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Pflanze des Monats

Fedtschenkos Rose (Rosa fedtschenkoana)

Rosen! Üppige Blüte, Duft, Schönheit, Eleganz... und dann steht da sowas: Zu hoch, zu breit, ausläufertreibend, von sparrigem Wuchs und mit unzähligen Stacheln bewehrt eignet sich Fedtschenkos Rose kaum für den Garten. Kaltweisse Blüten und graugrünes Laub tragen zur spröden Erscheinung bei. Und der Duft? Fehlanzeige. Sie riecht unangenehm und gar nicht rosenhaft.

Ihr Name ist sperrig. Fedtschenkos Rose wurde vor etwa hundertfünfzig Jahren von einer jungen russischen Botanikerin in Zentralasien entdeckt und später ihr zu Ehren benannt. Olga Alexandrowna Fedtschenko reiste mit ihrem Mann, auch Naturwissenschaftler, 1872 nach Deutschland und in die Schweiz, im selben Jahr kam ihr Sohn zur Welt, ein Jahr später starb ihr Mann am Montblanc, als er einen Gletscher erforschte. Er wurde nicht einmal dreissig Jahre alt. Frau Fedtschenko führte ihre botanische Arbeit weiter, zusammen mit ihrem Sohn, der ebenfalls Botaniker wurde. Sie legte einen Garten an, dieser wurde zerstört, sie starb im selben Jahr... Pflanzennamen können Geschichten erzählen.

Fedtschenkos Rose hat zwei herausragende Eigenschaften. Durch ihre zentralasiatische Herkunft ist sie sehr frosthart, bis minus 35 Grad. Und sie blüht spärlich, aber den ganzen Sommer lang, im Gegensatz zu den meisten anderen Rosenarten. Bei den wenigen Damaszenerrosen, die öfter blühen, hat man Gene von Rosa fedtschenkoana gefunden, welche verantwortlich sind für die lange Blüte. Aber nicht für den Geruch: Damaszenerrosen duften hinreissend!

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Grosse Ernte für die Schülerinnen und Schüler

Die Kinder im Programm Schule und Landwirtschaft ernten diese Woche die ersten Gemüse aus ihren eigenen Gärten: Radiesli, Spinat, Schnittsalat, Kopfsalat, Frühlingszwiebeln und Kohlrabi.

Während den letzten acht Wochen haben die Schülerinnen und Schüler ihre Beete gepflegt: Sie haben gejätet, gegossen und nun endlich das Gemüse geerntet: die Erntetaschen von jedem Kind waren bis zu 4 Kilogramm schwer! 

Ein Teil der Ernte wurde auch gleich vor Ort verarbeitet: Radiesliblätter-Pesto, geröstete Radiesli an Honigsauce, Kohlrabi-Dip und Bruschette mit Radiesliquark sind nur ein paar der Rezepte, die sie ausprobiert haben. So haben die Kinder auch zu Hause genügend Ideen, wie sie ihr Gemüse in ein feines Essen verarbeiten können.

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Das Warten hat ein Ende!

Endlich ist es soweit!

Die Eisheiligen sind vorbei und das Wetter hat sich in den letzten Tagen von der iris-freundlicheren Seite gezeigt. Nun erfreuen die rund 1500 grösstenteils historischen Sorten der hohen Bartiris endlich wieder mit ihrer Blütenpracht.

Wer das Spektakel nicht verpassen will sollte bis nach dem Auffahrtswochenende die Merian Gärten besuchen. Die Hauptblüte dauert je nach Wetter nur rund zwei Wochen. 

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Dicke Knospen

Kühles Wetter und wenig Sonne: die Iris haben sich ein wenig Zeit gelassen. Doch man sieht deutlich, dass in den nächsten Tagen einige Blüten aufgehen werden. Wir denken dass es bereits Ende Woche richtig üppig in der Irissammlung blühen wird.

Also: fürs Wochenende einen Besuch in den Merian Gärten vormerken! 

Unser Tipp: 
Wer mehr wissen möchte über die Irissammlung und ihren Hintergrund, dem empfehlen wir unser öffentliche Montagsführung: 

Montag 13. Mai, 20. Mai und 27. Mai, 18-19 Uhr. Faszination Iris
Seit 50 Jahren ein Highlight: 1500 historische Bartiris in voller Blüte. Erfahren
Sie, wie Helen von Stein-Zeppelin ihre Irissammlung während des Krieges
rettete, warum sie diese den Merian Gärten schenkte und was die Sammlung
heute einzigartig macht. Mit Exkursionsleiterin Claudia Di Feliciantonio
Start beim Treffpunkt Vorder Brüglingen

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Blütenspaziergang im Mai

Willkommen zum Maispaziergang der bei der Pfingstrosensammlung startet. Hier blühen momentan die Strauchpfingstrosen sowie einige Pfingstrosen-Arten. Auch die Rosenhecke beginnt ihre Knospen zu öffnen. Ein paar Schritte weiter, auf dem Blumenrasen bei den Clematis, macht der Milchstern (Ornithogalum umbellatum) seinem Namen alle Ehre. Auch einige der Clematis zeigen erste Farben, so zum Beispiel solche aus der Montana-Gruppe oder Clematis alpina. Nun nehmen Sie den Weg über den Silberhang. Das erste Mal so richtig üppig blüht der Flieder 'Hever' (Buddleja x pikei 'Hever') und gleich daneben ein Brandkraut (Phlomis bourgaei).

