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Was für ein Schlammbad!

Weizen säen im strömenden Regen? Doch, das geht. Mit viel Dreck. Die Kinder im Programm «Schule & Landwirtschaft» nahmen es mit grossartigem Humor. Ihre Gummistiefel blieben dabei fast im Schlamm stecken! Und wer schnell vorwärts kommen wollte musste rutschen anstatt gehen.

Dass wir landwirtschaftliche Arbeiten auch dann machen, wenn das Wetter ganz und gar nicht mitspielt, ist ein Nebeneffekt des Naturbildungsprogramms der Merian Gärten. Denn wir richten uns nach den Schulklassen – wenn sie da sind, wird gearbeitet. Einen Kurs zu verschieben wird ist im dichten Programm nicht so einfach möglich. Also kommt es immer mal wieder vor, dass wir Kartoffeln bei Regen ernten, Frühlingskräuter im Spätfrost suchen oder eben auch mal Getreide im Schlamm säen.

Diese Klasse wird sich sicherlich lange noch an das Abenteuer erinnern (sie sind dann noch mit dem Bus heimgefahren!) und dem Weizen macht das gar nichts – der wächst trotzdem.

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Von den Gärten inspiriert

Seit April 2022 bringt Format Auszeit ein wohltuendes Angebot an Meditation, Bewegung und Erholung in die Gärten. Irène Mayer, Qi Gong-Praktikerin, erzählt, wieso AUSZEIT in den Merian Gärten für sie etwas ganze Besonderes ist. 

Irène Mayer unterrichtet Qi Gong seit vielen Jahren - auch in den Merian Gärten im Rahmen von "Auszeit". Qi Gong, auch Schattenboxen genannt, ist eine Bewegungsmeditation, die ursprünglich aus China stammt und dort vor allem auf öffentlichen Plätzen und in Parks praktiziert wird. Die Merian Gärten bieten da den perfekten Ort: Eine ruhige Oase, fernab vom Alltag, wo einen die Magie der Natur inspiriert.

Ob im Schatten der Bäume, oder mitten auf dem Rasen in den ersten Sonnenstrahlen, im Englischen Garten oder im Nordgarten – überall kann man dem alltäglichen Stress entfliehen, sich bewegen und im Hier und Jetzt sein. Für die Teilnehmer:innen beginnt der Kurs bereits, wenn sie durch einen der Eingänge in die Merian Gärten spazieren, am Dyychufer entlangschlendern, einen Abstecher beim Bienenhaus machen oder durch den Nordgarten laufen und dann schon ziemlich entspannt am Kursort eintreffen. 

Die Qi Gong-Praktikerin erzählt, dass sie die Kurse im Freien sehr inspirierend findet. Sie baut Elemente aus der Natur, wie die Wolken oder die Sonne, direkt in ihre Übungen ein. Sie erzählt auch begeistert von den Tieren, die sie während den Kursen begnet: Eichhörnchen, Krähen, Graureiher, Enten und Greifvögel. Am Ende eines Kurses geniessen die Teilnehmer:innen oft noch indivuell einen Tee oder Kaffee auf der Terrasse der Villa Merian, machen gemeinsam noch einen Spaziergang, oder setzen sich auf eine Bank, um ein Buch zu lesen.

Mitmachen beim QiGong dürfen alle, die Lust haben, sich in der Natur zu bewegen, einen Moment die Ruhe zu geniessen, Energie zu tanken und sich auszutauschen. Der letzte Kurstag in diesem Jahr ist am 7. Dezember. 

Auszeit 

Die Merian Gärten spannen zusammen mit kompetenten Anbieterinnen und Anbietern und präsentieren eine inspirierende Palette an Kurse für Körper und Geist. Das gesamte Auszeit-Programm und welche Kurse noch bis Ende Jahr stattfinden, finden Sie hier: 

Mehr Auszeit
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Pflanze des Monats Oktober

