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Pflanze des Monats

Hasel (Corylus avellana)

Sie symbolisiert glückhaften Beginn und Frühling, dazu Wunscherfüllung, Fruchtbar- und Unsterblichkeit: Die Hasel ist ein wahrer Tausendsassa. Im Mittelalter glaubte man, mit ihrer Hilfe Schlangen und Hexen abwehren zu können, was zumindest teilweise erfolgreich war, denn wo die Hasel wächst, gibt es keine Hexen. Ihre vielgepriesene Ableitung von Erdstrahlen und Wasseradern funktioniert gleichermassen, nur der erhoffte Schutz vor Blitzen scheint sich bislang nicht zu bestätigen.

Viele Tiere und Pilze leben von Laub und Holz der Haselsträucher. Die Nüsse sind ein gefundenes Fressen für Käferlarven, Vögel, Mäuse, Eichhörnchen und Menschen. Ob roh oder geröstet, in Kuchen, Pralinen und Schokolade: Nüsse machen glücklich! Aber anstatt dieser wunderbaren Pflanze den nötigen Respekt zu zollen, quetscht man sie zu mehreren in finstere Gartenecken, verkrüppelt sie sinnlos mit der Kettensäge und schimpft über das hässliche Gestrüpp.

Gibt man ihr stattdessen einen passenden Platz im Garten, wird sie nach Jahrzehnten zu einer prächtigen, wenn auch stammlosen Baumkrone. Im Spätwinter erscheinen daran hübsche Würstchen, die männlichen Blüten, welche trotz ihrer schuppigen Wurmform 'Kätzchen' heissen. Die unauffälligen weiblichen Blüten hingegen nimmt man kaum wahr: Aus einigen Knospen ragen winzige rote Fäden, aus denen sich später die Haselnüsse entwickeln.

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Frisch gedruckt

Nach monatelanger, akribischer Nachbestimmungsarbeit sind nun die gesamten Ergebnisse des GEO-Tags der Natur in den Merian Gärten als wissenschaftliche Publikation erschienen. In den Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaften beider Basel fassen die Autoren Lisa Eggenschwiler (Merian Gärten) und Ambros Hänggi (Naturhistorisches Museum Basel) die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und beschreiben die besonders bemerkenswerten Funde. Ausserdem ist die gesamte Fundliste aufgeführt - mit Ausnahme der Käfer. Diese werden in einem separaten Artikel in derselben Ausgabe behandelt. www.ngbl.ch/mitteilungen

GEO-Tag der Natur 2017
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Blütenspaziergang im Januar

Der Januarspaziergang startet auf dem Hofplatz Vorder Brüglingen. In einigen Kübeln versuchen Stiefmütterchen und Gänseblümchen der Winterkälte zu trotzen. Wenn Sie nun den Durchgang zur Pfingstrosensammlung nehmen, wird dieser zwar nicht von Blüten gesäumt, dafür aber von den flauschigen Samenständen der Clematis kombiniert mit Hagenbutten. Folgen Sie dem Weg in Richtung Clematissammlung. Die Gehölzgruppe am Wegkreuz vor der Sammlung besteht aus verschiedenen Pflanzen, welche in der kalten Jahreszeit blühen. Momentan ist gerade die Zaubernuss (Hamamelis mollis) sehenswert. In der Sammlung selber blühen, mittlerweile unter der Abdeckung mit Tannästen, immer noch mehrere Sorten der Balearischen-Waldrebe (Clematis cirrhosa). Fast auffälliger sind zurzeit aber die Schneeglöckchen und die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) darunter.

Nehmen Sie jetzt den Weg über den Silberhang zur Irissammlung. Rechts beim Steingarten blühen da die ersten Zyklamen (Cyclamen coum). Weiter geht es zur Villa, vorbei an der weiterhin blühenden Winterblüte (Chimonanthus praecox), wo in der Rabatte hinter dem Tor bereits eine Duftende Nieswurz (Helleborus odorus)aufgeblüht ist. Ausserdem gibt es weitere Zyklamen zu sehen. Nutzen Sie auch die Gelegenheit, sich ihre wunderschönen Blätter mal etwas genauer anzusehen.

Ein paar Schritte weiter, in der Rabatte auf der linken Seite, erfreut das Vorfrühlings-Geissblatt (Lonicera x purpusii) mit den ersten, zaghaften Blüten. Bald schon wird uns der Duft von vielen weiteren betören.

