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Pflanze des Monats

Scheinhortensie (Deinanthe 'Blue Wonder')

Das Negative zu allererst: Diese Pflanze ist durstig. Immer. Einmal zu trocken heisst oft: Wieder ein Jahr lang warten auf perfekte Blüten, wieder verschrumpeltes Laub. Und wehe, ein Spätfrost erwischt den Austrieb! Vorletztes Jahr etwa war diese Pflanze nur ein Schatten ihrer selbst. Doch dieses Jahr ist alles perfekt: Weder Frost noch Trockenheit haben ihr ein Blättchen gekrümmt.

Scheinhortensien blühen, anders als die meisten Schattenstauden, im Hochsommer, was sie besonders wertvoll macht. 'Blue Wonder' ist eine Kreuzung der beiden ostasiatischen Arten Deinanthe caerulea und D. bifida, welche ebenfalls hier im Rhododendrontal zu finden sind. Beide wachsen noch langsamer und bleiben tendenziell kleiner, doch alle werden im Alter wunderschön.

Sie benötigen viel Zeit für ihre Entwicklung.  Anfangs schwach und blühfaul, rappeln sie sich erst nach Jahren auf und wachsen zu beeindruckender Schönheit heran. Unsere älteste Scheinhortensie wächst hier seit fünfzehn Jahren. Leider findet man die Pflanzen nur selten im Handel ("Mickrig! Blüht nicht! Zu teuer!"). Hat man eine ergattert und ihren Ansprüchen Genüge getan, wird man jahrzehntelang Freude an dieser eigenartigen Pflanze haben - wenn sie sich dann endlich, endlich aufgerafft hat.

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Der Duft von Ferien

Der Lavendel im Silberhang beginnt zu blühen. Dort, wo die Morgensonne die Blüten erwärmt, duftet es bereits wie am Mittelmeer... 

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Finalist für den Europäischen Gartenpreis 2019/2020

Die Merian Gärten sind unter den drei Finalisten für den Europäischen Gartenpreis 2019/2020 in der Kategorie "Gartenkulturelles Erbe in Europa". Die beiden anderen Finalisten sind Die Gärten der Welt (Berlin, Deutschland) und die Royal Horticultural Society (Grossbritannien).

Der Europäische Gartenpreis wird seit 2010 jährlich vergeben und zeichnet besonders schöne Gärten mit hoher Qualität der Gartenanlagen und innovativen Konzepten aus. In der Kategorie "Gartenkulturelles Erbe in Europa" liegt der Schwerpunkt dieses Jahr auf dem Thema Vermittlung und Bildungsangebote.

In den Merian Gärten besuchen jährlich über 3000 Kinder einen Kurs an der frischen Luft. An Kursen und Führungen wird Garteninteressierten botanisches und hortikulturelles Wissen vermittelt.

Vergeben wird der Europäische Gartenpreis vom European Garden Heritage Network EGHN, in dem 14 europäische Länder vertreten sind, zusammen mit der Stiftung Schloss Dyck. Die Gewinner werden an der Preisverleihung am 6. September 2019 bekanntgegeben.

Die Merian Gärten sind ein botanischer Garten am Stadtrand von Basel. Mit ihren einzigartigen Sammlungen von Zierpflanzensorten sind sie international anerkannt. Die Merian Gärten sind eine Institution der Christoph Merian Stiftung. Sie sind das grösste operative Engagement der CMS.

Hier geht es zur Medienmitteilung
 

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Blütenspaziergang im Juni

Der Juni ist bekanntlich ein blühfreudiger Monat. So finden Sie momentan auch in den Merian Gärten zahlreiche Blüten, egal wo der Weg Sie hinführt. Was für den Juni jedoch eher untypisch ist, sind blühende Gehölze. Deshalb sollen sie in diesem Spaziergang besonders thematisiert werden. Start ist im Rhododendrontal, denn hier blühen tatsächlich noch ein paar Sträucher. Beim erhöhten Sitzplatz Rhododendron pemakoense, gleich beim Eingang eine Weisse Duft-Azalee (Rhododendron arborescens x viscosum) und ein paar Schritte weiter ein Berglorbeer (Kalmia latifolia). Folgen Sie nun kurz dem Dyych und nehmen dann den Weg links nach Oben. Gehen Sie in Richtung Villa, unter den Blutbuchen durch, so erreichen Sie linkerhand eine aufblühende Strauchkastanie (Aesculus parviflora). Weiter führt der Weg zum leicht erhöhten Sommersitzplatz. Hier blühen gleich mehrere Gehölze: Blumenhartriegel (Cornus kousa ssp. chinensis 'China Girl' und Cornus kousa 'Milky Way'), Eichenblättrige Hortensien (Hydrangea quercifolia 'Sike's Dwarf') und Pfeifensträucher (Philadelphus 'Belle Etoile').