Als nächstes lenken Sie ihre Schritte hinter die Gewächshäuser. Eine gelb leuchtende Ampelpflanze springt dort sofort ins Auge: Es handelt sich dabei um eine Sorte der Nachtkerze (Oenothera 'African Sun'). Im Nutzpflanzengarten angekommen lohnen der Sauerdorn (Berberis vulgaris), die Einbeere (Paris quadrifolia) und die Jakobsleiter (Polemonium caeruleum) eine nähere Betrachtung.

Bei den Iris sind die ersten hohen Bartiris aufgeblüt. Infolge des kalten Wetters verzögert sich aber die Hauptblüte noch etwas. Dafür gibt es mehrere mittelhohe Bartiris im Hang sowie einige Iris-Wildarten zu bewundern. Dazu Schönheiten wie die Camassie (Camassia quamash) oder die Junkerlilie (Asphodeline lutea).

Gehen Sie nun weiter zur Villa. Beim neuen Sommersitzplatz erfreut die Kombination von Gekerbter Deutzie (Deutzia crenata 'Nikko'), Ruprechtskraut (Geranium robertianum 'Album') und Schneeball (Viburnum opulus 'Roseum'). Auch in den folgenden Rabatten gibt es dezente Blütenfreuden wie das Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum) zu sehen.

Folgen Sie dem Weg bis zum Wald und nehmen Sie einen der Zickzack-Wege nach Oben. Dort wenden Sie sich dann zurück in Richtung Vorder Brüglingen. Eine Option wäre, zuerst einen Umweg über das immer noch schöne Rhododendrontal zu unternehmen. Bei den Schmetterlingsblütlern findet dann der nächste Blütenhalt statt. Österreichischer Geissklee (Cytisus austriacus), Schuppige Petterie (Petteria ramentacea) oder Purpur-Zwergginster (Chamaecytisus purpureus) und vieles mehr erfreuen den Betrachter. Wer den Spaziergang fortsetzte möchte, kann nun an der Villa vorbei zum Dych hinunter gehen. Folgen Sie diesem bis zum Asternhügel, so durchschreiten Sie die zauberhafte Kombination von Wilder Mondviole (Lunaria rediviva), Bärlauch (Allium ursinum) und austreibendem Farn um dann zu einer Gruppe der Kriechenden Gämswurz (Doronicum pardalianches) zu gelangen. Zu guter Letzt geniessen Sie den Rückweg zum Eingang St. Jakob in Begleitung einer lieblichen Rabatte.

Pfingstrose (Paeonia 'Claire de Lune')
Einbeere (Paris quadrifolia)
Jakobsleiter (Polemonium caeruleum)
Wilde Mondviole (Lunaria rediviva)
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Eine Erfahrung fürs Leben

Ein grosser Tag im Programm "Schule & Landwirtschaft". Zum ersten Mal zogen sich die Kinder der Klasse Wasgenring 3a einen echten Imkeranzug über, öffneten die Türen von ihrem eigenen Bienenvolk und staunten, wie die Bienen auf ihren Armen landeten. 

Nicht nur für die Klasse ist das ein ganz neues Erlebnis, auch für uns. Denn das Modul "Honigbienen" wird zum ersten Mal durchgeführt und steckt noch mitten in der Pilotphase.  Das Modul besteht aus fünf Halbtagsbesuchen, die Schulklasse ist bereits zum dritten Mal da. Doch nach den Vorbereitungsarbeiten im Winter ist es nun endlich Zeit, direkt mit den Bienen zu arbeiten. Die Kinder durften das Jungvolk, welches die Imkerin Sabine Richli speziell für sie herangezogen hat, in der Obstanlage platzieren. Hier sammeln die Bienen nun fleissig Nektar und die  Schülerinnen und Schüler dürfen vor den Sommerferien Honig ernten.

Dank Geschenken, die unsere Besucherinnen und Besucher über die Wunschliste gemacht haben und der Unterstützung vom Freundesverein, konnte das nötige Material für dieses neue Modul im Rahmen von "Schule & Landwirtschaft" angeschafft werden. Wie zum Beispiel 25 Imkeranzüge in Kindergrösse oder die Kästen für die Jungvölker.

 

Schule & Landwirtschaft Bienenhaus
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Bedrohter Käfer im Götterbaum

Bei den Pflegearbeiten am beschädigten Götterbaum wurden im Stamm Käferlarven entdeckt.  Diese befanden sich auf 15 bis 18 Metern Höhe im Inneren des Stamms, in losem, bereits zersetztem Holz.

