Pflanze des Monats


Afghanische Feige (Ficu Johannis SSP Afghanistica)

Die Berge Afghanistans sind nicht gerade für ihr mildes Klima bekannt. Trotzdem wächst dort die Afghanische Feige in Felsspalten, zwischen Steinen und an kargen Berghängen bis in die Höhe von 2200 Metern über dem Meer. Sie trotzt Wintertemperaturen unter -30 Grad und sommerlicher Trockenheit. Ihre Früchte sind nur kirschgross, sollen aber süss und köstlich schmecken, wenn es welche gibt…

 …denn ganz so einfach ist das nicht mit der Feigenbefruchtung. Details möchten wir ihnen ersparen. Wären Feigen auf Facebook, hiesse ihr Beziehungsstatus "It's complicated". Zwei Typen von Feigen sind involviert: Eine mit sowohl männlichen als auch sterilen weiblichen Blüten sowie eine mit nur fruchtbaren weiblichen Blüten. Erschwerend hinzu kommt eine Gallwespenart, welche die fast verschlossenen Feigenblüten bestäubt und darin stirbt. Aber es gibt auch selbstfruchtbare Feigensorten, welche auch hier, wo die Gallwespe nicht vorkommt, Früchte bilden. Diese sind gallwespenfrei und somit auch für Veganer geeignet.

Über die Afghanische Feige finden sich leider nur spärliche und widersprüchliche Informationen. Verkaufsbetriebe preisen die Selbstfruchtbarkeit und den üppigen Fruchtbehang, doch ihre Besitzer rätseln in Internetforen, ob und wann sie wohl Feigen ernten werden. Die Art ist oft unklar, da viele Pflanzen unter falschem Namen gehandelt werden. Dieses Exemplar hier soll schon gefruchtet haben, aber eben… genaueres weiss man nicht. Doch ganz abgesehen von kulinarischen Beweggründen ist diese Feigenart mit ihrem attraktiven Laub eine besondere Pflanze für karge, heisse und trockene Stellen.

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Aussergewöhnlicher Besuch

Beim Auswerten unserer nächtlichen Aufnahmen trauten wir unseren Augen kaum: was ist das für ein grosses, rundliches Tier am Wasserrand? Ist es möglich? Ein…. Biber?! Die nächsten Bilder bestätigten es: eindeutig ist der bibertypische platte Schwanz zu sehen.

Niemals hätten wir damit gerechnet. Zwar leben wieder Biber am Rhein und an der Birs, das Nagetier ist aber immer noch selten. In den Merian Gärten und der Umgebung haben wir bisher keine Spuren gesehen die einen Biber vermuten lassen, gestaute Bäche oder angenagte Bäume erst recht nicht.

Biberexpertin Astrid Schönenberger von der Biberfachstelle Baselland bestätigt, dass es sich auf den Fotos um einen Biber handelt und kam auch schnell für eine Ortsbesichtigung vorbei. Sie meint, dass es sich möglicherweise um ein junges Tier handeln könnte, welches die Gegend auskundschaftet. Junge Biber verlassen im Alter von zwei Jahren das Revier ihrer Eltern und suchen einen neuen geeigneten Lebensraum. Sie benötigen Gewässer mit genug Wassertiefe und Ufer, in denen sie graben können, ausserdem ein angemessenes Nahrungsangebot: Mädesüss, Seerose, Brennnesseln und andere Ufervegetation, im Winter Baumrinde und junge Knospen.

Ob die Merian Gärten den Ansprüchen des Bibers genügen? Es ist durchaus möglich, dass er bereits weiter gezogen ist. Aber man weiss nie – der Biber ist sehr anpassungsfähig und überrascht immer wieder!

Bis hier aber ein Revier entsteht oder sogar ein zweiter Biber auftaucht und eine Biberfamilie gründet, fliesst noch viel Wasser den Dyych runter. Wir beobachten weiter und sind gespannt, ob wir ihn nochmals sichten.

