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Pflanze des Monats April

Dünnstängeliger Reiherschnabel
(Ardea cinerea)

Das Leben geht auch in Sonderzeiten weiter. In den leider momentan geschlossenen Merian Gärten freuen sich die Insekten über unaufgeräumte Beete, in denen abgestorbene Pflanzenreste stehengeblieben sind. Niemand stört der Erdkröten abendliche Treffen auf den Mergelwegen; die Singvögel kommen endlich zu Wort. Seit neuestem taucht eine interessante Sumpfpflanze oft ganz nah an den Wegen auf: Der Dünnstängelige Reiherschnabel.

Die ein bis zwei erstaunlich dünnen Stängel und der lange, gelbe Dorn bilden einen tollen Kontrast zum graufedrigen Laub. Die Pflanze wird bis zu einem Meter hoch und ist zweihäusig. Das heisst, dass zur Vermehrung sowohl männliche als auch weibliche Exemplare vorhanden sein müssen. Die Keimlinge entwickeln sich zuerst auf Bäumen und segeln nach knapp zwei Monaten zu Boden. Eine grosse Besonderheit stellen die beiden riesigen Blätter dar, die sich in kürzester Zeit entfalten können und dem Reiherschnabel helfen, an neue Plätze zu gelangen, vorzugsweise Gewässerränder und feuchte Wiesen. Dort kommt er vereinzelt oder in kleinen Gruppen vor und wirkt dank seines schlanken Wuchses und der grauen Belaubung sehr zierend.

Leider ist er nicht sehr ausdauernd und verschwindet schnell wieder. Zudem scheint er eine nachteilige Wirkung auf Kriechtiere, Mäuse und vor allem Fische zu haben. Deshalb sollte man ihn nicht in der Nähe von Koi-Teichen und kleinen Gartentümpeln ansiedeln. Doch wo die Bedingungen stimmen, ist diese Pflanze eine Bereicherung für Gärten und Parks. Wie viele Pflanzen hat er mehrere Namen, manche nennen ihn Grau- oder Fischreiher.