Der Stammabschnitt mitsamt Larven wurde zur Bestimmung an Lea Kamber, Käferexpertin aus Bangerten (BE) geschickt. Anhand der lebenden Larven, den Kokonhüllen und Resten von adulten Käfern, kam sie zu einem erstaunlichen Ergebnis: Es handelt sich um den Grossen Rosenkäfer,  Protaetia speciosissima (syn. aeruginosa).

Diese Käferart ist in der Schweiz ausserordentlich selten anzutreffen! Entsprechend figuriert sie auf der Roten Liste mit der Einstufung EN ("endangered", stark gefährdet).  Auf der Roten Liste Deutschlands ist die Art sogar als "vom Aussterben bedroht" eingestuft.

Momentan wird nun geprüft, wie das weitere Überleben der Käfer ermöglicht werden kann. Es wäre wichtig, den Baum selber, resp. Teile davon langfristig erhalten zu können. Die Larven selber schädigen den Baum nicht –  sie fressen lediglich den Mulm, das weiche, durch Pilze zersetzte Substrat im Innern der Höhle.

Ausserdem sollen die gefundenen Käferlarven zurück in die Merian Gärten gebracht werden damit sie hier ausschlüpfen können. Unser Gartenteam sucht momentan zusammen mit Lea Kamber nach der besten Lösung -  möglicherweise kann der Stammabschnitt wieder in den Baum gehängt werden. Wir werden berichten wenn wir mehr wissen. 

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Pflanze des Monats

Kletterrose 'Madame Alfred Carrière' (Rosa 'Madame Alfred Carrière')

Wenn Mrs. Anthony Waterer, Frau Karl Druschki und Madame Alfred Carrière beisammen stehen, handelt es sich nicht etwa um Genderwirren, sondern um alte Rosen. Sie wurden allesamt nach Frauen benannt, welchen ihrerseits der Name des Gatten übergestülpt wurde; damals scheint man bei der Heirat nicht nur den Nachnamen verloren zu haben.

'Madame Alfred Carrière' ist eine alte Rosendame und wurde schon 1879 in Frankreich gezüchtet. Trotz ihres hohen Alters von mittlerweile hundertvierzig Jahren ist sie gesund und vital. Der erste Blütenschwall öffnet sich im Mai und duftet hinreissend. Danach muss sie sich erst ein wenig erholen, blüht aber im Sommer immer wieder nach. Sie klettert fünf Meter hoch, eignet sich für halbschattige Nordwände und muss kaum geschnitten werden.

Natürlich hat sie auch ihre Fehler. Sie ist etwas anfällig auf Mehltau, und ihre Winterhärte ist eher suboptimal. Im wintermilden Basel ist das meistens kein Problem. Meistens, aber nicht immer: In den eiskalten Januarnächten 2012 fror sie vollständig zurück, trieb im Frühjahr danach zu unserer Freude kräftig aus und ist seither schöner denn je. Und das in ihrem Alter!

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Das Findelkind blüht

Nicht mehr lang bis zur Hauptblüte! Wenn die Sorte "Findelkind" blüht, dauert es noch rund zwei Wochen. Dann steht die ganze Irissammlung mit ihren 1500 Bartirissorten in voller Blüte. Ein Spektakel was Sie sich nicht entgehen lassen sollten! Bei warmem Wetter oder viel Regen dauert die Hauptblüte nur zwei Wochen, bei kühler Luft etwas länger. 

Irissammlung
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Fünf neue Säuleneichen beim Jurablick

Beim "Jurablick" auf dem Hochplateau wurden 5 Säuleneichen (Quercus robur 'Fastigiata Koster') gesetzt. Diese ersetzen die geschwächten Rosskastanien, die auch aufgrund der Sicherheit und ihrer Nähe zum Sitzplatz, im Winter gefällt wurden. Säuleneichen ertragen die an dem Standort herrschende Wärme und Trockenheit besser. Ausserdem entspricht ihre Wuchsform der historischen Gestaltung: dieser Sitzplatz ist sehr alt und war ursprünglich mit schmalwüchsig, hochwachsenden Bäumen eingefasst.

Um die neuen Eichen am richtigen Ort platzieren zu können, mussten die alten Wurzelstöcke maschinell ausgefräst und anschliessend die Pflanzlöcher von Hand ausgehoben werden. Der steinige Boden und die noch vorhandenen Wurzeln verlangten unserem Team körperlich einiges ab.

Die Bäume wurden mit LKW und Kran von der Baumschule geliefert. Um die wertvolle Wiese auf dem Hochplateau zu schonen, wurden die Bäume auf ein leichteres Fahrzeug umgeladen und zum Sitzplatz transportiert und gepflanzt.

Zu guter Letzt haben wir den Mergelbelag noch erneuert und freuen uns jetzt über den ganz neuen Jurablick.