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Arbeiten im Rhodendrontal

Der St. Alban-Dyych und der Mühledyych sind künstlich angelegte Kanäle, die durch die Merian Gärten fliessen. Sie dienten schon im 12. Jahrhundert dem Basler Gewerbe als Energielieferanten: Verbauungen im Kanal kanalisieren und beschleunigen das Wasser, was den Antrieb der Korn- und Papiermühlen, Hammerschmieden und Sägereien entlang des Dyychs ermöglichte.

Obwohl die Ufer des Dyychs befestigt sind, verursachen Strömung und Regen immer wieder Erosionsschäden. Um Charakter und Funktion des Dyychs zu erhalten, ist regelmässiger Unterhalt der traditionellen Uferverbauungen nötig.

Während fünf Tagen macht sich eine engagierte Sekundarklasse an die Arbeit: Im Rahmen der «Dyychwoche» - einer Projekt- und Arbeitswoche - sanieren sie beschädigte Uferbereiche im Rhododendrontal. Mit Stiefeln und Werkzeug ausgerüstet und unter fachkundiger Anleitung begutachten die Schülerinnen und Schüler die Uferabschnitte und stellen sie nach traditioneller Bauweise mit Holz, Sand, Kies und lebenden Pflanzen wieder her.

Das Rhododendrontal bleibt während den Arbeiten für alle Besuchenden normal zugänglich.

Blütenspaziergang im Juni

Der Juni ist bekanntlich ein sehr blühfreudiger Monat. Sie können also Ihre Schritte überallhin lenken und werden sicherlich etwas Schönes entdecken.
Wenn Sie auch gerne im Blütenduft schwelgen, dann sollten Sie mit Ihrem Rundgang beim Hofplatz etwas in Richtung St. Jakob beginnen. Dort, wo ein von Rosensträuchern (Rosa multiflora) gesäumter Weg vom Hauptweg abgeht. Dieser Duft! Er kommt insbesondere von den Rosen, aber auch vom Pfeifenstrauch (Philadelphus). Daneben steht ein schöner Hartriegel (Cornus kousa var. chinensis).

Weiter geht's dem Weg entlang zur Pfingstrosensammlung. Hier sind viele Exemplare am Blühen und duften. Ein kleiner Umweg unterwegs könnte noch zu mehreren Prachtvollen Amsonien (Amsonia illustris) entlang dem Hauptweg St. Jakob führen. Diese Stauden blühen dieses Jahr das erste Mal richtig intensiv.
Von der Pfingstrosensammlung ist die Clematissammlung nur ein Katzensprung entfernt. Die immer wieder wundervolle Kombination aus blühenden Rosen und Clematis lassen jedes Herz höher schlagen.
Über den Silberhang mit leuchtendem Phlomis und zartlila Hängeflieder (Buddleja alternifolia) gelangen Sie in die Irissammlung. Noch wenige Tage ist diese das Highlight der Blütenfülle im Park. Nebst den historischen hohen Bartiris sind auch viele Wildarten, sowie einige Zwiebelpflanzen sehenswert.

Um die vielen Iriseindrücke etwas zu verdauen, können Sie als Abschluss einen kleinen Spaziergang den Hang hinauf und via Raetzblick zu den Schmetterlingsblütlern unternehmen. Sofort fallen dort die Lupinen (Lupinus Russel-Hybriden) ins Auge. Daneben erfreuen u.a. Färberhülse (Baptisia australis) und Blasenstrauch (Colutea media).

 

Pfingstrose (Paeonia 'Mme E. Debatene')
Prachtvolle Amsonie (Amsonia illustris)
Hängeflieder (Buddleja alternifolia)
Iris (Iris milesii)
Lupinen (Lupinus Russel-Hybriden)

Pflanze des Monats

Kletterrose 'Albéric Barbier' (Rosa 'Albéric Barbier')

Anfangs des letzten Jahrhunderts wurden die begehrten Kletterrosen der französischen Züchterfamilie Barbier bis nach Amerika verschickt. Neuartige Kreuzungen zwischen ostasiatischen Wildrosen und Teehybriden vereinten das schöne Laub, den starken Wuchs und die Gesundheit der einen mit den grossen, farbigen Blüten der anderen. Das Ergebnis waren robuste, stark-wüchsige und ausserordentlich schöne Kletterrosen. Die Gärtnerei war bis zum ersten Weltkrieg sehr erfolgreich, doch während der folgenden Wirren wurden Rosen eher unwichtig, und die Firma versank im Weltgeschehen.

