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Pflanze des Monats Mai

Pfingstrose ‘Sarah Bernhardt’
Paeonia lactiflora ‘Sarah Bernhardt’

Exzentrisch, divenhaft und vergöttert: Sarah Bernhardt war die erfolgreichste Darstellerin ihrer Zeit. Sie brillierte im Theater und später im Stummfilm. Nach einer kurzen und finanziell desaströsen Ehe ging sie zur Geldbeschaffung auf Europa- und später auch auf Welttournee, was ihr weltweite Verehrung brachte. Sie übersetzte zudem Theaterstücke, schrieb Bücher und leitete mehrere Theater. Sie beschäftigte sich mit Malerei und Bildhauerei, verdrehte nebenbei etlichen Männern den Kopf und inspirierte Marcel Proust zu einer Romanfigur. Am Pariser Konservatorium hatte sie eine Professur, wurde Mitglied der Ehrenlegion, spielte aber auch im ersten Weltkrieg in Scheunen und Lazaretten hinter der Front Theater für die Soldaten. 1915 musste sie sich ein Bein amputieren lassen, was sie jedoch weder vom Theaterspielen noch von einer weiteren Tournee durch die USA abhielt. Und das mit über 70 Jahren!

Da erstaunt es nicht, dass Victor Lemoine, ein überaus erfolgreicher Gärtner, im Jahre 1906 eine seiner schönsten Züchtungen nach ihr benannte: Die Pfingstrose ‘Sarah Bernhardt’. Sie strotzt nur so von guten Eigenschaften: Kräftige Stiele, guter Wuchs, reiche Blüte, Gesundheit und schönes Laub. Sie ist weniger launisch als ihre Namenspatin, aber man sollte ihr während der Blütezeit eine Stütze geben. Ansonsten benötigt sie nur einen sonnigen Platz, etwas Wasser und guten Boden.

Sarah Bernhardt und ‘Sarah Bernhardt’ haben beide ein hohes Alter erreicht: Die Schauspielerin wurde 78 Jahre alt, die Pfingstrose weit über 100 Jahre; sie wird inzwischen weltweit als Schnittblume kultiviert. Noch immer begeistert sie die Menschen durch ihre Schönheit, ganz so wie einst Sarah Bernhardt, die Göttliche.

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Gartenfreuden

Die Wiesen wachsen langsam in die Höhe. Die Pfingstrosen auf der Sonnenseite des Sammlungsgartens sind bereits am Blühen. Auch bei den Iris werden es nun täglich mehr. Nächste Woche wird es wohl so richtig losgehen mit Aufblühen - wir posten dann Fotos! Bei den Clematis blühen momentan vor allem die Pflanzen aus der Montana-Gruppe.

Ohne Besuchenden herrscht an einigen Orte Ausnahmezustand: Die Schafe weiden am Hang hinter der Irissammlung. Und bei vielen Stauden lassen wir diesen Jahr die vertrockneten Stängel für Kleinkrabbler stehen. Die Besuchenden störts ja nicht...

Nicht unbedingt eine Gartenfreude aber Realität: in den letzten zwei Wochen mussten wir Aufgrund der Trockenheit bereits den Rasen giessen.  Hoffentlich kommt bald Regen!

(Von unserem Team vor Ort fotografiert)

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Früher Buchsbaumszünsler

Im Buchs macht sich der Buchsbaumzünsler breit. Letztes Jahr hatten wir Glück - der Befall war so gering, dass wir nie spritzen mussten. Die einzelnen Tiere, die sich vermehren konnten, haben nun den milden Winter überlebt und konnten sich jetzt dank der Frühlingswärme entwickeln. 

Der Buchsbaumzünsler ist ein Schmetterling aus dem asiatischen Raum. Seine Raupen fressen die Blätter vom Buchs und sind einer der bedeutendsten Schädlinge in den Merian Gärten. Um ihn zu bekämpfen spritzen wir ein biologisches Mittel, welches ein Bakterium enthält. Dieses befällt die Raupen und tötet sie ab. 

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Neugierige Jungtiere

Was für tolle Bilder! Die Wildkamera erfreut uns mit ganz besonderen Aufnahmen. Über die Ostertage fotografierte die Kamera in der Nacht zwei junge Dachse, die aus den Bau schauen und vor dem Eingang herumtollen. Und nur zwei Tage später liefen zwei junge Füchse vor die Linse! 

