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Kontrolle und Reinigung der Nistkästen

In den Merian Gärten leben zwei grosse Kolonien von Mehlschwalben und Mauerseglern. Diese brüten in Nistkästen unter den Vordächern der grossen Scheunen. Alle vier Jahre kontrollieren und reinigen wir die Nistkästen. Da diese in rund sechs Metern Höhe hängen, reicht eine Leiter nicht – eine Hebebühne muss her!

Dieses Jahr war es wieder so weit. 102 Nisthilfen für Mehlschwalben und 35 Kästen für Mauersegler wurden von unserem Team auf Schäden überprüft. Sie reinigten auch die Kästen, und entfernten dabei Spatzennester, Eier, tote Vögel und Fremdkörper wie Plastik. Die Nester der Mauersegler bestehen aus Material, welches die Vögel in der Luft sammeln: Halme, Fasern, Haare und Blätter. Diese kleben sie mit Speichel zu einer flachen Schale zusammen.

Mauersegler und Mehlschwalben nisteten ursprünglich in Felsspalten und Baumhöhlen. Als Kulturfolger benutzen sie heute Hohlräume in Mauern und Dächern. Da solche Nischen in modernen Bauten meistens verschlossen werden, sind Nistkästen eine wichtige Alternative für die Tiere.

Die Ausstattung der Merian Gärten mit Nistkästen ist eins der wichtigen Fördermassnahmen innerhalb unserer Biodiversitätsstrategie. Ziel ist es, dass wir eine Vielfalt von verschiedenen Nistkästen an geeigneten Standorten in den gesamten Gärten anbieten und diese auch regelmässig warten. Seit einigen Jahren bauen wir das Angebot aus: zusätzlich zu den bestehenden Kästen für höhlenbrütende Vogelarten konnten wir zahlreiche neue Kästen ausbringen – aktuell sind es insgesamt rund 220 Nisthilfen für unterschiedliche Vogelarten. So gibt es heute Nisthilfen für Halbhöhlenbrüter wie Hausrotschwanz und Bachstelze, Kästen für Turmfalken, Schleiereule und Waldkauz, Nistrinden für Baumläufer und Kästen für Wasseramseln – in einem wurde bei der diesjährigen Kontrolle erstmals ein Nest gefunden.

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Samschtigsjass in den Merian Gärten

Das Schweizer Fernsehen SRF ist vor Ort! Diese Woche (10.-15. März 2024) werden in den Merian Gärten sechs Folgen des «Samschtigsjass» gedreht. Dabei im Einsatz: zahlreiche Reportagewagen, Requisiten- und Lichtfahrzeuge sowie ein Jassmobil (…!) und ein rund 40-köpfiges Fernsehteam.

Aufregend! Neben den 120 Zuschauer:innen pro Sendung, der Moderatorin Fabienne Gyr und dem Schiedsrichter Jörg Abderhalden sind auch einige Promis dabei. Aber psst, verraten dürfen wir natürlich noch nichts. Die Sendungen werden im März, April und Mai ausgestrahlt – ergänzt mit Einspielern aus den Gärten.

Für unser Publikum ändert sich in dieser Woche nichts: das Restaurant Iris ist wie gewohnt geöffnet und alle anderen Angebote der MG finden regulär statt.

Sendetermine: jeweils samstags um 18.40 Uhr auf SRF 1
am 23. März, 6. April, 20. April, 4. Mai, 18. Mai und 1. Juni

08. März 2024 -

Save the Date!

Wir freuen uns auf das Highlight unseres Sommerprogramms: der zweite Tag der Natur in den Merian Gärten! In Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum Basel sind ca. 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterwegs, um 24 Stunden lang möglichst viele wilde Tier-, Pflanzen-, Pilz- und Flechtenarten aufzuspüren, zu bestimmen und zu dokumentieren.