Eine der ersten (und besten) dieser damals neuen Sorten ist 'Albéric Barbier', die im Jahr 1900 in den Handel kam. Die Hauptblüte ist Anfang Juni, gefolgt von einigen Blütenschüben während des Sommers. Ihre Triebe sind fast stachellos, was bei ihrem kräftigen Wuchs ein Segen ist: Sie kann bis zu sieben Meter hoch klettern, wenn man sie lässt. Mit dem Zwerg Alberich (bekannt aus Nibelungensage und dem Münster-Tatort) hat sie gar nichts zu tun - Albéric Barbier war der Vater des Firmengründers.

Obwohl sie recht krankheitsresistent und auch sonst ziemlich robust ist, ist sie nicht überall winterhart. In den kalten Januarnächten 2012 ist unsere Pflanze komplett zurückgefroren. Erst im Laufe des darauffolgenden Sommers zeigten sich zaghafte Triebe, und jetzt ist sie schöner denn je. Das ist nicht schlecht für eine alte Dame, die das gesamte 20. Jahrhundert erlebt hat.

 

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Mit Bakterien gegen den Buchsbaumzünsler

Mit biologischen Methoden gegen Zünsler? Lernen auch Sie, neue Möglichkeiten kennen! Des Weiteren: Mit dieesen Blüten verwandeln Sie Ihren Salat in eine pittoreske Erscheinung. Alles in der Ausgabe vom Juni 2016.

 

Jeden Monat erscheint im "Schweizer Garten" im Rahmen der Kolumne "Praxis Ziergarten" eine Doppelseite mit Gartentipps von Gärtnern aus den Merian Gärten.

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Blütenmeer in der Irissammlung

Nun ist es endlich soweit! Nach einer kleinen Verzögerung wegen des kalten Wetters fehlen nur noch ein paar Sonnenstrahlen um das Iris-Feld in einer Farbenexplosion aufgehen zu lassen - spätestens am Wochenende sollte nun die ganze Sammlung in voller Blüte stehen.

Der Blüh-Höhepunkt unserer Sammlung historischer hoher Bartiris dauert nur etwa zwei Wochen und ist wegen der grossen Anzahl Sorten (ca. 1500) auf kleinem Raum ein einmaliges Erlebniss. Nutzen Sie also die Gelegenheit und planen Sie in den nächsten Tagen einen Besuch.

Am Montag findet ausserdem die letzte der drei öffentlichen Führungen in der Iris-Sammlung statt. Mit Sammlungsbetreuerin Barbara Wüthrich.

Montagsführung: Faszination Iris.
Montag, 23. Mai, 18-19 Uhr

Start beim Treffpunkt Vorder Brüglingen. Es ist keine Anmeldung nötig. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Führung findet bei jedem Wetter draussen statt. Bitte achten Sie auf geeignete Kleidung und Schuhe für unebenen Naturboden

 

Pflanze des Monats

Krainer Tollkraut (Scopolia carniorica)

Aus Südosteuropas Wäldern stammt dieses hübsche Gewächs. Schon im April überrascht es mit seinen bräunlichen Glöckchen, es gibt aber auch gelbliche Formen. Ende Mai, wenn andere Stauden noch mit dem Austrieb beschäftigt sind, zieht sich das Tollkraut schon wieder zurück und welkt. Deshalb kombiniert man es am besten mit spät austreibenden Pflanzen, welche im Sommer die kahlen Stellen kaschieren.

Benannt wurde Scopolia nach Giovanni Antonio Scopoli, einem österreichischen Arzt und Naturforscher des 18. Jahrhunderts. Sein Leben lang begeisterte er sich für die Natur, oft auf Kosten seiner beruflichen Tätigkeiten als Werkarzt und Professor. Vorgesetzte und Kollegen beschwerten sich an höchster Stelle darüber, dass "sich Scopoli acht, vierzehn Tage, auch drei Wochen von hier entfernt, um der botanic zu obliegen und der insecten zu colligiren". (Dieser Genitiv… hach!)

