Pflanze des Monats

Bündner Oberländer Schaf (Ovis orientalis Aries 'Bündner Oberländer')

Sowohl im Gebirge wie auch im Flachland kommt das Bündner Oberländer Schaf vor. Seine Wurzeln reichen tief in graue Vorzeit, bis hinunter zum Torfschaf. Daher zählt man es zu den Tiefwurzlern. Es gedeiht aber nicht nur auf Torf, sondern auf fast allen Böden, auch an kargen Orten.

Das Bündner Oberländer Schaf ist zweihäusig. Weibliche Exemplare enthalten zeitweise ungiftigen Milchsaft. Es werden meist nur zwei, dafür aber erstaunlich grosse Sämlinge gebildet. Jungpflanzen sind nahrhaft und wohlschmeckend, ältere Exemplare können zäh sein. Vor dem Verzehr sollte man sie schälen und erhitzen. Die wolligen Auswüchse der Pflanze werden zu Textilien verarbeitet. Breitbuschiger Wuchs, dichtwollige Oberfläche und hohe Farbvariabilität machen es zu einer Zierde in jedem Garten, wo sich die Kombination leider oftmals als schwierig erweist: Als Vollparasit ernährt sich dieses Gewächs von verschiedenen Wirtspflanzen. Deshalb bildet es kein eigenes Blattgrün, was zu der für Pflanzen eher untypischen Färbung führt.

Neueste Forschungsergebnisse auf molekularer Ebene lassen vermuten, dass die Gattung Ovis irrtümlicherweise zu den Pflanzen gestellt wurde. Eine Zugehörigkeit zu den Pilzen wird diskutiert, doch die eher pilzuntypischen Geräusche dieses Schafs sprechen dagegen.