Zaubernuss (Hamamelis mollis)
Balearische-Waldrebe (Clematis cirrhosa 'Freckles')
Duftende Nieswurz (Helleborus odorus)
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Wildheckenpflege

Natürlich fällt der wachsende Asthaufen auf dem Hofplatz des Brüglingerhofs besonders auf. Aber überall in den Gärten stösst man im Moment auf Asthaufen. Denn wir sind zurzeit daran, unsere Wildhecken zu pflegen.

Das heisst, dass wir verschiedene Dinge machen: um die lichte und niedrige Struktur unserer Hecken zu erhalten, entfernen wir stark wachsende Bäume und Sträucher wie etwa Hartriegel, Eschen und Ahorn, sowie unerwünschte Arten wie Götterbaum und Robinie. Damit geben wir den Arten, die wir fördern wollen, z.B. Felsenkirsche, Pimpernuss, Kornelkirsche, Pfaffenhütchen, Kreuzdorn, Mehlbeere und Vogelbeere mehr Platz, damit diese mehr Licht haben und nicht von benachbarten Sträuchern und Bäumen erdrückt werden.

Ausserdem entfernen wir abgestorbene Gehölze und schneiden überalterte Pflanzen zurück. Ganz wichtig ist auch, dass wir Hecken und Wald so zurückschneiden, dass sie sich nicht zu stark auf Wege und ins Wiesland ausbreiten.

Alles geschnittene Holz wandert auf den grossen Asthaufen, wo es zu Schnitzeln für die Holzheizung verarbeitet wird.

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Danke! Für einen prächtigen Weihnachtsbaum

Schön, dass so viele Menschen Freude daran hatten, den Weihnachtsbaum vor der Villa gemeinsam zu dekorieren, und etwas gebastelt, gemalt, genäht, gebacken oder liebevoll ausgesucht und mitgebracht haben. Es sind persönliche Einzelstücke dabei, Werke von Kindern sowie künstlerische Kreationen. Es gab Besucherinnen und Besucher, die regelmässig kamen um zu schauen, ob es Neues zu entdecken gibt, es wurden Selfies gemacht und die Medien berichteten. Danke, dass Sie mitgemacht haben und den Weihnachtsbaum in ein wunderbares Geschenk verwandelt haben!

Heute wird der Baum abgebaut. Der Baumschmuck bereitet nun ein zweites Mal Freude: Wer mag darf sich diese Woche ein Stück auslesen und mit heim nehmen.

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Frohe Festtage

Wir wünschen Ihnen frohe Festtage und viele erholsame Spaziergänge, klare Ausblicke und warmes Licht.

Schauen Sie während den Feiertagen einmal in den Merian Gärten vorbei! Unsere Tipps: 

Weihnachtsbaum vor der Villa Merian mit einem persönlichen Mitbringsel schmücken Mehr...

Am Dritten Adventssonntag mit Glühwein anstossen - Sonntag 23. Dezember von 16 bis 19 Uhr, Villa Merian Zum Kalender...

Beim Gartenrundgang (öffentliche Führung) am Sonntag, 6. Januar um 14 Uhr Geschichten lauschen Zum Kalender...

Mit den Tipps vom neusten (Blüten)Spaziergang individuell durch die Gärten schlendern Mehr...

 

Übrigens: Die Villa Merian macht Weihnachtsferien und bleibt von Montag, 24. Dezember bis Freitag, 4. Januar geschlossen. Ab Samstag, 5. Januar bedienen wir Sie wieder täglich von 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit. 

Die Merian Gärten sind durchgehend täglich geöffnet, von 8 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 

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Blütenspaziergang im Dezember

Da es vor wenigen Tagen zum ersten richtigen Frosteinbruch gekommen ist, sind die Blüten nicht gerade zahlreich gesät. Deshalb soll sich der Spaziergang diesmal einem anderen Thema widmen: Den wintergrünen Pflanzen. Denn hier gibt es einige Exemplare worauf sich ein Extrablick lohnt.