Als nächstes geht es zum Irishang, wo mehrere Cistrosen (Cistus laurifolius) blühen. Dann nehmen Sie den Weg zum Nutzpflanzengarten und führen Ihre Schritte auf den Platz vor den Gewächshäusern. Zwei Wahnsinns-Kletterrosen werden Ihnen gleich ins Auge fallen: Rosa wichuraiana x crimson 'Evangeline' und Rosa 'Bobby James'. Links davon leuchtet sonnengelb der Binsenginster (Spartium junceum). Entlang des Folienhauses gibt es momentan zahlreiche verholzende Kletterpflanzen in Blüte. Zum Beispiel die Seidenrebe (Periploca graeca), die Kiwi (Actinidia arguta 'Issai') und das Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum 'Serotina').

Über den Silberhang erreichen Sie die Clematissammlung, wo es ebenfalls immer etwas zu entdecken gibt. Nebst einigen Clematis im Moment auch viele Kletterrosen. Durch die Pfingstrosensammlung und vorbei an üppigen Rosen gelangen Sie schliesslich auf den Hofplatz Vorder Brüglingen mit mehreren stattlichen Linden. Unter deren unauffälligen, aber fantastisch duftenden Blütenpracht können Sie nun den Spaziergang ausklingen lassen.

Blumenhartriegel (Cornus kousa ssp. chinensis 'China Girl')
Cistrose (Cistus laurifolius)
Seidenrebe (Periploca graeca)
Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum 'Serotina')
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Pünktlich zu Pfingsten

Pünktlich wie eine Uhr sind nun, auf das Pfingstwochenende hin, die meisten Pfingstrosen der Lactiflora-Gruppe aufgeblüht. Bei dieser Gruppe handelt es sich um Staudenpaeonien-Sorten, welche aus der Art Paeonia lactiflora entstanden sind. In Hausgärten sind sie am meisten anzutreffen, da Lactiflora-Pfingstrosen in der Regel pflegeleicht und robust sind. 

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Pflanze des Monats

Fedtschenkos Rose (Rosa fedtschenkoana)

Rosen! Üppige Blüte, Duft, Schönheit, Eleganz... und dann steht da sowas: Zu hoch, zu breit, ausläufertreibend, von sparrigem Wuchs und mit unzähligen Stacheln bewehrt eignet sich Fedtschenkos Rose kaum für den Garten. Kaltweisse Blüten und graugrünes Laub tragen zur spröden Erscheinung bei. Und der Duft? Fehlanzeige. Sie riecht unangenehm und gar nicht rosenhaft.

Ihr Name ist sperrig. Fedtschenkos Rose wurde vor etwa hundertfünfzig Jahren von einer jungen russischen Botanikerin in Zentralasien entdeckt und später ihr zu Ehren benannt. Olga Alexandrowna Fedtschenko reiste mit ihrem Mann, auch Naturwissenschaftler, 1872 nach Deutschland und in die Schweiz, im selben Jahr kam ihr Sohn zur Welt, ein Jahr später starb ihr Mann am Montblanc, als er einen Gletscher erforschte. Er wurde nicht einmal dreissig Jahre alt. Frau Fedtschenko führte ihre botanische Arbeit weiter, zusammen mit ihrem Sohn, der ebenfalls Botaniker wurde. Sie legte einen Garten an, dieser wurde zerstört, sie starb im selben Jahr... Pflanzennamen können Geschichten erzählen.

Fedtschenkos Rose hat zwei herausragende Eigenschaften. Durch ihre zentralasiatische Herkunft ist sie sehr frosthart, bis minus 35 Grad. Und sie blüht spärlich, aber den ganzen Sommer lang, im Gegensatz zu den meisten anderen Rosenarten. Bei den wenigen Damaszenerrosen, die öfter blühen, hat man Gene von Rosa fedtschenkoana gefunden, welche verantwortlich sind für die lange Blüte. Aber nicht für den Geruch: Damaszenerrosen duften hinreissend!

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Grosse Ernte für die Schülerinnen und Schüler

Die Kinder im Programm Schule und Landwirtschaft ernten diese Woche die ersten Gemüse aus ihren eigenen Gärten: Radiesli, Spinat, Schnittsalat, Kopfsalat, Frühlingszwiebeln und Kohlrabi.

Während den letzten acht Wochen haben die Schülerinnen und Schüler ihre Beete gepflegt: Sie haben gejätet, gegossen und nun endlich das Gemüse geerntet: die Erntetaschen von jedem Kind waren bis zu 4 Kilogramm schwer! 

Ein Teil der Ernte wurde auch gleich vor Ort verarbeitet: Radiesliblätter-Pesto, geröstete Radiesli an Honigsauce, Kohlrabi-Dip und Bruschette mit Radiesliquark sind nur ein paar der Rezepte, die sie ausprobiert haben. So haben die Kinder auch zu Hause genügend Ideen, wie sie ihr Gemüse in ein feines Essen verarbeiten können.

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Das Warten hat ein Ende!

Endlich ist es soweit!