Weidenblättrige Sonnenblume
Helianthus salicifolius var. orgyalis

Schon Rilke erkannte damals: Der Sommer war sehr gross. Hitze und Trockenheit setzten den neu angelegten Pflanzungen zu. Das neue Substrat, durchlässig und nährstoffarm, half beim Einwurzeln, wirkte sich aber auf das oberirdische Wachstum aus, weshalb viele der neu verwendeten Pflanzen anfangs nicht so recht in die Gänge kamen. Von den widrigen Umständen völlig unbeeindruckt zeigte sich die Weidenblättrige Sonnenblume, sie wuchs zu unserer Überraschung sofort los. Und wuchs. Und wuchs, bildete mit ihren kräftigen Stielen und schmalen Blättern dekorative Säulen, zweieinhalb Meter hoch. Vor ein paar Wochen kamen plötzlich Blütenknospen dazu…

…und haben sich nun endlich geöffnet, kleiner als bei den altbekannten Gartensonnenblumen, dafür in grosser Zahl. Sie sind aber nur das Tüpfelchen auf dem i, denn der eigentliche Grund für die Verwendung dieser Riesenstaude ist ihre skulpturale Erscheinung im Sommer. Ursprünglich stammt sie vom Ozark-Hochland in den USA, wo sie in der Hochgras-Prärie vorkommt.

Die Varietät ‘orgyalis’ ist etwas niedriger als die Normalform und blüht besser. Man könnte meinen, dass sich diese Bezeichnung auf den orgiastischen Wuchs bezieht, doch die Erklärung ist – wie so oft – ziemlich prosaisch: Orgya bezeichnete im Altgriechischen die Spanne zwischen den ausbreiteten Armen eines erwachsenen Mannes, das ist gut ein Meter achtzig. Es entspricht dem alten Längenmass ‘Klafter’, und so findet man diese grazile Gestalt gelegentlich unter dem grobschlächtigen Namen ‘Klafterlange Sonnenblume’ in den Gärtnereien.  

Standort: Nähe Pächterhaus

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Gesucht! Gärtner:in EFZ (Fachrichtung Zierpflanzen)

Wir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine/einen

Gärtner:in EFZ  (Fachrichtung Zierpflanzen)

In unserem Team übernehmen Sie wesentliche Aufgaben in der Anzucht, Vermehrung, Pflege, Präsentation der Pflanzensammlungen und der Kübelpflanzen, sowie die Saatguternte und deren Aufbereitung. 

Lesen Sie hier die  Ausschreibung 

Gerne steht Ihnen Christoph Egloff, Leiter Betrieb Merian Gärten unter T. +41 (0)61 319 97 83 oder T. +41 (0)79 826 74 66 für Fragen zur Verfügung.

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Vorfreude auf den Herbst

Leuchtend rote Hagebutten in den Wildhecken und Tau am Morgen: wir freuen uns auf den Herbst.

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Am Sonntag ist HerbstGartenZeit!

Die Apfelringe sind verpackt, Marktstände aufgestellt, Pflanzen sortiert, Sommertee gemischt, Tröge bepflanzt - bald kann es losgehen! Wir freuen uns auf Sonntag. 

HerbstGartenZeit

Sonntag, 25. September, 10 bis 17 Uhr

Der Pflanzenmarkt im Herbst! Seltene Sorten, Know-How und Inspiration

Das Programm: herbstgartenzeit.ch

In Zusammenarbeit mit ProSpecieRara

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Pflanze des Monats September

Herbst-Goldbecher
Sternbergia lutea

Wer die Herbst-Goldbecher zum ersten Mal sieht, gerät ins Grübeln. Ist es etwa ein verspäteter Krokus? Eine fehlfarbene Herbstzeitlose? Oder ist gar die Welt aus den Fugen? Doch nichts von alledem - diese Pflanze ist so. Sie stammt aus dem Mittelmeergebiet, wo die Sommer heiss und trocken, die Winter hingegen mild und feucht sind. Nach den ersten Herbstniederschlägen erscheinen zuerst die leuchtend gelben Blüten und danach das Laub, welches bis in den Frühling hinein grün bleibt.

Die Herbst-Goldbecher überdauern den Sommer als Zwiebel im Boden; es kann ihnen dann nicht trocken und heiss genug sein. Nach kühlen Sommern kann es vorkommen, dass sie kaum blühen, das gibt es in unserer warmen Gegend aber fast nie. Unsere Goldbecher wuchsen während zwanzig Jahren an einer Stelle, wo weder gedüngt noch gegossen wurde (nicht mal im berüchtigten Hitzesommer 2003!), und jedes Jahr wurden die gelben Klumpen grösser und üppiger. Bis zum Frühjahr 2020.

