-

Die gestaffelte Bewirtschaftung und ihre ökologischen Vorteile

Das Trockenbiotop bietet zurzeit eine Variation an Vegetationsstadien. So steht zum Beispiel nebst einem noch blühenden Doldenblütler, dem Bärenklau, ein bereits verdorrtes Exemplar in unmittelbare Nähe. Dies ist ein wunderbares Abbild der gestaffelten Bewirtschaftung: Die Wiesen werden abschnittsweise und nicht die gesamte Fläche auf einmal gemäht, wodurch verschiedene Vegetationsstadien gebildet werden. Eine solche Bewirtschaftung ist zwar zeitlich aufwändiger, bietet aber eine wichtige Unterstützung für die Tierwelt. Die Blüten bieten den späten Besuchern immer noch süssen Nektar und Pollen. Samen an stehen gelassenen Stauden dienen den Vögeln als Nahrungsquelle. Tote Stängel und Blütenstände werden von Insekten und Spinnen als Überwinterungsort genutzt.

Nebst den Wiesen beim Trockenbiotop wird die gestaffelte Bewirtschaftung auch bei den anderen unter Naturschutz stehenden Wiesen angewandt, besonders auf dem Hochplateau und den Böschungen. Damit das Gärtner-Team eine Übersicht hat, wann ungefähr welche Wiese gemäht werden muss, wird ein Pflegeplan geführt. Magere Wiesen, welche sich auf nährstoffärmeren Standorten befinden, werden zudem seltener gemäht als solche auf nährstoffreichen Standorten.

17. November 2020 -

Vom Korn zum Brot

Programm Schule und Landwirtschaft

Die Klasse 3e aus der Primarschule Neubad in Basel hat am Programm Schule und Landwirtschaft "Vom Korn zum Brot" teilgenommen. 19 Kinder haben während fast eines Jahrs in den Merian Gärten Getreide ausgesät, im Sommer den Acker gepflegt, von Hand gejätet, gedroschen, gemahlen und zuletzt duftendes Brot im Holzofen gebacken.

Als Dank für die Zeit, die sie in den Merian Gärten verbringen durften, haben sie einen Bericht über ihre Tätigkeiten zusammengestellt. Wir freuen uns, dass es der Schulklasse so gut gefallen hat.

-

Baustelleninstallation

Am Montag, 16. November, war es soweit: Das Bauunternehmen Frutiger hat im Bereich zwischen Gewächshaus und Ökonomiegebäude mit der Installation der Baustelle begonnen. Die Installation dauert rund eine Woche und danach geht der grosse Umbau los!

Aufgrund der Baustelle wird es nun vermehrt zu Anlieferungen aber auch zu Abtransporten kommen. Daher wird die Frequenz vom Lastwagenverkehr, generell vom Maschinenverkehr, bei der Zufahrtsstrasse zunehmen.

-

Angepasste Winteröffnungszeiten der Villa Merian

Aufgrund von Covid-19 haben wir die Öffnungszeiten der Villa Merian nochmals angepasst: Das Restaurant bleibt bis auf Weiteres von Montag bis Freitag geschlossen. Am Samstag und Sonntag ist wie gewohnt ab 9 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen finden Sie hier.

-

AUF WIEDERSEHN DAHLIEN, HALLO VERGISSMEINNICHT

Letzte Woche hat das Gärtner-Team den Wechselflor auf die kommenden Monate vorbereitet. Hierfür wurden am Mühlidych beim Bauerngarten ca. 60 Dahlien aus der Sammlung von ProSpecie Rara zuerst auf Kniehöhe zurückgeschnitten um einen bessern Griff zu schaffen. Die Knollen wurden daraufhin vorsichtig mit der Grabgabel ausgehoben und die noch an der Knolle haftende Erde leicht abgeklopft. Anschliessend bekamen die Dahlien ihren zweiten Rückschnitt – dieses Mal handbreit. Weil die Knollen nächstes Jahr am Knollenhals wieder austreiben gilt es, diese Zone beim Knollenhals während dem Ausgraben und Rückschnitt vorsichtig zu behandeln und nicht abzubrechen. Die Knollen werden über den Winter im frostfreien Keller, wo es nicht zu feucht und auch nicht zu trocken ist, gelagert. Während dem Winter, wird das Gärtner-Team einen prüfenden Blick auf die Dahlien-Knollen in dem Keller werfen und verfaulte Stellen wegschneiden und auf Mäusefrass kontrollieren.

Damit die Fläche am Mühlidych beim Bauerngarten auch über den Winter hübsch aussieht, wurde ein Winter-Frühlingsflor kreiert, welcher mit rund 430 Pflanzen von sieben verschiedenen überwinternden Arten und Sorten bestückt ist. Damit diese noch von der Wärme profitieren und gut anwachsen können hat wurden die Dahlien schon jetzt, vor dem Frost ausgegraben.

Vom gelblichen Glanz der Zitronengelben Narzissen und dem Goldgelben Goldlack bis hin zum rosafarbigen Feuerwerk der Rosa Vergissmeinnicht - man kann sich schon jetzt auf das Wechselspiel der Farben freuen.

-

Pflanze des Monats

EICHENBLÄTTRIGE HORTENSIE (Hydrangea quercifolia)

Die Eichenblatt-Hortensie besitzt einen eher zurückhaltenden Charme. Ihr markant gelapptes Laub färbt sich im Herbst rot und bleibt oft lange bestehen, die cremefarbenen Blüten sind hübsch, aber nicht sehr auffällig. Sie braucht keinen Schnitt und wird mit den Jahren immer schöner.