Seien Sie auch mit dabei! Denn das Publikum erwartet Tag und Nacht ein spannendes Programm. Kleine und grosse Naturfreunde können den Fachleuten bei der Bestimmungsarbeit über die Schulter schauen und die neuesten Funde bestaunen, auf Kurzführungen miterleben, wie Nachtfalter angelockt werden oder die Sprache der Heuschrecken lernen. Es gibt eine Kinder-Rallye, Lagerfeuerküche und gemütliche Stimmung an der Sommerbar. An der Info-Zentrale kann man mitfiebern, wie die Artenliste wächst. Und wer weiss: Vielleicht wartet ja ein besonders seltener Fund darauf, entdeckt zu werden.

Tag der Natur

15. bis 16 Juni, 16 bis 16 Uhr
Merian Gärten

In Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Basel

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Pflanze des Monats

Knollige Iris
Iris tuberosa

Sie ist eine dieser Pflanzen, welche trotz eigenartiger Blüten meist übersehen werden: Die Knollige Iris zeigt sich im Spätwinter als grasartiges Grünzeug. Nach einigen Wochen tauchen im Laub dunkle Flecken auf, welche sich bei genauerer Betrachtung als eigenartig schöne Blüten entpuppen.  

Diese Iris stammt aus dem nördlichen Mittelmeergebiet und ist – trotz ihrer eigenartigen Erscheinung – ein recht unkompliziertes Gewächs. Ein sonniger Standort und etwas Wärme reichen ihr schon. Bald nach der Blüte zieht sie ein und macht Platz für andere Pflanzen. Durch ihre unterirdischen Knollen vermehrt sie sich gut, erträgt Hitze und Trockenheit und benötigt keine spezielle Pflege.

In England hat sie den passenden Namen Schlangenkopf-Iris. Knollige Iris tönt da schon etwas prosaischer, ist aber um einiges besser als ihr früherer Name. Damals gehörte die Pflanze noch nicht zu den Iris, sondern zur Gattung Hermodactylos, was übersetzt Hermesfinger heisst. Somit hiess das arme Pflänzchen Knolliger Hermesfinger. Dabei denkt man eher an eine grässliche Krankheit - und so etwas möchte man sich lieber nicht in den Garten holen.

Standort: Wildiris-Beet (Irissammlung)

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Pflanze des Monats

Vorfrühlings-Alpenveilchen
Cyclamen coum

Es blüht früh, ist klein und schön, aber mit Veilchen hat das Alpenveilchen nichts zu tun. Es gehört zur Familie der Primelgewächse. Ursprünglich stammt es aus Westasien. Die Blüten können jede Farbnuance zwischen Violettrot und Weiss haben, dazu kommen oft stark gemusterte Blätter zwischen dunkelgrün und silbergrau. (Fast) jede Pflanze ist anders, man könnte sie stundenlang bewundern.

Auch die Fortpflanzung dieser kleinen Schönheit ist etwas Besonderes: Zur Befruchtung stehen die Blüten über dem Laub, zur grossen Freude von Hummeln und Bienen. Doch nach der Befruchtung rollen sich die Blütenstiele spiralförmig ein, bis die Fruchtkapseln, inzwischen dicht an den Boden gepresst, sich öffnen. Die darin befindlichen Samen mit nahrhaftem Anhängsel werden von Ameisen geerntet, abgeknabbert und danach irgendwo entsorgt (Littering!). Dort erscheinen nach einigen Jahren neue Alpenveilchen, gelegentlich auch an unmöglichsten Stellen. Mit den Jahren bildet sich ein dichter Bestand.

Die Blütezeit kann stark variieren. Die Knospen sieht man oft schon im Spätherbst. Nach einer Frostperiode reichen ein paar wärmere Tage, damit sie sich öffnen. Das kann schon im Oktober sein, aber auch erst im März. Die Blüten halten starken Frost aus und wirken besonders schön in einer leichten Schneedecke. Für einen Winterteppich, wie Sie ihn hier sehen, braucht es nicht viel: Man nehme fünfzig Pflanzen in möglichst verschiedenen Farbtönen, lasse das Ganze zwanzig Jahre einwirken – und schon ist das Blütenmeer fertig.

Standort: Vor der Villa Merian