Teehybriden vereinten das schöne Laub, den starken Wuchs und die Gesundheit der einen mit den grossen, farbigen Blüten der anderen. Das Ergebnis waren robuste, stark-wüchsige und ausserordentlich schöne Kletterrosen. Die Gärtnerei war bis zum ersten Weltkrieg sehr erfolgreich, doch während der folgenden Wirren wurden Rosen eher unwichtig, und die Firma versank im Weltgeschehen.
Eine der ersten (und besten) dieser damals neuen Sorten ist 'Albéric Barbier', die im Jahr 1900 in den Handel kam. Die Hauptblüte ist Anfang Juni, gefolgt von einigen Blütenschüben während des Sommers. Ihre Triebe sind fast stachellos, was bei ihrem kräftigen Wuchs ein Segen ist: Sie kann bis zu sieben Meter hoch klettern, wenn man sie lässt. Mit dem Zwerg Alberich (bekannt aus Nibelungensage und dem Münster-Tatort) hat sie gar nichts zu tun - Albéric Barbier war der Vater des Firmengründers.
Obwohl sie recht krankheitsresistent und auch sonst ziemlich robust ist, ist sie nicht überall winterhart. In den kalten Januarnächten 2012 ist unsere Pflanze komplett zurückgefroren. Erst im Laufe des darauffolgenden Sommers zeigten sich zaghafte Triebe, und jetzt ist sie schöner denn je. Das ist nicht schlecht für eine alte Dame, die das gesamte 20. Jahrhundert erlebt hat.
Aus Südosteuropas Wäldern stammt dieses hübsche Gewächs. Schon im April überrascht es mit seinen bräunlichen Glöckchen, es gibt aber auch gelbliche Formen. Ende Mai, wenn andere Stauden noch mit dem Austrieb beschäftigt sind, zieht sich das Tollkraut schon wieder zurück und welkt. Deshalb kombiniert man es am besten mit spät austreibenden Pflanzen, welche im Sommer die kahlen Stellen kaschieren.
Benannt wurde Scopolia nach Giovanni Antonio Scopoli, einem österreichischen Arzt und Naturforscher des 18. Jahrhunderts. Sein Leben lang begeisterte er sich für die Natur, oft auf Kosten seiner beruflichen Tätigkeiten als Werkarzt und Professor. Vorgesetzte und Kollegen beschwerten sich an höchster Stelle darüber, dass "sich Scopoli acht, vierzehn Tage, auch drei Wochen von hier entfernt, um der botanic zu obliegen und der insecten zu colligiren". (Dieser Genitiv… hach!)
Das Tollkraut ist sehr giftig, vergleichbar mit Stechapfel und Tollkirsche. Die Wirkung umfasst Pupillenerweiterung, Gesichtsrötung, Mundtrockenheit, Erbrechen, Krämpfe und bisweilen Tod durch Atemlähmung. Trotzdem fand es früher als Betäubungsmittel und in Hexensalben Verwendung. Ein tolles Kraut, fürwahr!
Jetzt ist die Zeit der Rhododendren. Das verwunschene Tal am Fuss des Englischen Gartens verwandelt sich in einen Märchenwald. Ein Besuch lohnt sich fast täglich – denn jeden Tag gehen neue Blüten in unglaublichen Farben auf. Gerade blühen die Japanischen Azaleen in leuchtendem Pink. Lassen Sie sich verzaubern!
Bei aller Begeisterung: bitte bleiben Sie auf den Wegen! Denn: In den Beeten liegen die empfindlichen Wurzeln der Pflanzen direkt unter der Oberfläche, auch wenn man davon nichts sieht. Jeder Schritt neben den Weg kann verheerend sein.
Für den Blütenspaziergang im April sollten Sie sich am besten Zeit nehmen und durch die ganze Anlage der Merian Gärten spazieren. In jeder Ecke treffen Sie zurzeit auf verschiedenste Narzissen und andere Zwiebelpflanzen, sowie auf die ersten blühenden Gehölze (z.B. Prunus spinosa, Prunus sargentii, Ribes sanguineum, Carpinus betulus). Trotzdem gibt es einige besonders schöne Plätze die Sie auf keinen Fall verpassen sollten:
Natürlich gibt es noch vieles Zauberhaftes zu entdecken, aber das würde den Platz auf dieser Seite definitiv sprengen.
Der rundblättrige Rhododendron ist einer der schönsten: Seine glatten Blätter und der runde Wuchs sind das ganze Jahr über attraktiv. Im Frühling bilden seine glockigen Blüten das knallrosa Tüpfelchen auf dem i, später entfaltet der frische Laubaustrieb seinen besonderen Reiz.
Seine Heimat liegt in den Bergen von Szetschuan. In 2000 bis 4000 Metern Höhe kommt er vor, an felsigen Hängen und in Nadelholzwäldern. Er liebt kühle Sommer und milde Winter, was unserem alten, über fünfzigjährigen Strauch leider zum Verhängnis wurde: Durch Pilzbefall geschwächt, erfror er im kalten Winter 2012. Da dies schon länger absehbar war, haben wir diese Pflanze schon vor zwölf Jahren ausgesät.
Die etwa tausend Rhododendronarten, deren Unterschiede oft nur aus winzigen Härchen, Schuppen oder Drüsen an den Blütenorganen bestehen, sind oft schwierig zu bestimmen; man benötigt dazu Lupen, Bestimmungsbücher und viel Geduld. Die unübersehbare Zahl von Hybriden macht dies nicht einfacher. Doch der rundblättrige Rhododendron sticht mit seiner unverwechselbaren Erscheinung wohltuend aus diesem Durcheinander heraus und sorgt für gute Laune bei angehenden Botanikern.
The Merian Garden I
I still visit the Merian Garden
Cloth armed against the cold
The ice white paths crunch
Boot treaded feet try to hold
Distant horizons shapeless
Mist covered hills disappear
Walking garden appears lifeless
The air is soundless to the ear
Sunshine low on the horizon
Shrubs are been bathed warm
Against a dark leafless background
In the golden light of dawn
Natures grasses colour painted
Venetian cool mint lagoon green
The winter cold has tainted
Something unnatural about this scene
Theo J. Koning
Theo J. Koning ist ein Künstler aus Perth/Fremantle in Australien, der von Juli bis Dezember 2015 über Atelier Mondial einen sechsmonatigen Austausch in Basel machte. Er produzierte aus "found objects" – Hölzer, die er auf dem Areal gefunden hatte – unzählige Skulpturen. Dazu schrieb er viele Gedichte.
Mehr Infos über Theo J. Koning und seine Projekte auf seiner Website.