Die Jungtiere schätzen wir auf circa 2 Monate alt. Füchse gehen in dem Alter schon ohne ihre Eltern auf kurze Erkundungstouren; hier schauen sie neugierig in den Dachsbau.

Möglicherweise wohnen diese Füchse und Dachse im selben Bausystem, in eigenen Höhlen mit unterschiedlichen Eingängen.  Das Bausystem vom Dachs ist inszwischen recht gross und zeiht sich durch die ganzen Gärten. Es ist bekannt, dass Fuchs und Dachs sich den Bau teilen, auch wenn sie sich eher dulden, als gut vertragen.

Die Dachse haben seit Jahren immer wieder Junge in diesem Bau, in anderen Jahren waren es schon dreit aufs Mal. Bei den Füchsen haben wir zum ersten Mal Jungtiere auf der Kamera.

(Bilder zum Vergrössern anklicken)

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Gartenfreuden: Rhododendren!

Gartenfreuden diese Woche ganz im Zeichen der Rhododendren.  Die frühen Blüten wurden durch die Nachtfröste geschädigt, aber jetzt blühen die quietschrosa Japanischen Azaleen und die duftende Gelbe Azalee. Rote und pinke Töne treffen im Farbschock aufeinander, grosse und winzige Blüten entzücken gleichermassen und haben Sie schon mal bemerkt, wie unterschiedlich die Blätter sind? 

Die Blüte der grossen Rhododendronsammlung dauert jeweils von Februar bis Juli. Und sie ist jedes Jahr ein wenig anders, da sich die Blütezeiten der einzelnen Rhododendren immer leicht in anderer Reihenfolge abspielen.  

(Von unserem Team vor Ort fotografiert)

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Zum Tod von Markus Raetz

Diese Woche erreichte die Öffentlichkeit die Nachricht vom Tod von Markus Raetz, Maler, Zeichner und Objektkünstler.  Auch wir sind davon sehr berührt, denn die Merian Gärten sind ihm stark verbunden. Sein Werk «Kopf» erfreut seit 1984 das Publikum. Es gilt laut NZZ als eine seiner wichtigsten Arbeiten und das vermutlich bekannteste Land-Art-Beispiel der Schweiz. Markus Raetz schuf es 1984 anlässlich der von Ernst Beyeler kuratierten Ausstellung «Skulptur im 20. Jahrhundert». 2014, also 30 Jahre später, schenkte der Künstler das Werk der CMS und stellte so sicher, dass es dauerhaft in den Merian Gärten bleiben kann.

Kennen Sie diese Rauminstallation?  Was aussieht wie eine zufällige Anordnung stabförmiger Steine, arrangiert sich aus dem richtigen Winkel betrachtet zu einem Kopf. Wenn Sie das nächste Mal bei uns sind – also nicht vor dem 8. Juni – dann wählen Sie doch den Weg über das Hochplateau um das Spiel mit der Perspektive zu geniessen.

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Soeben gesichtet

Da ist offensichtlich der Dachs am Werk: Die Laubspuren auf dem Weg deuten darauf hin, dass die Dachse ihren Bau auspolstern. Wahrscheinlich haben sie Junge, denen sie nun ein weiches Nest bereiten.

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Schöner Ostergruss!

Wir wünschen ein schönes Osterwochende! Machen Sie es wie unsere Häschen und gönnen Sie sich ein saftiges Frühlingsfrühstück daheim in der guten Stube. 

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In Zusammenarbeit mit dem Kunsthaus Baselland hatten wir einen Workshop rund um Kräuterwissen geplant, der natürlich abgesagt werden musste. Stattdessen senden wir euch unsere Anleitung für gute Laune nach Hause! Für Kinder von 5 bis 12 Jahren. Bitte zuhause nachmachen.

Wir zeigen dir, wie du ganz einfach dein eigenes Gute-Besserungs-Pulver aus verschiedenen Samen und Blättern herstellen kannst. Das Beste daran: Es schmeckt auch noch total lecker! Pflanzen wie Pfefferminze, Kamille oder Thymian, die du vielleicht auch zu Hause hast, helfen dabei, dass du dich rundum gut fühlst. Das fertige Pulver kannst du in einem schönen Glas aufbewahren und mit heissem Wasser in ein leckeres Getränk verwandeln. Viel Spass!

Das Wissen über Kräuter und ihre Verwendung beschäftigt auch Marlene McCarty in ihrer aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Baselland. Mehr dazu...