-

Eine Erfahrung fürs Leben

Ein grosser Tag im Programm "Schule & Landwirtschaft". Zum ersten Mal zogen sich die Kinder der Klasse Wasgenring 3a einen echten Imkeranzug über, öffneten die Türen von ihrem eigenen Bienenvolk und staunten, wie die Bienen auf ihren Armen landeten. 

Nicht nur für die Klasse ist das ein ganz neues Erlebnis, auch für uns. Denn das Modul "Honigbienen" wird zum ersten Mal durchgeführt und steckt noch mitten in der Pilotphase.  Das Modul besteht aus fünf Halbtagsbesuchen, die Schulklasse ist bereits zum dritten Mal da. Doch nach den Vorbereitungsarbeiten im Winter ist es nun endlich Zeit, direkt mit den Bienen zu arbeiten. Die Kinder durften das Jungvolk, welches die Imkerin Sabine Richli speziell für sie herangezogen hat, in der Obstanlage platzieren. Hier sammeln die Bienen nun fleissig Nektar und die  Schülerinnen und Schüler dürfen vor den Sommerferien Honig ernten.

Dank Geschenken, die unsere Besucherinnen und Besucher über die Wunschliste gemacht haben und der Unterstützung vom Freundesverein, konnte das nötige Material für dieses neue Modul im Rahmen von "Schule & Landwirtschaft" angeschafft werden. Wie zum Beispiel 25 Imkeranzüge in Kindergrösse oder die Kästen für die Jungvölker.

 

Schule & Landwirtschaft Bienenhaus
-

Bedrohter Käfer im Götterbaum

Bei den Pflegearbeiten am beschädigten Götterbaum wurden im Stamm Käferlarven entdeckt.  Diese befanden sich auf 15 bis 18 Metern Höhe im Inneren des Stamms, in losem, bereits zersetztem Holz.

Der Stammabschnitt mitsamt Larven wurde zur Bestimmung an Lea Kamber, Käferexpertin aus Bangerten (BE) geschickt. Anhand der lebenden Larven, den Kokonhüllen und Resten von adulten Käfern, kam sie zu einem erstaunlichen Ergebnis: Es handelt sich um den Grossen Rosenkäfer,  Protaetia speciosissima (syn. aeruginosa).

Diese Käferart ist in der Schweiz ausserordentlich selten anzutreffen! Entsprechend figuriert sie auf der Roten Liste mit der Einstufung EN ("endangered", stark gefährdet).  Auf der Roten Liste Deutschlands ist die Art sogar als "vom Aussterben bedroht" eingestuft.

Momentan wird nun geprüft, wie das weitere Überleben der Käfer ermöglicht werden kann. Es wäre wichtig, den Baum selber, resp. Teile davon langfristig erhalten zu können. Die Larven selber schädigen den Baum nicht –  sie fressen lediglich den Mulm, das weiche, durch Pilze zersetzte Substrat im Innern der Höhle.

Ausserdem sollen die gefundenen Käferlarven zurück in die Merian Gärten gebracht werden damit sie hier ausschlüpfen können. Unser Gartenteam sucht momentan zusammen mit Lea Kamber nach der besten Lösung -  möglicherweise kann der Stammabschnitt wieder in den Baum gehängt werden. Wir werden berichten wenn wir mehr wissen. 

-

Pflanze des Monats

Kletterrose 'Madame Alfred Carrière' (Rosa 'Madame Alfred Carrière')

Wenn Mrs. Anthony Waterer, Frau Karl Druschki und Madame Alfred Carrière beisammen stehen, handelt es sich nicht etwa um Genderwirren, sondern um alte Rosen. Sie wurden allesamt nach Frauen benannt, welchen ihrerseits der Name des Gatten übergestülpt wurde; damals scheint man bei der Heirat nicht nur den Nachnamen verloren zu haben.

'Madame Alfred Carrière' ist eine alte Rosendame und wurde schon 1879 in Frankreich gezüchtet. Trotz ihres hohen Alters von mittlerweile hundertvierzig Jahren ist sie gesund und vital. Der erste Blütenschwall öffnet sich im Mai und duftet hinreissend. Danach muss sie sich erst ein wenig erholen, blüht aber im Sommer immer wieder nach. Sie klettert fünf Meter hoch, eignet sich für halbschattige Nordwände und muss kaum geschnitten werden.

