Pflanze des Monats

Storchschnabel (Geranium 'Tiny Monster')

Der Sortenname «Winziges Monster» sagt es schon: Dieser Storchschnabel ist keine Mimose (das wäre ein grober botanischer Lapsus), sondern ungemein zäh und durchsetzungsstark. Vor Jahren stand er hier in einem normalen Beet mit gutem Boden und gesitteten Nachbarn, die er rücksichtslos überrollte. Aus einem kleinen Pflänzchen wurde innert zweier Jahre eine marodierende, quadratmetergrosse Blütenpracht.

Aufgrund dieser Rüpelhaftigkeit wurde er zu seinesgleichen verbannt - raumgreifenden Pflanzen, zwischen denen normale Beetstauden keine Chance hätten. Mit etwas Starthilfe überlebt er sogar an trockenen, sonnigen Plätzen unter Bäumen und muss sich dort mit anderen Wucherern wie Seifenkraut und Zypressen-Wolfsmilch arrangieren.

'Tiny Monster' ist eine Kreuzung aus dem robusten heimischen Blutroten Storchschnabel, dem er sehr ähnelt, und einer kaukasischen Art, von der er den ausufernden Wuchs geerbt hat. Seine dunkelrosa Blüten erscheinen oft bis in den Dezember hinein. Und sie ähneln unseren Fingern: Mit zunehmender Kälte werden sie leicht bläulich.

Pflanze des Monats

Götterbaum (Ailanthus altissima)

Allein schon der Name Götterbaum tönt nach Verheissung. Seine imposante Erscheinung und die auffallende Blüte waren neben seiner Robustheit der Grund, dass dieser Baum in vielen Städten gepflanzt wurde. Da er sehr schnell wächst, wurde er auch zur Holzgewinnung angepflanzt. Eigentlich ein perfekter Baum, könnte man meinen.

Könnte man… aber inzwischen weiss man es besser. Der aus China stammende Götterbaum hat sich als invasive Art entpuppt. Nicht nur versamt er sich schlimmer als die Karnickel, sondern er bildet auch Wurzelausläufer, durch welche er rasch grosse Bestände bildet, andere Pflanzen verdrängt und kaum auszurotten ist. Die Bekämpfung ist teuer und aufwändig, und man sollte ihn nicht mehr pflanzen.

Wie viele andere schnellwachsende Pioniergehölze werden Götterbäume meistens nicht älter als etwa hundert Jahre, doch es gibt einige deutlich ältere Exemplare. Im lesenswerten Buch «Die Baumriesen der Schweiz» steht, unser Baum sei 1840 gepflanzt worden. Damit wäre er jetzt über hundertsiebzig Jahre alt und damit einer der ältesten Götterbäume Europas. Da er sich hier nicht ausbreiten kann, erfreut er uns hoffentlich noch lange durch seine majestätische Erscheinung.