Damals begann hier der grosse Umbau. Die Zwiebeln wurden mit Liebe und geeignetem Gerät ausgegraben, getopft und im Zwischenlager gepflegt. Zwei Jahre haben sie es in den Töpfen ausgehalten, zweimal ganz ohne Publikum wunderbar geblüht. Im letzten Spätherbst kamen sie dann endlich wieder in den Boden, einige sogar am selben Platz wie vorher. Wir sind gespannt, ob sie schon dieses Jahr gut blühen werden. Falls nicht, finden Sie weitere Goldbecher im Wiesenhang oberhalb der Irissammlung. Bei den Erdarbeiten dort wurde nämlich sehr darauf geachtet, dass die vorhandenen Zwiebeln im Boden bleiben.

Standort: Nordseite Gewächshäuser

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Samenernte im Gemüsegarten

Blühender Salat? Zwiebelblumen? Karotten-Samen? Einige Gemüse ernten wir nicht, sondern lassen wir blühen und Samen ausbilden. Das sieht man nicht jeden Tag! Die reifen Samen geben wir an ProSpecieRara ab, welche sie in ihrer Samenbibliothek einlagern. 

Übrigens sammeln wir nicht nur beim Gemüse, sondern auch bei zahlreichen Blütenstauden die Samen, damit wir im nächsten Frühjahr wieder aussäen oder sie an andere botanische Gärten abgeben können.

Reife Karottensamen
So sehen die Samen von Salat aus
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Pflanze des Monats August

Mexikanischer Strauchoregano
Poliomintha longiflora

Dieser bezaubernde Kleinstrauch zeigt erst nach einiger Zeit, was in ihm steckt. In den letzten Jahren hat er sich zu einer grossen Gartenfreude gemausert mit seinen auffallend langen Blüten, die den ganzen Sommer bis in den Herbst hinein erscheinen.

Als wir ihn vor vier Jahren in einer kleinen Gärtnerei in Zuzgen entdeckten, hatten wir noch nie davon gehört. Anfangs blieb er recht mickrig und wirkte zerbrechlich sowie etwas unordentlich. Aber diese Blüten! Und der tolle Duft nach Bohnenkraut oder Oregano (die Meinungen darüber gehen auseinander)! All dies hätten wir verpasst, wenn wir uns vorher über diese Pflanze informiert hätten.

Denn im Internet finden sich viele Informationen, ein paar davon können gelegentlich sogar stimmen. Frostfreie Überwinterung müsse sein, der Boden solle nicht austrocknen. Und überhaupt: Gute, humose Gartenerde… Zu unserer Erleichterung weiss unsere Pflanze nichts von alldem und steht klaglos in magerem Boden, hat nach dem ersten Jahr nie mehr Wasser bekommen, den (zugegebenermassen milden) Weinbauklimawintern getrotzt und läuft erst, wenn die Lavendel verblühen, zur Höchstform auf.

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Ferienlaune?

Quizfrage: warum steht ein Sonnenschirm in der Irissammlung?

Nein, unser Team ist nicht am Picknicken. Sondern am Jäten! Das Unkraut macht leider keine Sommerferien, sondern spriesst auch an warmen Tagen. Ganz besonders die Ackerwinde sehen wir gar nicht gerne im Beet, denn sie kann in kurzer Zeit die Iris überwuchern.

Im Zuge des Umbaus haben wir einiges unternommen, damit wir weniger jäten müssen. Wir haben ein Unkrautvlies unter die Beete und Rasenwege eingelegt, etwa 40 Zentimeter unter der Oberfläche. Das Vlies hält insbesondere Winden davon ab, aus dem benachbarten Rasen in die Irisfläche reinzuwachsen. Das frisch eingefüllte Iris-Substrat enthält neben Komponenten wie Kokosfaser und Bims für die richtige Durchlässigkeit nur Erde von Standorten mit wenig Winden. 

Diese aufwendigen Massnahmen haben sich gelohnt – es wächst weniger Unkraut als vor dem Umbau. Doch ganz aufs Jäten können wir nicht verzichten. Wenn Sämchen einfliegen, keimen sie auf dem offenen Boden. Diese Pflänzchen sind aber schnell entfernt. So jäten wir zwar immer noch jeden Tag, aber weniger lange.