Mehr Informationen im Netz:

Biberfachstelle (Beratungs- und Koordinationsstelle für Biberfragen des Bundesamtes für Umwelt BAFU)

Biberfachstelle Baselland (Pro Natura Baselland betreibt die Biberfachstelle als Leistungsauftrag des Kantons)

Hallo Biber (Nationales Naturschutzprogramm von Pro Natura)

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FÖRDERUNG DER PFLANZENVIELFALT

Letzten Winter haben wir im Englischen Garten Buchsbäume entfernt. Damit die offenen Stellen mit den richtigen Pflanzenarten wieder zuwachsen, haben wir jetzt Schnittgut von einer Wiese aufgetragen. Gräser und Kräuter bleiben an diesen Stellen liegen, die Samen fallen auf den Boden. Unter der dichten, langsam verrottenden Auflage sind die Samen vor Sonne und Hitze geschützt und können keimen und Wurzeln bilden. Diese Methode nennt man Direktbegrünung.

Das Schnittgut enthält typische Magerwiesenpflanzen wie Wiesenflockenblume, Wiesen-Bocksbart, Hornklee, Witwenblume und viele mehr. Diese sind wichtige Futterpflanzen für Schmetterlinge und andere Insekten.

Die Pflanzen kommen von einer besonders artenreichen Wiese ganz in der Nähe (Rütihard, Münchenstein), die Pro Natura gehört. An dieser Wiese herrschen sehr ähnliche Standortbedingungen; das heisst, dass die Pflanzen von dort auch hier gut wachsen müssten. Durch die Direktbegrünung können wir über die Jahre Arten einbringen, die in den Merian Gärten bisher nur selten vorkommen.

Blütenspaziergang im August

Im Monat August beginnt der Blütenspaziergang im Rhododendrontal. Gleich gegenüber dem Eingang zeigen verschiedene Lilien ihre Blütenpracht. Etwas weiter dem Dych entlang steht auf der linken Weg Seite das stattliche Exemplar einer blühenden Wachsglocke (Kirengeshoma palmata). Vor dem Verlassen des Rhododendron-Tals empfiehlt sich noch ein kurzer Blick zurück. Am rechten Weg können zwar keine Blüten, aber die reptilienartig gemusterten Blattstiele einer Eidechsenwurz (Sauromatum venosum) bewundert werden.

Weiter geht's ohne Blüten, aber dafür mit Vögeln und Libellen dem Dych entlang, über die Brücke, am Lehmhaus vorbei zum Salbeibeet an der Mauer des Arzneipflanzengartens. Viele der Salbei-Arten sind noch am Blühen. So zum Beispiel Gamander-Salbei (Salvia chamaedryoides) oder Salvia greggii x serpyllifolia. Im Arzneipflanzengarten zeigen sich, jedes Jahr noch üppiger, die blauen Blüten des Mönchspfeffers (Vitex agnus-castus). Ausserdem besonders sehenswert: Bischofskraut (Ammi visnaga), Tiger-Lilie (Lilium tigrinum-Hybriden), Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica), Wiesen-Alant (Inula britannica), Feinbehaarte Tigerglocke (Codonopsis pilosula), Aromatischer Wasserdost (Ageratina aromatica), Pylzows Rittersporn (Delphinium pilzowii) und die Chinesische Schlangenhaargurke (Trichosanthes kirilowii). Vor der Orangerie stehen in Kübeln verschiedene Duftpelargonien, die aber auch schön zum Anschauen sind.
Auf der anderen Seite des kleinen Kanals trumpfen bereits viele Dahlien mit ihren leuchtenden Farben auf.

Der Spaziergang führt nun weiter dem Dych entlang, bis zu den winterharten Fuchsien, bei denen fast alle Exemplare am Blühen sind.
Wer Lust hat, kann dann weiter zur Clematis Sammlung gehen. Dort zeigen sich zahlreiche dezente Glöckchen zum Beispiel von Clematis 'Rooguchi', C. viorna, C. 'Hanna', C. pitcheri, C. 'Mary Rose' (etwas weniger dezent…).
Als duftender und immer wieder gefälliger Abschluss sollte noch der Silberhang mit Silber-Perowskien (Perovskia atriplicifolia) und kleinblütiger Bergminze (Calamintha nepeta 'Triumphator') voller Bienen und anderen Insekten besucht werden.