Natürlich hat sie auch ihre Fehler. Sie ist etwas anfällig auf Mehltau, und ihre Winterhärte ist eher suboptimal. Im wintermilden Basel ist das meistens kein Problem. Meistens, aber nicht immer: In den eiskalten Januarnächten 2012 fror sie vollständig zurück, trieb im Frühjahr danach zu unserer Freude kräftig aus und ist seither schöner denn je. Und das in ihrem Alter!

-

Das Findelkind blüht

Nicht mehr lang bis zur Hauptblüte! Wenn die Sorte "Findelkind" blüht, dauert es noch rund zwei Wochen. Dann steht die ganze Irissammlung mit ihren 1500 Bartirissorten in voller Blüte. Ein Spektakel was Sie sich nicht entgehen lassen sollten! Bei warmem Wetter oder viel Regen dauert die Hauptblüte nur zwei Wochen, bei kühler Luft etwas länger. 

Irissammlung
-

Fünf neue Säuleneichen beim Jurablick

Beim "Jurablick" auf dem Hochplateau wurden 5 Säuleneichen (Quercus robur 'Fastigiata Koster') gesetzt. Diese ersetzen die geschwächten Rosskastanien, die auch aufgrund der Sicherheit und ihrer Nähe zum Sitzplatz, im Winter gefällt wurden. Säuleneichen ertragen die an dem Standort herrschende Wärme und Trockenheit besser. Ausserdem entspricht ihre Wuchsform der historischen Gestaltung: dieser Sitzplatz ist sehr alt und war ursprünglich mit schmalwüchsig, hochwachsenden Bäumen eingefasst.

Um die neuen Eichen am richtigen Ort platzieren zu können, mussten die alten Wurzelstöcke maschinell ausgefräst und anschliessend die Pflanzlöcher von Hand ausgehoben werden. Der steinige Boden und die noch vorhandenen Wurzeln verlangten unserem Team körperlich einiges ab.

Die Bäume wurden mit LKW und Kran von der Baumschule geliefert. Um die wertvolle Wiese auf dem Hochplateau zu schonen, wurden die Bäume auf ein leichteres Fahrzeug umgeladen und zum Sitzplatz transportiert und gepflanzt.

Zu guter Letzt haben wir den Mergelbelag noch erneuert und freuen uns jetzt über den ganz neuen Jurablick.

-

Die Azaleen erblühen

Bereits seit einigen Tagen zeigen sich viele der unauffälligeren Rhododendren von ihrer schönsten Seite. Nun wird es aber richtig bunt! Mit schrillen Farben und zum Teil schrägen Düften erblühen tagtäglich mehr Azaleen und bringen das Rhododendrontal zum Leuchten. Dicht gefolgt von vielen, immergrünen Rhododendren mit grossen Blüten in oftmals etwas zarteren Farben.

Lassen Sie sich verzaubern!

-

Blütenspaziergang im April

Der Aprilspaziergang startet vor dem Tor zur Villa Merian. Finden Sie die blühende Hanfpalme? Gleich hinter dem Tor geht es dann so richtig los. Verschiedene Schneebälle (Viburnum) machen hier ihrem Namen alle Ehre, dazu die Cyclamineus-Narzisse 'Toto' und das weisse Gedenkemein (Omphalodes verna 'Alba'). Auch Burkwoods Duftblüte (Osmanthus x burkwoodii) erfreut gerade Auge und Nase. Überhaupt duftet es herrlich in dieser Ecke. Untermalt wird die Stimmung noch von mehreren Sorten des Busch-Windröschens (Anemone nemorosa). In der Rabatte auf der gegenüberliegenden Wegseite steht eine ansehnliche Gruppe des Hundszahns (Erythronium 'Pagoda'). Und nur ein paar Schritte weiter blüht in der Wiese ein Meer der Dichter-Narzissen (Narcissus poeticus).

Folgen Sie nun dem Weg gerade aus, bis er nach Unten, ins Rhododendrontal führt. Täglich erblühen hier jetzt einige weitere Rhododendren. Aber auch im "Unterholz" gibt es einiges zu sehen. Zum Beispiel die Elfenblume (Epimedium 'Enchantress'), das Ahornblatt (Mukdenia rossii) oder die Finger-Zahnwurz (Cardamine pentaphyllos).

Dem Dych entlang geht es weiter über die Brücke, vorbei an blühenden Hainbuchen (Carpinus betulus) zum Arzneipflanzengarten. Sofort ins Auge fallen hier mehrere Gruppen der Gewöhnlichen Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) und in den Beeten im Übergang zum Beerengarten blühen die ersten Erdbeeren. Nehmen Sie darauf die nächste Brücke und folgen Sie weiter dem Dych. Der Weg wird hier von der relativ unauffälligen Blüte der Hänge-Segge (Carex pendula) begleitet. Beim Asternhügel sollte unbedingt ein grösserer Halt einberechnet werden, denn hier blühen zahlreiche Tulpen und Narzissen. Speziell erwähnenswert sind ausserdem das Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides 'Prinz Eugen') und in der Wildhecke nebenan die Traubenkirsche (Prunus padus).