Das Tollkraut ist sehr giftig, vergleichbar mit Stechapfel und Tollkirsche. Die Wirkung umfasst Pupillenerweiterung, Gesichtsrötung, Mundtrockenheit, Erbrechen, Krämpfe und bisweilen Tod durch Atemlähmung. Trotzdem fand es früher als Betäubungsmittel und in Hexensalben Verwendung. Ein tolles Kraut, fürwahr!

 

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Heute Frisch aufgegangen

Das 'Findelkind' blüht! Diese Bartiris-Sorte beginnt jeweils zwei Wochen vor den anderen zu blühen und verrät uns: die grosse Blüte der Irissammlung steht an.

Schon bald wird sich die ganze Iris-Wiese in ein buntes Blütenmeer verwandeln. Dann blühen alle 1500 Sorten gleichzeitig und faszinieren in (fast) allen Farben des Regenbogens. Wir rechnen also mit dem Blühhöhepunkt am Pfingstwochenende. Verpassen Sie das Spektakel nicht! Bei warmen Wetter oder viel Regen dauert die Hauptblüte nur zwei Wochen, bei kühler Luft etwas länger.

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FARBENEXPLOSION IM RHODODENDRONTAL

Jetzt ist die Zeit der Rhododendren. Das verwunschene Tal am Fuss des Englischen Gartens verwandelt sich in einen Märchenwald. Ein Besuch lohnt sich fast täglich – denn jeden Tag gehen neue Blüten in unglaublichen Farben auf. Gerade blühen die Japanischen Azaleen in leuchtendem Pink. Lassen Sie sich verzaubern!

Bei aller Begeisterung: bitte bleiben Sie auf den Wegen! Denn: In den Beeten liegen die empfindlichen Wurzeln der Pflanzen direkt unter der Oberfläche, auch wenn man davon nichts sieht. Jeder Schritt neben den Weg kann verheerend sein.

Blütenspaziergang im April

Für den Blütenspaziergang im April sollten Sie sich am besten Zeit nehmen und durch die ganze Anlage der Merian Gärten spazieren. In jeder Ecke treffen Sie zurzeit auf  verschiedenste Narzissen und andere Zwiebelpflanzen, sowie auf die ersten blühenden Gehölze (z.B. Prunus spinosa, Prunus sargentii, Ribes sanguineum, Carpinus betulus). Trotzdem gibt es einige besonders schöne Plätze die Sie auf keinen Fall verpassen sollten:

  • In der Clematissammlung ist gerade Clematis armandii am Aufblühen.
  • In der Irissammlung blühen unter Anderem eine Grossartige Schwertlilie (Iris magnifica), die Palisaden-Wolfsmilch (Euphoribia characias), Fritillarien (Fritillaria verticillata)und die Kugel-Primel (Primula denticulata)
  • Bei der Villa gibt es einige Sorten des Busch-Windröschens (Anemone nemorosa), die Duftblüte (Osmanthus x burkwoodii) und auch der Hundszahn (Erythronium 'Pagoda') beginnt damit die ersten Blüten zu öffnen.
  • Im Rhododendrontal wird langsam auf den Blühhöhepunkt hingearbeitet. Momentan sind bereits einige schöne Rhododendren in Rosa- und Rottönen am Blühen. Die Hauptblüte wird in 1-2 Wochen erwartet.
  • Im alten Bauerngarten beim Brüglingerhof erfreuen viele alte Sorten verschiedener Zwiebelpflanzen das Auge und auch die ersten Johannis- und Stachelbeeren zeigen ihre unauffälligen Blüten.

Natürlich gibt es noch vieles Zauberhaftes zu entdecken, aber das würde den Platz auf dieser Seite definitiv sprengen.

Waldrebe (Clematis armandii)
Magnolie (Magnolia x kewensis 'Wada's Memory') neben dem Gewächshaus
Palisaden-Wolfsmilch (Euphorbia characias)
Busch-Windröschen (Anemone blande 'Edgar')
Duftblüte (Osmanthus x burkwoodii)