Hydrangea kommt aus dem Griechischen, gerüchteweise soll er «Wassersäuferin» bedeuten, weil Hortensien gerne feucht stehen. Das scheint plausibel, ist aber falsch: der Name bezeichnet ein Wassergefäss und bezieht sich auf die Form der Frucht. Die Botaniker hatten damals oft nur gepresste Pflanzenteile und keine Informationen über die Ansprüche der Pflanzen zur Verfügung.

Der ehemalige Name Hortensia stammt vom Botaniker Philibert Commerson, welcher die Gattung nach einer Dame namens Hortense benannt hat. Leider ist nicht bekannt, wer genau gemeint war. Zur Auswahl stehen: Hortense Barré, die eigentlich Jeanne Barret hiess und in männlicher Verkleidung auf einer Expedition als sein Diener mitfuhr, Hortense Lepaute (diese hiess jedoch Nicole-Reine), Hortense, Tochter von Kaiserin Josephine, die aber leider erst einige Jahre später zur Welt kam, und (am wahrscheinlichsten) Hortense de Nassau, die wirklich Hortense hiess und mit Commerson an derselben Expedition beteiligt war. Aber immerhin ist der Artname schnell erklärt: «Quercifolia» heisst auf lateinisch «eichenblättrig».

Standort: Bei der Villa Merian finden Sie unsere Pflanze des Monats November.

-

DAS WANDELNDE BILD DER BÄUME

Das Erscheinungsbild der Merian Gärten wird nebst den Sammlungen und Sortimenten auch durch die rund 900 Bäume stark geprägt. Auch wenn es in der Momentaufnahme nicht direkt ersichtlich ist, ein Baum befindet sich stetig im Wandel: Der Baumstamm gewinnt an Umfang, das äussere Gerüst aus bestehenden Ästen wird durch die Bildung von neuen Ästen erweitert, Blätter werden gebildet und im Herbst als Laub wieder fallen gelassen. Die Bäume müssen aber auch schädliche Pilze und andere Krankheiten abwehren und den äusseren Gegebenheiten, wie einem starken Sturm oder Trockenheit, Stand halten. Die Zeit nagt dann zum Teil an den Bäumen und kann zu Instabilität vom Baumgerüst führen.

Um die Gefahr von abbrechenden Ästen oder gar umstürzenden Bäumen zu vermeiden, werden die Bäume regelmässig von Baumpflegern auf deren Gesundheitszustand und Stabilität geprüft.

Die Baumpfleger haben bei den letzten Untersuchen festgestellt, dass eine Blutbuche, einzelne Pappeln und Eschen-Ahorn, von deren Stabilität her bedenklich sind. Daher wurden im Verlauf der vergangenen Woche, mehrere Sicherheitsfällungen durchgeführt.

Die Blutbuche wird im Sinne der Gartendenkmalpflege, wieder durch einen Baum derselben Art ersetzt.

-

Feuerwehreinsatz im Lehmhaus

Glück im Unglück! Wegen starker Rauchentwicklung im Lehmhaus musste am Samstagabend die Feuerwehr alarmiert werden. Schnell zeigte sich, dass im Bereich des Holzbackofens in der Lehmhausküche unbemerkt ein Brandherd entstanden war. Um diesen zu lokalisieren, probierten die Einsatzleute zuerst von der Küche her einen Zugang zu schaffen. Doch durch die starke Rauchentwicklung im Hohlraum hinter und über dem Ofen war es nicht möglich zu erkennen, wo der Brand schwelte. Schliesslich musste die Fassade hinter dem Ofen aufgebrochen werden.  Erst als ein Teil der Stampflehmwand entfernt wurde, konnte der Brand gelöscht werden. Zum Glück ist niemand zu Schaden gekommen. Die Ursache wird untersucht; dann beginnen die Aufräumarbeiten.

Information für Lehrpersonen: Unsere aktuellen Schulkurse finden statt! Die Lehmhausküche kann zurzeit nicht benutzt werden, aber wir können mit den Kursen ausweichen.
Der Kurs "Holzofenbrot & Getreidemühle" kann diese Saison nicht gebucht werden.

-

12 neue "Gärtchen" fürs Lehmhaus

Heute bekam das Lehmhaus neue Hingucker: Insgesamt hat das Gärtner-Team 12 Töpfe in verschiedenen Grössen und Formen bepflanzt. Das Gärtner-Team hat für jeden Topf einen idealen Platz ausgesucht und die Töpfe dann mit Erde befüllt. Die bereits im Vorfeld ausgewählten Pflanzen wurden auf die Töpfe aufgeteilt und vorplatziert. Ein letzter prüfender Blick vom Gärtner-Team wird gefolgt vom Ausgraben der ersten Löcher mit der Gartenschaufel. Sowohl Setzlinge wie auch Zwiebeln werden vom Gärtner-Team in die Löcher eingepflanzt und von Hand mit Erde bedeckt. Zum Abschluss erhalten die Pflanzen ihren ersten Wasserguss in ihrem neuen Zuhause.

Die Pflanzen in jedem Topf wurden nach bestimmten Kriterien ausgewählt und aufeinander abgestimmt. Übers ganze Jahr hin, kann man sich nun in jedem Topf an etwas Farbigem und z.T. Blühendem erfreuen. Nebst dem schönen Erscheinungsbild, werden manche der Pflanzen zukünftig auch bei den Angeboten für Schulklassen direkt eingesetzt.