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Pflanze des Monats

Junkerlilie
Asphodeline lutea

Schon im Herbst zeigt sich das filigrane Laub der Junkerlilie. An milden Wintertagen sammelt es Energie und bereitet so den spektakulären Austrieb der Blütenstände mit ihrer imposanten Knospe vor. Im Frühsommer bilden das kühle Gelb der Blüten und das graugrüne Laub eine eigenartig schöne Farbkomposition. Später erscheinen kugelige Früchte an den nunmehr braunen Stielen, welche bis weit in den Winter hinein erdbebensicher stehenbleiben.

Ist sie gut eingewachsen, kommt die Junkerlilie am passenden Standort ohne Giesswasser aus. Sie benötigt lediglich durchlässigen Boden in voller Sonne sowie ein wenig Nachsicht, wenn ihr Laub in der Sommerhitze abstirbt – im Herbst kommt es wieder zum Vorschein.

In Hausgärten sieht man diese tolle Strukturpflanze leider nicht allzu oft. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Jungpflanze im Topf noch etwas mickrig wirkt und erst im Garten zeigen kann, was in ihr steckt. Sie finden die Junkerlilie in Staudengärtnereien, wo man Ihnen diese tolle Pflanze gerne ans Herz legen wird.

Standort: Eichenhügel im Nordgarten

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Pflanze des Monats

Kugel-Primel
Primula denticulata

Prachtscharte, Hornnarbe oder Nabelnüsschen sind nur einige der Pflanzennamen, bei denen man sich nicht so recht vorstellen kann oder will, was das für Gewächse sein könnten. Da loben wir uns die Kugel-Primel! Sie sieht genau so aus, wie sie heisst: Eine kompakte Kugel auf kräftigem Stiel. Ihr englischer Name Paukenschlegel-Primel beschreibt sie perfekt.

Trotz ihrer künstlich wirkenden Erscheinung ist diese Primel eine unkomplizierte Wildart aus den Gebirgen Asiens, sie kommt vom Hindukusch bis China vor und wächst sogar noch auf 4000 Meter Höhe. Sie liebt schwere, eher feuchte Böden, wo sie sich auch gerne selber aussät.

Diese hübsche Primel wird schon seit fast zweihundert Jahren in europäischen Gärten gepflanzt. Meist blüht sie hellviolett oder weiss, daneben gibt es kräftig gefärbte Auslesen. Kombiniert mit Wiesenschaumkraut, Buschwindröschen, Kissenprimeln und anderen Frühlingsblühern wirkt sie fröhlich und hat schon so manche Besucherinnen und Besucher zum Lächeln gebracht.

Standort: Lindenhain, Nähe Pächterhaus Vorder Brüglingen

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Pflanze des Monats

Knollige Iris
Iris tuberosa

Sie ist eine dieser Pflanzen, welche trotz eigenartiger Blüten meist übersehen werden: Die Knollige Iris zeigt sich im Spätwinter als grasartiges Grünzeug. Nach einigen Wochen tauchen im Laub dunkle Flecken auf, welche sich bei genauerer Betrachtung als eigenartig schöne Blüten entpuppen.  

Diese Iris stammt aus dem nördlichen Mittelmeergebiet und ist – trotz ihrer eigenartigen Erscheinung – ein recht unkompliziertes Gewächs. Ein sonniger Standort und etwas Wärme reichen ihr schon. Bald nach der Blüte zieht sie ein und macht Platz für andere Pflanzen. Durch ihre unterirdischen Knollen vermehrt sie sich gut, erträgt Hitze und Trockenheit und benötigt keine spezielle Pflege.

In England hat sie den passenden Namen Schlangenkopf-Iris. Knollige Iris tönt da schon etwas prosaischer, ist aber um einiges besser als ihr früherer Name. Damals gehörte die Pflanze noch nicht zu den Iris, sondern zur Gattung Hermodactylos, was übersetzt Hermesfinger heisst. Somit hiess das arme Pflänzchen Knolliger Hermesfinger. Dabei denkt man eher an eine grässliche Krankheit - und so etwas möchte man sich lieber nicht in den Garten holen.

Standort: Wildiris-Beet (Irissammlung)

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Pflanze des Monats

Vorfrühlings-Alpenveilchen
Cyclamen coum

Es blüht früh, ist klein und schön, aber mit Veilchen hat das Alpenveilchen nichts zu tun. Es gehört zur Familie der Primelgewächse. Ursprünglich stammt es aus Westasien. Die Blüten können jede Farbnuance zwischen Violettrot und Weiss haben, dazu kommen oft stark gemusterte Blätter zwischen dunkelgrün und silbergrau. (Fast) jede Pflanze ist anders, man könnte sie stundenlang bewundern.

Auch die Fortpflanzung dieser kleinen Schönheit ist etwas Besonderes: Zur Befruchtung stehen die Blüten über dem Laub, zur grossen Freude von Hummeln und Bienen. Doch nach der Befruchtung rollen sich die Blütenstiele spiralförmig ein, bis die Fruchtkapseln, inzwischen dicht an den Boden gepresst, sich öffnen. Die darin befindlichen Samen mit nahrhaftem Anhängsel werden von Ameisen geerntet, abgeknabbert und danach irgendwo entsorgt (Littering!). Dort erscheinen nach einigen Jahren neue Alpenveilchen, gelegentlich auch an unmöglichsten Stellen. Mit den Jahren bildet sich ein dichter Bestand.

Die Blütezeit kann stark variieren. Die Knospen sieht man oft schon im Spätherbst. Nach einer Frostperiode reichen ein paar wärmere Tage, damit sie sich öffnen. Das kann schon im Oktober sein, aber auch erst im März. Die Blüten halten starken Frost aus und wirken besonders schön in einer leichten Schneedecke. Für einen Winterteppich, wie Sie ihn hier sehen, braucht es nicht viel: Man nehme fünfzig Pflanzen in möglichst verschiedenen Farbtönen, lasse das Ganze zwanzig Jahre einwirken – und schon ist das Blütenmeer fertig.

Standort: Vor der Villa Merian