 

Dahlie (Dahlia 'Wittem')
Schlangenhaargurke (Trichosanthes kirilowii)
Tiger-Lilie (Lilium tigrinum-Hybriden)
Waldrebe (Clematis 'Hanna')
Silber-Perowskie (Perovskia atriplicifolia)
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IN DER NACHT WIRD ES WILD

Kaum sind die Menschen am Abend verschwunden gehören die Merian Gärten den wilden Tieren. Am Tag praktisch unsichtbar, kommen sie erst im Schutz der Dunkelheit aus ihren Verstecken. Aufmerksame Spaziergänger treffen immer wieder auf Spuren von den nächtlichen Jägern: Kot, frisch gegrabene Löcher, Trampelpfade, im Winter sogar Trittsiegel im Schnee lassen uns erahnen, dass auch Fuchs und Dachs in den Merian Gärten leben. Doch die Tiere selber sieht man praktisch nie. Seit kurzem beobachten wir nachts einige ruhige Winkel des Gartens mit einer Wildkamera, und konnten endlich die scheuen Tiere auf Fotos festhalten.

Die ersten Bilder sind zwar unscharf und die Tiere zum Teil nur als Umriss zu erkennen. Doch wir sind überrascht wie viele Bilder die automatische Kamera in nur wenigen Nächten bereits gemacht hat – in den Gärten ist ganz schön was los.

Dass Füchse und Dachse auch in der Stadt leben, ist bekannt, z.B. aus Zürich. Gerade Dachse brauchen aber auch einen ruhigen Rückzugsort und sollten so wenig wie möglich gestört werden. Wir sind deshalb froh und dankbar, dass unsere Besucher mehrheitlich wirklich rücksichtsvoll sind und auch der Natur ihren Platz im Garten gönnen. So hoffen wir noch auf viele weitere Beobachtungen unsere einheimischen Säugetiere.

Haben Sie auch schon wilde Tiere in den Gärten beobachtet?

Egal ob Säugetiere, besondere Vögel oder seltene Insekten - melden Sie uns Ihre Sichtung, es interessiert uns! info@meriangaerten.notexisting@nodomain.comch

Wie können Sie helfen die wilden Tiere in den Merian Gärten zu schützen?

  • Bleiben Sie auf den Wegen oder auf gemähten Rasenflächen. Betreten Sie keine Hecken oder Waldstücke.
  • Lassen Sie keinen Abfall liegen
  • Kommen Sie immer ohne Hund in die Gärten

Pflanze des Monats

Giftbeere (Nicandra physalodes)

Diese hübsche Pflanze hätte wirklich einen anderen Namen verdient! Blaues Feierabendglöckchen vielleicht, oder Sommersurprisli. Schwarzkelch wäre auch passend, doch der Name Giftbeere tut ihr Unrecht, da die vielbeschworene Giftwirkung nur schwach vorhanden ist. Sie wird ziemlich marktschreierisch als Weisse-Fliege-Ade-Pflanze gehandelt und soll diesen Schädling je nach Anpreisung töten, vertreiben oder von anderen Pflanzen weglocken. Erfahrungen bestätigen nur, dass man nichts auf solche Werbeaussagen geben sollte.

Dabei gibt es viele Gründe, diese einjährige Schönheit in den Garten zu lassen. Allein die blauen Glöckchen! Vormittags sucht man diese leider vergebens. Wir wissen das seit etlichen vergeblichen Versuchen, sie zeitig zu fotografieren. Die sich nach unten neigenden Knospen entpuppten sich gegen Mittag als verwelkende Reste. Die neuen zeigen erst nach oben, senken sich nachmittags in die Waagerechte und blühen nur für einige Stunden. Doch die dunklen Kelche sind lange attraktiv und verleihen der Giftbeere das gewisse Etwas.

Giftbeeren tauchen manchmal als Überraschung in den Beeten auf. Die Samen überleben jahrelang im Boden und kommen oft mit Kompost oder Pflanzen in den Garten. Lässt man sie versamen, wird man sich noch Jahre später an blauen Feierabendglöckchen in den Beeten freuen.

