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Pflanze des Monats Juni

Rote Spornblume (Centranthus ruber)

Sie blüht und blüht und blüht, den ganzen Sommer lang. In Weiss, Rosa oder Rot. Taubenschwänzchen und andere Schmetterlinge lieben sie. Hitze macht ihr nichts aus, Trockenheit noch weniger. Sie verzaubert Mauerritzen, Bahndämme, Betonfugen, Risse im Asphalt und alte Gemäuer. Eigentlich ist die Spornblume die perfekte Gartenstaude.

Eigentlich. Ihr Starrsinn ist legendär. Grundsätzlich wächst sie nur dort, wo sie wachsen will. Pflanzt man sie liebevoll in ein wohlbereitetes Beet, in Farbharmonie mit den Nachbarpflanzen («Dieses stumpfe Rosarot, kombiniert mit jenem türkisbehauchtem Lilagrau…») verschwindet sie oft nach kurzer Zeit und hinterlässt eine traurige Lücke. Ist die Farbharmonie dagegen nicht so toll («Die beisst sich mit den Taglilien!»), läuft die Spornblume zur Höchstform auf und und schickt Tausende von Samen los, weitere Gärten im Flug zu erobern. Ihre Nachkommen krallen sich in den trockensten Gartenecken fest, von wo sie nur schwer zu entfernen sind. Man könnte sie schon fast invasiv nennen.

Wie ihre nahen Verwandten Baldrian und Nüsslisalat ist sie ein gefundenes Fressen für Experimentierfreudige: Ihre Blätter und Knospen eignen sich als Salatzutat, die Blüten auch als essbare Dekoration. Und das beste daran: Werden sie abgeschnitten, blühen sie einfach ein wenig später, ein bisschen kompakter und genauso schön.

Standort: Arzneipflanzengarten