Wer zahlreiche Wintergrüne auf kleinem Raum bestaunen will, ist im Rhododendrontal an der richtigen Adresse. Beginnend beim Eingang den Weg rechterhand nehmend, können Sie nach der Kurve schon so einiges entdecken. So zum Beispiel die Henne mit Küken (Tolmiea menziesii), welche so heisst, weil aus der Blattspreite junge Blätter wachsen können. Gegenüber steht die gekräuselte Form des Hirschzungenfarns (Aspelenium scolopendrium 'Cirspum'). Im ersten kleinen Verbindungsweg finden sich weitere Farne wie der Tsushima-Schildfarn (Polystichum tsus-simense) oder der Farnblättrige Lerchensporn (Corydalis cheilanthifolia), welcher zwar kein richtiger Farn ist, aber ähnlich aussieht.

Beim nächsten Verbindungsweg steht gleich bei der Einmündung der Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus 'Nigrescens'). Nebst seinem schwarzen Laub hat er auch Beeren vorzuweisen. Ein paar Schritte weiter folgen dann weitere Farne, wie die seltsam wachsende Sorte 'Cristatum' der Hirschzunge (Asplenium scolopendrium) oder der Borstige Schildfarn (Polystichum setiferum 'Proliferum'). Dort, wo der kleinere Weg am anderen Ende wieder in den Grösseren übergeht, steht eine Gruppe der Geschwänzten Haselwurz (Asarum caudatum).

Nun können Sie dem Weg zurück zum Eingang folgen, vorbei an Rippenfarn (Blechnum spicant) und Asiatischem Karottenfarn (Onychium japonicum). Wer jetzt noch Lust hat, kann über das Hochplateau zur Villa weitergehen. Einige der einheimischen Gehölze tragen noch Beeren, im Pleasure Ground blühen die Haselsträucher und neben der Villa der Lorbeerblättrige Schneeball (Viburnum tinus). Ausserdem begegnen Ihnen weitere Blüten im Irishang bei der Winterblüte (Chimonanthus praecox) und noch immer bei der Bergenia 'Herbstblüte'  auf dem Hofplatz in Vorder Brüglingen.

Henne mit Küken (Tolmiea menziesii)
Haselstrauch (Corylus avellana)
Winterblüte (Chimonanthus praecox)
Bergenie (Bergenia 'Herbstblüte')
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Advent, Advent

Es glitzert bunt an unserem Weihnachtsbaum: ein blauer Stern, ein Schneemann, eine goldene Eichel, eine Kreation aus Moos und viele weitere Schmuckstücke hängen bereits am Baum. Machen Sie auch mit! Noch bis zum 24.Dezember sind unsere Besucherinnen und Besucher aufgerufen, mit einer Kleinigkeit den Weihnachtsbaum vor der Villa zu schmücken.

Mehr Infos
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Pflanze des Monats

Fleischbeere (Sarcococca confusa)

Botaniker haben manchmal keinen Sinn für Poesie, und dann musswieder ein wunderschönes Gewächs unter einem hässlichen Namen leiden: Sarcococca heisst Fleischbeere, und die alternative Benennung Schleimbeere ist auch nicht besser. Ihr Artname confusa (durcheinander, unordentlich, zusammengemischt) spielt zwar nur auf Probleme bei der Bestimmung an, ist aber nicht besonders attraktiv. Doch auch üble Namen haben ihre Vorteile: Weder lassen sie Appetit auf die giftigen Früchte aufkommen noch wecken sie grosse Erwartungen.

Dabei hätte die Fleischbeere diese verdient: Das Laub! Immergrün, gesund, glänzend und dicht. Der Wuchs! Kompakt, üppig, sich langsam ausbreitend. Die Blü… - ach nein, diese kleinen, weisslichen Blüten reissen einen nicht wirklich vom Hocker, jedenfalls nicht bei Minustemperaturen. Immerhin schaffen sie es, im Winter zu blühen. Und an wärmeren Tagen überraschen sie uns mit ihrem wunderbaren Honigduft. Da lohnt sich jede Kniebeuge!

Diese bescheidene Duftpflanze wächst gern im Halbschatten, liebt kalkhaltigen Boden und verträgt im Vorfrühling auch mal einen Schnitt. Eigentlich sollte man sie viel öfter pflanzen, doch es lauern Gefahren: Starken Frost und kalte Winde mag sie nicht. Da die Fleischbeere mit dem Buchs nahe verwandt ist, könnte sie von dessen Zünsler und Pilz befallen werden, scheint aber nicht ganz so anfällig wie dieser zu sein. Somit wird sie uns hoffentlich noch lange die Winter versüssen.

Aufgrund von Kälte und Dunkelheit bleibt die Pflanze des Monats Dezember frisch bis Ende Januar.