-

Neuer Schnitt für die Hecke beim Schwarzwaldblick

Die Heckenpflege beim Schwarzwaldblick war bisher mit einem zeitaufwendigen Arbeitsprozess verbunden: Damit die gewünschte Aussicht bestehen bleibt, musste das Gärtner-Team während der Vegetationsperiode mehrmals einen Rückschnitt vornehmen. Die mit der Zeit immer kräftiger werdenden Dornen der Hecke erschwerten das Entfernen von Wildlingen zwischen den Hecken zunehmend.

Zur Verringerung des zeitlichen Pflegeaufwandes, wird daher beim Schwarzwaldblick der Heckendurchmesser zukünftig schmaler gehalten. Hierfür hat das Gärtner-Team einen Teil der Weissdornsträucher mit Hilfe einer Seilwinde und einem Traktor ausgerissen. Anschliessend wurden die verbliebenen Sträucher mit der Kettensäge auf 40 cm zurückgeschnitten. Dank des Rückschnittes konnten nun auch unerwünschte Pflanzen wie Hartriegel, Eschen und Brombeeren, welche sich zwischen dem Dickicht der Weissdornhecke eingelebt haben, vom Gärtner-Team ausgepickelt werden. Und dies ohne sich an den Dornen zu verletzten. Vor dem Rückschnitt war es nämlich kaum mehr möglich, die Wildlinge zu entfernen ohne sich an den kräftigen Dornen der Hecke ernsthaft zu verletzten.

Die Heckenpflanzen werden neu austreiben und über einen Zeitraum von 2 Jahren wird die Hecke neu aufgebaut.

Schon gewusst: Hecken stellen einen wichtigen Lebensraum für verschiedene Tiere, wie zum Beispiel Vögel und Insekten dar. Um die heckenbewohnenden Tiere möglichst wenig zu stören, führt das Gärtner-Team den Heckenrückschnitt im Winter durch.

-

Totholz schafft neue Lebensräume

Die Blutbuche neben der Villa im Englischen Garten war durch den Befall von einem schädlichen Pilz stark gezeichnet. Dieser Pilzbefall führte zur Instabilität des Baumes und daher wurde die Blutbuche vor vier Wochen sicherheitshalber gefällt.

Abgestorbene oder gefällte Bäume werden zwar als Totholz bezeichnet, aber gerade in diesem Holz steckt das Potential von einem zweiten Leben: Viele Organismen benötigen Totholz als Lebensraum. So stellt das Totholz für manche Organismen eine Nahrungsquelle dar, oder sie sie nutzen das Totholz als Ort für die Entwicklung der Larven. Je nach Lage und Zersetzungsstadium des Holzes kann dieses von unterschiedlichen Pilzen, Flechten, Moosen, Käfern, Holzbienen, Schnecken und zahlreichen anderen Organismen besiedelt werden.

Um in den Merian Gärten auch solche Lebensräume zu schaffen und die Artenvielfalt zu fördern, wurden zwei Stücke des imposanten Stammes von der gefällten Blutbuche auf dem Hochplateau aufgestellt. Die Stammteile sind je nach Bereich der Sonne exponiert oder teils im Schatten liegend. Durch die unterschiedliche Lage und Lichtverhältnisse wird es auf den Stammteilen zu variierenden Zersetzungsstadien kommen. Im Laufe der Jahre werden die beide Stammstücke von verschiedenen Organismen abgebaut und Faulstellen wie auch Mulmbereiche - verfaultes, getrocknetes und zu Pulver zerfallenes Holz - werden sichtbar. Auch wenn die meisten Organismen auf dem Totholz fürs Auge nicht erkennbar sind, die Faulstellen und Mulmbereiche machen den Wandel vom Totholz zu neuem Leben für uns Menschen sichtbar.