Pflanze des Monats

Centifolia-Gallica-Rose (Rosa 'Robert Le Diable')

 Als Staudenliebhaber könnte man momentan still verzweifeln, gäbe es nicht Julihelden wie die Taglilien. Die Frühsommerblumen lehnen sich erschöpft zurück und kümmern sich nur noch um den Samenansatz, während Astern und andere Herbstblüher noch mit Wachsen beschäftigt sind. Taglilien jedoch raffen sich zu einem Sommerfeuerwerk in den Farben Rot, Gelb, Orange, Rosa, Melonig, Bräunlich oder sogar Grünlich auf. Die einzelnen Blüten werden nur einen Tag alt, aber da sich jeden Morgen Neue öffnen, kann die Blütezeit bis zu fünf Wochen dauern.

Der Name dieser hübschen Sorte mutet seltsam an. Siloam Springs ist ein amerikanisches Städtchen und war die Heimat der begnadeten, leider verstorbenen Taglilienzüchterin Pauline Henry. Sie hat sich dort wahrscheinlich recht wohlgefühlt: 474 ihrer Züchtungen beginnen ihren Namen mit Siloam. Doodlebugs sind Asseln. Der Zusammenhang erschliesst sich nicht ganz, aber mit etwas sehr viel Fantasie erinnert die dunkle Blütenmitte an ein fröhliches Asseltreffen.

Taglilienblüten gelten als essbar, einige Sorten werden seit Jahrtausenden in Ostasien verwendet. Doch aufgepasst: Viele Taglilienarten sind leicht giftig, das gilt auch für die daraus gezüchteten Sorten. Sie können geradezu epischen Durchfall verursachen, wie wir aus eigener, leidvoller Erfahrung zu berichten wissen.

 

Blütenspaziergang im Juni

Ein Blütenspaziergang durch die Merian Gärten steht momentan besonders im Zeichen der Rose. Beginnend auf dem Hof von Vorder Brüglingen zieht bereits eine Gruppe von Rosa multiflora den Blick auf sich. Daneben ausserdem ein Falscher Jasmin (Philadelphus coronarius) und ein Japanischer Blumen-Hartriegel (Cornus kousa). Zwischen den Rosensträuchern durch folgt zuerst ein Bereich mit Bodendecker-Rosen. Als nächstes kommt die Pfingstrosensammlung, in der nach wie vor viele Staudenpfingstrosen blühen.

Etwas weiter, in der Clematissammlung, blühen Clematis integrifolia 'Arabella', Clematis mandshurica, einige Clematis montana-Sorten und mehrere grossblumige Clematis. Begleitet werden sie von wunderschönen Kletterrosen. Unter anderem Rosa 'Albertine', Rosa 'Lykkefund' und Rosa 'Elfenreigen'. Im Rasen steht ein kleines Grüppchen Sternkugel-Lauch (Allium christophii).

Der kleine Weg über den wunderbaren Silberhang mit verschiedenen blühenden Brandkräutern (Phlomis) führt vorbei an Hängesommerfliedern (Buddleja alternifolia). Weiter geht's zwischen Gewächshäusern und Lagerschuppen hindurch in Richtung Irissammlung. Rechter Hand etwas nach oben geschaut stehen einige schmucke Strauchrosen. Ein paar Schritte weiter blüht gerade der Perrückenstrauch (Cotinus coggygria). Obwohl insbesondere die Samenstände auffällig sind, empfiehlt es sich, diese Blüten etwas genauer zu beachten.
In der Irissammlung soll das Augenmerk für einmal nicht auf die noch blühenden historischen Bartiris gerichtet werden, sondern auf die Zistrosen (Cistus) im Hang. Der warme und trockene Standort ist für diese Pflanzen ideal.

Soll der Spaziergang noch etwas ausgedehnt werden? Dann geht es weiter zu den Schmetterlingsblütlern auf dem Hochplateau. Hier blühen unter Anderem die Klebrige Robinie (Robinia viscosa), die Färberhülse (Baptisia australis) und der Bastard-Blasenstrauch (Colutea x media). Eine tolle einsame Rose (Rosa glauca) steht am Wegesrand gegenüber des Trockenbiotops.
Ein kleiner Abstecher ins Rhododendrontal beendet den Blütenspaziergang. Hier zeigen sich die sehr speziellen Blütenknospen und Blüten des Berglorbeers (Kalmia latifolia) und einige dezente weisse Blüten von unterschiedlichen Stauden.
Wer aus dem Spaziergang einen Rundgang machen will, kann noch bei der Salbeirabatte und dem Arzneipflanzengarten vorbei schauen und dann via Dychufer und Fuchsientreppe auf den Hof zurückkehren.

