Pflanze des Monats

Japanisches Blutgras (Imperata cylindrica 'Rubra')

Zum Spätsommer hin leuchtet das Blutgras in feurigem Rot. Schwachwüchsig ist es, bescheiden und nicht sehr winterhart; ein harmloses Pflänzchen, so scheint es. Man sieht es ihm nicht an, dass es zu den weltweit schädlichsten invasiven Arten gehört. Seine natürliche Verbreitung liegt in Ostafrika, Indien und Südostasien. In den USA wurde es früher als Viehfutter und zur Bodenstabilisierung angepflanzt. Doch mit der Futteridee ging es ziemlich schnell bachab: Der englische Name 'swordgrass' bezieht sich auf die harten Blattkanten, welche Rindermäuler verletzen können. Nur die frisch austreibenden Halme werden gefressen, haben aber nur wenig Nährstoffe.

Ein noch grösserer Reinfall war der Erosionsschutz. Dieser funktionierte dank der kräftigen Rhizome, welche ein dichtes Geflecht bilden, recht gut. Doch dadurch und durch seine allelopathische Wirkung (eine Art chemische Kriegsführung im Pflanzenreich) verdrängt das Blutgras andere Pflanzen. In den USA hat es inzwischen mehrere tausend Hektar überwuchert und verändert die Feuerökologie. In vielen Bundesstaaten ist es verboten und wird bekämpft. Auch auf anderen Kontinenten macht es Probleme: In Teilen Afrikas gilt es als das schlimmste Ackerunkraut, in Südostasien behindert es Wiederaufforstungsprojekte.

Doch unsere Winter sind kalt, die Sorte 'Rubra' blüht nicht. Deshalb erfreuen wir uns auch weiterhin an diesem flammenden Rot, welches zusammen mit Scheinhasel, Blumenhartriegel und Eisenhut den Herbst leuchten lässt. Und das Fehlen der silberfedrigen Blüten sollte niemand bedauern.