-

Die gestaffelte Bewirtschaftung und ihre ökologischen Vorteile

Das Trockenbiotop bietet zurzeit eine Variation an Vegetationsstadien. So steht zum Beispiel nebst einem noch blühenden Doldenblütler, dem Bärenklau, ein bereits verdorrtes Exemplar in unmittelbare Nähe. Dies ist ein wunderbares Abbild der gestaffelten Bewirtschaftung: Die Wiesen werden abschnittsweise und nicht die gesamte Fläche auf einmal gemäht, wodurch verschiedene Vegetationsstadien gebildet werden. Eine solche Bewirtschaftung ist zwar zeitlich aufwändiger, bietet aber eine wichtige Unterstützung für die Tierwelt. Die Blüten bieten den späten Besuchern immer noch süssen Nektar und Pollen. Samen an stehen gelassenen Stauden dienen den Vögeln als Nahrungsquelle. Tote Stängel und Blütenstände werden von Insekten und Spinnen als Überwinterungsort genutzt.

Nebst den Wiesen beim Trockenbiotop wird die gestaffelte Bewirtschaftung auch bei den anderen unter Naturschutz stehenden Wiesen angewandt, besonders auf dem Hochplateau und den Böschungen. Damit das Gärtner-Team eine Übersicht hat, wann ungefähr welche Wiese gemäht werden muss, wird ein Pflegeplan geführt. Magere Wiesen, welche sich auf nährstoffärmeren Standorten befinden, werden zudem seltener gemäht als solche auf nährstoffreichen Standorten.

-

AUF WIEDERSEHN DAHLIEN, HALLO VERGISSMEINNICHT

Letzte Woche hat das Gärtner-Team den Wechselflor auf die kommenden Monate vorbereitet. Hierfür wurden am Mühlidych beim Bauerngarten ca. 60 Dahlien aus der Sammlung von ProSpecie Rara zuerst auf Kniehöhe zurückgeschnitten um einen bessern Griff zu schaffen. Die Knollen wurden daraufhin vorsichtig mit der Grabgabel ausgehoben und die noch an der Knolle haftende Erde leicht abgeklopft. Anschliessend bekamen die Dahlien ihren zweiten Rückschnitt – dieses Mal handbreit. Weil die Knollen nächstes Jahr am Knollenhals wieder austreiben gilt es, diese Zone beim Knollenhals während dem Ausgraben und Rückschnitt vorsichtig zu behandeln und nicht abzubrechen. Die Knollen werden über den Winter im frostfreien Keller, wo es nicht zu feucht und auch nicht zu trocken ist, gelagert. Während dem Winter, wird das Gärtner-Team einen prüfenden Blick auf die Dahlien-Knollen in dem Keller werfen und verfaulte Stellen wegschneiden und auf Mäusefrass kontrollieren.

Damit die Fläche am Mühlidych beim Bauerngarten auch über den Winter hübsch aussieht, wurde ein Winter-Frühlingsflor kreiert, welcher mit rund 430 Pflanzen von sieben verschiedenen überwinternden Arten und Sorten bestückt ist. Damit diese noch von der Wärme profitieren und gut anwachsen können hat wurden die Dahlien schon jetzt, vor dem Frost ausgegraben.

Vom gelblichen Glanz der Zitronengelben Narzissen und dem Goldgelben Goldlack bis hin zum rosafarbigen Feuerwerk der Rosa Vergissmeinnicht - man kann sich schon jetzt auf das Wechselspiel der Farben freuen.

-

DAS WANDELNDE BILD DER BÄUME

Das Erscheinungsbild der Merian Gärten wird nebst den Sammlungen und Sortimenten auch durch die rund 900 Bäume stark geprägt. Auch wenn es in der Momentaufnahme nicht direkt ersichtlich ist, ein Baum befindet sich stetig im Wandel: Der Baumstamm gewinnt an Umfang, das äussere Gerüst aus bestehenden Ästen wird durch die Bildung von neuen Ästen erweitert, Blätter werden gebildet und im Herbst als Laub wieder fallen gelassen. Die Bäume müssen aber auch schädliche Pilze und andere Krankheiten abwehren und den äusseren Gegebenheiten, wie einem starken Sturm oder Trockenheit, Stand halten. Die Zeit nagt dann zum Teil an den Bäumen und kann zu Instabilität vom Baumgerüst führen.

Um die Gefahr von abbrechenden Ästen oder gar umstürzenden Bäumen zu vermeiden, werden die Bäume regelmässig von Baumpflegern auf deren Gesundheitszustand und Stabilität geprüft.