Zum Schluss, sollten Sie unbedingt noch die Clematissammlung besuchen. Hier blüht zwar noch wenig, aber die Ausnahme - Armands Waldrebe (Clematis armandii)- ist allemal ein Besuch wert. Auf dem Rückweg könnten Sie dann über den Silberhang flanieren und sich an den Frühlingssternen (Tristagma uniflorum 'Wisley Blue') und Kugelblumen (Globularia in Arten) erfreuen.

Gewöhnliche Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
Rhododendron (Rhododendron hemitrichotum x ?)
Armands Waldrebe (Clematis armandii)
Wald-Tulpe (Tulipa sylvestris)
-

Pflanze des Monats

Geschwänzte Haselwurz (Asarum caudatum)

Jetzt ist Frühling! Rhododendren, Tulpen und Flieder werfen mit Farben nur so um sich. Alles blüht. Alles? Nein! Ein kleines, unscheinbares Pflänzchen scheint sich dem alljährlichen Farbenirrsinn zu verweigern. Jahrein, jahraus produziert es nur Laub. Aber was für eins! Glänzend, grün und schön geformt deckt es den Waldboden noch im tiefen Schatten. In geschützten Lagen wirkt es den ganzen Winter durch sehr ansprechend und wenn man daran reibt, verströmt es einen würzigen Duft.

Die geschwänzte Haselwurz stammt aus den feuchten Nadelwäldern Nordamerikas. Unserer europäischen Art ähnelt sie, wächst aber viel schneller und bildet grosse Matten. Sie liebt humosen, nicht zu trockenen Boden und verträgt unsere Winter problemlos.

Und von wegen nur Laub… wenn Sie ganz vorsichtig ein paar Blätter zur Seite schieben, finden Sie darunter das grosse Geheimnis dieser kleinen Pflanze: Eigenartig geformte, rotbraune Blüten, jede mit drei Mäuseschwänzchen und von filigraner Schönheit. Und während Rhododendren, Tulpen und Flieder ihre Fortpflanzung mit grossem Trara zelebrieren, erledigt das die Haselwurz diskret im Verborgenen.

-

Frühlingsstart für die Wildbienen

Geschäftiges Gesumme hinter dem Lehmhaus! Die Wildbienen spüren den Frühling. Sie schlüpfen aus den Brutröhren welche sie in die Nisthilfen gebaut haben. Auf dem Boden sieht man die Deckelchen liegen, welche während des Winters die Röhren verschlossen hatten. Die bereits geschlüpften Männchen warten draussen und begatten gleich die Weibchen, sobald diese hinaus krabbeln.

Es handelt sich vor allem um die gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta). Diese Wildbienen sind völlig harmlos. Wer mag kann also ganz nah ran, um die hübschen Tiere zu bestaunen!

-

Überraschung in 15 Metern Höhe

Unser alter Götterbaum im Englischen Garten wurde bei einem Sturm Anfang Jahr beschädigt. Ein grosser Ast brach aus. Um die Sicherheit zu gewährleisten und den Baum wieder ins Gleichgewicht zu bringen wurde nun unter fachkundiger Leitung von den Baumpflegern von Tilia ein sehr starker Rückschnitt vorgenommen.

Bei der Arbeit auf der Hebebühne erwarteten uns einige Überraschungen. Denn: die vielen Risse und Löcher in dem alten Baum sind wunderbare Höhlen und daher von Tieren bewohnt. So entdeckten wir viele Vogelnester, ein Eichhörnchennest sowie ein leeres Bienennest mit perfekten Waben, welches unsere Imkerin nun genauer anschaut. In den vielen Faulstellen fanden wir Käferlarven. Eine Käferspezialistin bestimmt jetzt die genaue Käferart. Die grösste Überraschung aber war die Nilgans, die im grossen Loch vom abgerissenen Ast auf ihrem Nest Eier ausbrütet - in 15 Metern Höhe. 

Im Moment sieht der arme Götterbaum etwas mitgenommen aus. Doch wir hoffen, dass er durch den Eingriff nun wieder zu mehr Vitalität kommt und nun einige Jahrzehnte weiterlebt!