Die Eisheiligen sind vorbei und das Wetter hat sich in den letzten Tagen von der iris-freundlicheren Seite gezeigt. Nun erfreuen die rund 1500 grösstenteils historischen Sorten der hohen Bartiris endlich wieder mit ihrer Blütenpracht.

Wer das Spektakel nicht verpassen will sollte bis nach dem Auffahrtswochenende die Merian Gärten besuchen. Die Hauptblüte dauert je nach Wetter nur rund zwei Wochen. 

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Dicke Knospen

Kühles Wetter und wenig Sonne: die Iris haben sich ein wenig Zeit gelassen. Doch man sieht deutlich, dass in den nächsten Tagen einige Blüten aufgehen werden. Wir denken dass es bereits Ende Woche richtig üppig in der Irissammlung blühen wird.

Also: fürs Wochenende einen Besuch in den Merian Gärten vormerken! 

Unser Tipp: 
Wer mehr wissen möchte über die Irissammlung und ihren Hintergrund, dem empfehlen wir unser öffentliche Montagsführung: 

Montag 13. Mai, 20. Mai und 27. Mai, 18-19 Uhr. Faszination Iris
Seit 50 Jahren ein Highlight: 1500 historische Bartiris in voller Blüte. Erfahren
Sie, wie Helen von Stein-Zeppelin ihre Irissammlung während des Krieges
rettete, warum sie diese den Merian Gärten schenkte und was die Sammlung
heute einzigartig macht. Mit Exkursionsleiterin Claudia Di Feliciantonio
Start beim Treffpunkt Vorder Brüglingen

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Blütenspaziergang im Mai

Willkommen zum Maispaziergang der bei der Pfingstrosensammlung startet. Hier blühen momentan die Strauchpfingstrosen sowie einige Pfingstrosen-Arten. Auch die Rosenhecke beginnt ihre Knospen zu öffnen. Ein paar Schritte weiter, auf dem Blumenrasen bei den Clematis, macht der Milchstern (Ornithogalum umbellatum) seinem Namen alle Ehre. Auch einige der Clematis zeigen erste Farben, so zum Beispiel solche aus der Montana-Gruppe oder Clematis alpina. Nun nehmen Sie den Weg über den Silberhang. Das erste Mal so richtig üppig blüht der Flieder 'Hever' (Buddleja x pikei 'Hever') und gleich daneben ein Brandkraut (Phlomis bourgaei).

Als nächstes lenken Sie ihre Schritte hinter die Gewächshäuser. Eine gelb leuchtende Ampelpflanze springt dort sofort ins Auge: Es handelt sich dabei um eine Sorte der Nachtkerze (Oenothera 'African Sun'). Im Nutzpflanzengarten angekommen lohnen der Sauerdorn (Berberis vulgaris), die Einbeere (Paris quadrifolia) und die Jakobsleiter (Polemonium caeruleum) eine nähere Betrachtung.

Bei den Iris sind die ersten hohen Bartiris aufgeblüt. Infolge des kalten Wetters verzögert sich aber die Hauptblüte noch etwas. Dafür gibt es mehrere mittelhohe Bartiris im Hang sowie einige Iris-Wildarten zu bewundern. Dazu Schönheiten wie die Camassie (Camassia quamash) oder die Junkerlilie (Asphodeline lutea).

Gehen Sie nun weiter zur Villa. Beim neuen Sommersitzplatz erfreut die Kombination von Gekerbter Deutzie (Deutzia crenata 'Nikko'), Ruprechtskraut (Geranium robertianum 'Album') und Schneeball (Viburnum opulus 'Roseum'). Auch in den folgenden Rabatten gibt es dezente Blütenfreuden wie das Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) zu sehen.

Folgen Sie dem Weg bis zum Wald und nehmen Sie einen der Zickzack-Wege nach Oben. Dort wenden Sie sich dann zurück in Richtung Vorder Brüglingen. Eine Option wäre, zuerst einen Umweg über das immer noch schöne Rhododendrontal zu unternehmen. Bei den Schmetterlingsblütlern findet dann der nächste Blütenhalt statt. Österreichischer Geissklee (Cytisus austriacus), Schuppige Petterie (Petteria ramentacea) oder Purpur-Zwergginster (Chamaecytisus purpureus) und vieles mehr erfreuen den Betrachter. Wer den Spaziergang fortsetzte möchte, kann nun an der Villa vorbei zum Dych hinunter gehen. Folgen Sie diesem bis zum Asternhügel, so durchschreiten Sie die zauberhafte Kombination von Wilder Mondviole (Lunaria rediviva), Bärlauch (Allium ursinum) und austreibendem Farn um dann zu einer Gruppe der Kriechenden Gämswurz (Doronicum pardalianches) zu gelangen. Zu guter Letzt geniessen Sie den Rückweg zum Eingang St. Jakob in Begleitung einer lieblichen Rabatte.

Pfingstrose (Paeonia 'Claire de Lune')
Einbeere (Paris quadrifolia)
Jakobsleiter (Polemonium caeruleum)
Wilde Mondviole (Lunaria rediviva)