Die Baumpfleger haben bei den letzten Untersuchen festgestellt, dass eine Blutbuche, einzelne Pappeln und Eschen-Ahorn, von deren Stabilität her bedenklich sind. Daher wurden im Verlauf der vergangenen Woche, mehrere Sicherheitsfällungen durchgeführt.

Die Blutbuche wird im Sinne der Gartendenkmalpflege, wieder durch einen Baum derselben Art ersetzt.

-

Rodung der Kirschlorbeerhecken

Die Rodungsarbeiten im Bereich zwischen den Gewächshäusern und dem Ökonomiegebäude gehen gut voran. Zurzeit werden die Kirschlorbeerhecken entfernt. Auch hierfür kommt der Bagger zum Einsatz. Beim Ausreissen der Kirschlorbeer achtet das Gärtner-Team darauf, mit den Baggerzähnen nicht die Wurzeln von den umliegenden Eichenbäumen zu verletzten.

Weil aus den Kirschlorbeer-Wurzeln rasch wieder ein neuer Trieb wachsen kann, ist es wichtig möglichst alle Wurzeln im Erdreich zu entfernen. Im nächsten Frühling überprüft das Gärtner-Team dann, ob sie alle Wurzeln erfolgreich entfernt haben, oder ob doch noch einzelne Sprosse gewachsen sind.

Der Kirschlorbeer hat seinen Ursprung in Südwestasien und gilt in der Schweiz als invasiver Neophyt. Dies bedeutet, dass die Pflanze nicht einheimisch ist und Schäden im ökologischem, sozialem und ökonomischen Bereich verursachen kann. Auf der «Schwarzen Liste» von InfoFlora sind alle invasive Neophyten aufgelistet welche solche Schäden verursachen können. Nebst dem Kirschlorbeer befinden sich noch weitere 57 Pflanzen auf dieser «Schwarzen Liste». Es gibt aber auch invasive Neophyten die zwar noch keine Schäden verursachen aber das Potential dazu haben. Diese Pflanzen sind auf der sogenannten «Watch List» und müssen überwacht werden.

Mehr zum Umbau Vorder Brüglingen
-

Platz für den Umbau

Mit dem Beginn der Umbauarbeiten in Vorder Brüglingen braucht es eine Fläche für die Baustelleneinrichtung: ein Ort, an dem Material gelagert wird, wo die Bauarbeiter sich umziehen und Pause machen können und Maschinen abgestellt werden. Dieser wird zwischen dem Ökonomiegebäude und den Gewächshäusern geschaffen, dort, wo sich bisher der Nutzpflanzengarten und das Labyrinth befanden.

Dazu begann das Gärtnerteam letzte Woche mit dem Entfernen der Hecken beim Labyrinth. Mit dem Einsatz von Motorsäge und Bagger (um Wurzeln zu entfernen) lichtete sich das Labyrinth innert wenigen Tagen. Die Arbeit geht auch im Nutzpflanzengarten weiter. Wertvolle Pflanzen sind bereits gesichert worden, vieles können wir später an einem neuen Standort wieder setzen.

Wir sind bemüht, möglichst viele der Pflanzen, die wir nicht selber verwenden können, an andere Institutionen abzugeben. So werden die Fleischfressenden Pflanzen (Insektivoren) an einen anderen botanischen Garten abgegeben. Und vermutlich können zahlreiche, kleinere Buchspflanzen mitsamt Wurzeln in einem Feldversuch der Uni Basel verwendet werden.

Der Nutzgarten und das Labyrinth weichen nicht direkt für die Baustelleneinrichtung, sondern primär, weil es hier die grösste Neugestaltung gibt: Das Gewächshaus wird mit einem Aussenbereich für gärtnerische Arbeiten erweitert sowie mit einem neuen Pavillon für Topflager, Substratlager und ähnlichem. Ausserdem erhält unser Sortiment an Kübelpflanzen einen grossen Auftritt in diesem Bereich. Was jetzt unter den Linden etwas kahl aussieht, wird am Schluss der Bauarbeiten neu bepflanzt: an der Stelle vom Labyrinth wird der Nordgarten mit grünen Nischen und prächtigen Staudenbeeten erweitert.