Bereifte Rose (Rosa glauca)
Pfingstrose (Paeonia 'Sarah Bernhardt')
Mandschurische Waldrebe (Clematis mandshurica)
Hänge-Sommerflieder (Buddleja alternifolia)
Berglorbeer (Kalmia latifolia)

Pflanze des Monats

Centifolia-Gallica-Rose (Rosa 'Robert Le Diable')

Die Ursprünge dieser Rose liegen im Dunkeln. Sie stammt vermutlich aus Holland oder Belgien und gehört eigentlich zu den Zentifolien, aber auch ein bisschen zu den Gallica-Rosen. 1850 tauchte sie in einem Rosenkatalog auf, aber vielleicht auch schon 1837… Niemand weiss, wer sie gezüchtet hat, ob sie ein zufälliger Sämling war oder das Ergebnis jahrzehntelangen Bemühens um die beste Rosensorte.

Diese Rose wurde nach einer ganz grossen Oper benannt, welche 1831 in Paris uraufgeführt wurde: Robert le Diable. Darin geht es um teuflische Zeugung, Intrigen, Liebe, Ritterturniere und ein zombieartiges Friedhofsballett toter Nonnen, natürlich mit Happy End. Die Titelfigur basiert auf einem legendären normannischen Ritter, einem Fiesling sondergleichen. Den möchten Sie nicht näher kennenlernen. Wirklich nicht.

Als Rose dagegen ist ' Robert le Diable' bescheiden und sehr charmant. Die unbeschreibliche Blütenfarbe changiert irgendwo zwischen Purpur, Kirschrot, Grauviolett und bläulichem Scharlach, jede Blüte ist anders. Und der Duft! Sie ist eine der gesündesten Rosen und sehr robust. Seit Jahrzehnten gedeiht sie hier ohne Pflanzenschutz, eine Zeitlang wurde sie sogar regelmässig abgemäht. Eine himmlische Pflanze, könnte man meinen… Doch ihre Ausläufer und Stacheln zeigen, dass der Teufel dabei seine Hand im Spiel hatte.

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HILDA UND IHRE SECHS KÜKEN

Erstmals ist in den Merian Gärten eine Naturbrut gelungen. Am Freitag sind sechs Küken aus den Eiern geschlüpft, die Henne Hilda während drei Wochen ausgebrütet hat.

Alte Rassen, wie unsere Schweizer Hühner, haben oft noch einen ausgeprägten Brutinstinkt. Im Frühling bleiben die Hühner dann in der Eierlegebox auf den Eiern sitzen und möchten brüten.

Dieses Jahr haben wir einige dieser Hühner markiert und beobachtet. Brütige Hennen haben wir dann mit ihren Eiern in die neuen Nestboxen umgesiedelt. Von den drei Hühnern hat eines die Eier bis zum Schluss ausgebrütet.

Im separaten Hühnerstall erhalten die Küken ein spezielles Futter und sind vor aufdringlichen erwachsenen Hühnern geschützt. Auch die Henne hat mehr Ruhe und kann sich mit den Küken zurückziehen. Sie beschützt ihre Küken und wärmt sie unter ihrem Gefieder. Sie zeigt ihnen wo das Futter ist und was sie fressen sollen, und lockt sie dabei mir typischen Glucklauten. Die Jungen machen der Henne alles nach und lernen so scharren und picken.

Was dieses Jahr erstmal ein Versuch ist, möchten wir nächstes Jahr ausbauen. Nicht nur möchten wir die Naturbrut zeigen, auch möchten wie den Tieren die Möglichkeit geben, ihre natürliches Verhalten auszuleben. Dafür haben wir Nestboxen angefertigt und in einem eigenen Stall mit Weideauslauf aufgehängt. Mit etwas Glück kann man also nächstes Jahr beobachten, wie Hennen mit viel Sorgfalt ihre Küken aufziehen.