Mehr zum Umbau Vorder Brüglingen
-

Auslichten an der Hangkante

Mehr Ausblick! Im Bereich der historischen Baumreihe zwischen Villa Merian und Vorder Brüglingen beginnt das Gärtnerteam mit Auslichtungsarbeiten. Gemäss unserer gartendenkmalpflegerischen Pflegerichtlinien soll die Hangkante hinter der Baumreihe besser wahrgenommen werden. Zu früheren Zeiten waren hier weniger bis gar keine Sträucher und die Kastanien und Linden betonten die Kante. Heute wachsen die Sträucher zum Teil bis in die Baumkronen rein. Mit den pflegerischen Arbeiten nehmen wir nun gezielt einige Sträucher zurück und öffnen so punktuell den Blick auf den Brüglingerhof.

Mehr zum Umbau Vorder Brüglingen
-

UMPFLANZUNG DER IRIS

Die Merian Gärten beherbergen rund 100 verschiedene Wildiris. Diese bekommen nach dem Umbau einen neuen Standort in der Nähe der Hohen Bartiris – so ist die gesamte, weltweit einzigartige Irissammlung beieinander zu besichtigen.

Da die neuen Beete erst noch angelegt werden müssen, die Irispflanzen aber nur jetzt im Spätsommer oder Frühherbst umgepflanzt werden können, werden sie teilweise bereits ausgegraben und an einem Zwischenstandort eingepflanzt.

Beim Umpflanzen der Iris geht man ähnlich vor wie beim Teilen und Vermehren: Zuerst wird die komplette Pflanze mitsamt Wurzeln ausgegraben. Anschliessend wird das Speicherorgan, dass sogenannte Rhizom, mit einem sauberen Schnitt mit der Gartenschere gekürzt. Aus diesem Rhizom treiben im Frühling wieder neue Wurzeln aus. Anschliessend werden die Blätter in Form von einem Fächer zurückgeschnitten, damit die Pflanze stabiler ist. Die Iris, die keine Rhizome haben, werden komplett ausgegraben und mit Spaten oder Messer geteilt.

Nachdem die Pflanze den gewünschten Rückschnitt erhalten hat, wird sie eingetopft. Dabei gilt es, die entsprechenden Anforderungen an die Erde zu berücksichtigen – manche Irisarten mögen es feucht, andere eher trocken oder sandig. Mit einer Namensetikette beschriftet, wird die Iris nun ins geschützte Zwischenquartier gebracht, wo sie überwintern wird.

Mehr zum Umbau Vorder Brüglingen
-

ÜBERGANGSZUHAUSE FÜR DIE CLEMATISSAMMLUNG

In den kommenden Wintermonaten werden neue Kletterkonstruktionen für die Clematissammlung gebaut. Dazu müssen die alten Rankhilfen entfernt werden – und die Pflanzen in der Zwischenzeit an einem anderen Ort in Sicherheit gebracht werden.

Dazu werden jetzt im September und Oktober alle Clematis zurückgeschnitten. Bei vielen Sorten findet dieser Schnitt im Winter sowieso statt. Doch dieses Jahr schneidet das Gärtnerteam auch die Sorten, die üblicherweise gar nicht oder nur teilweise zurückgeschnitten werden, damit sie besser transportiert werden können.

Ihr Übergangszuhause finden die Clematis direkt neben ihrem bisherigen Standort im Rasen. Hier wurden bereits drei Gruben ausgehoben, in die die Pflanzen nun einzeln eingesetzt werden. Weil sich die Pflanzen im Winter in der Vegetationsruhe befinden, bilden sie in dieser Zeit kaum Wurzeln aus. Die Clematis nehmen so keinen Schaden und es erleichtert es dem Gärtnerteam, im nächsten Frühling, die Clematis an ihren neuen Bestimmungsort einzupflanzen. Die Sammlung bleibt übrigens an ihrem Standort, dabei werden aber die Pflanzen in neuer Reihenfolge präsentiert.

Mehr zum Umbau Vorder Brüglingen